18.450 Besucher hat das neu eröffnete Möbelhaus Höffner im Elbepark Dresden gestern gezählt. Vor einem Jahr waren es am gleichen Tag 9.800. Drei Monate war das Haus wegen umfassender Umbauarbeiten geschlossen. Der Ansturm am ersten Einkaufstag nach Weihnachten war riesig und ließ auch am Mittwoch noch nicht nach. Die Besucher nahmen lange Wartezeiten auf den Zubringerstraßen in Kauf, auf der A 4 gab es zeitweise längere Rückstaus, obwohl die Elbepark-Besucher schon zusätzlich den Standstreifen zum Abfahren nutzten.
„Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“, freute sich Rita Reuther im Gespräch. Sie ist seit Dezember 2015 die Hausleiterin von Höffner in Dresden. „Ich bin beide Tage im Haus unterwegs gewesen. Die Kunden waren gut drauf und neugierig auf die neuen Angebote. Es ging sehr freundlich zu“, schildert sie ihre Beobachtungen. Durch umfangreiche Umbauten sei ein ganz neues Raumgefühl entstanden. Außerdem wurden die Verkaufsflächen für Lampen, Elektroartikel und Gardinen verkleinert. Zugelegt habe man beim Küchenangebot. Neu sei auch die große Aktionsfläche im Eingangsbereich. „Die wollen wir für unsere Sonderaktionen nutzen. Jetzt stehen dort zum Beispiel Couchgarnituren“, erklärt die Hausleiterin.
Zwanzig neue Mitarbeiter verstärken jetzt das Höffner-Team in Dresden und lassen es auf insgesamt 238 anwachsen. „Mit dem zusätzlichen Personal wollen wir den Service für die Kunden verbessern. Jeder soll schnell bedient werden“, nennt Reuther die Zielrichtung. Für die ersten 14 Tage sind 60 Fachverkäufer aus den 18 anderen Höffner-Möbelhäusern von Hamburg bis München nach Dresden gekommen. „Sie helfen uns, den Publikumsansturm zu bewältigen“, sagt Rita Reuther. Besonders stolz ist sie auf das neue Restaurant. „Die Kunden können den Köchen hier beim Zubereiten der Gerichte zuschauen“, meinte sie und weiß aus ihren fünf Jahren Hausleiterin in Chemnitz, wie gut dieses Angebot ankommt. Dort habe man zum ersten Mal dieses Konzept für Sachsen erprobt.
Möbel-Höffner ist Teil der Krieger-Gruppe. Zum Möbel-Imperium von Kurt Krieger gehören 19 Höffner-Märkte, acht Einrichtungshäuser von Möbel Kraft und 27 Sconto-Filialen. Der Gesamtumsatz des Unternehmens wird auf etwa zwei Milliarden Euro geschätzt. Das Vorhaben, in Dresden in der Lommatzscher Straße eine weitere Sconto-Filiale zu errichten, hatte die Krieger-Gruppe 2015 aufgegeben. Statt dessen soll hier ein großes Auslieferungslager gebaut werden.
Diesen Plänen haben der Ortsbeirat Pieschen und der Stadtrat bereits zugestimmt. Weil 8.000 Quadratmeter Möbel-Verkaufsfläche für einen Sconto-Markt entfallen, erhielt Höffner die Genehmigung, die Verkaufsfläche für Möbel um 5.600 Quadratmeter aufzustocken. Die waren ursprünglich für Sortimente aus dem Bau- und Gartenmarkt festgeschrieben.
Mit dem neuen Auslieferungslager reagiert Höffner auf die zunehmende Konkurrenz auf dem Online-Möbelmarkt. Von den etwa 32 Millarden Euro Gesamtumsatz der Möbelbranche in Deutschland entfielen nach Angaben des E-Commerce-Verbandes BEVH 2015 bereits 2,7 Milliarden Euro auf den Onlinehandel. Als Einzugsbereich für das neue Lager nennt der entsprechende Bebauungsplan die Regierungsbezirke Dresden und Chemnitz. Außerdem werde an dem neuen Standort die Lagerkapazität für das Höffner-Möbelhaus erweitert.
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