E-Shishas sind bei trendbewussten Konsumenten gefragt und bilden für Händler ein lukratives Geschäftsfeld. Allerdings ist gerade ein tiefgreifender Wandel im Gange. Es gibt nämlich neue gesetzliche Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene, die Hersteller, Importeure und auch Händler vor einige Herausforderungen stellen. Dabei geht es um die Aspekte Gesundheit, Umweltschutz, Jugendschutz und Produktsicherheit. Es stellt sich für die Branche also eine entscheidende Frage: Anpassung oder Ausstieg?
Darum sind E-Shishas so beliebt
E-Shishas, Einweg-Vapes oder Disposable Vapes – ganz egal, wie man die Geräte auch nennen mag, sie erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit, besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das liegt wohl zum einen daran, dass sie einfach in der Handhabung sind, und zum anderen sind sie oft auch noch ansprechend gestaltet und sie bieten Genuss in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Mit dem Wolkenkraft FX Mini lassen sich beispielsweise die verschiedensten Kräuter verdampfen. Im Vergleich sind E-Zigaretten und -Shishas auch noch günstiger als herkömmliche Tabakprodukte.
Doch genau diese Eigenschaften, die die Produkte so beliebt machen, rufen auch einige Kritiker auf den Plan. Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert darüber, dass immer mehr Jugendliche regelmäßig E-Shishas und Co. nutzen. Teilweise sind sie sich gar nicht darüber bewusst, dass sie dabei auch Nikotin zu sich nehmen. Der Ruf nach Maßnahmen für eine strengere Kontrolle über den Markt wird also immer lauter.
Die neuen Regulierungen im Überblick
Anfang 2024 wurden die Vorschriften für E-Shishas in Deutschland und der EU verschärft. Es gelten nun folgende Vorschriften:
- Verbot von Einweg-E-Zigaretten mit integriertem Akku: Die weggeworfenen Lithium-Ionen-Akkus in den E-Zigaretten stellen eine enorme Belastung für die Umwelt dar. Daraus resultiert, dass bestimmte Produkte nicht mehr verkauft werden dürfen. Die wiederverwendbaren Geräte betrifft dies allerdings nicht.
- Strengere Alterskontrollen: Der Verkauf von E-Shishas und -Zigaretten an Minderjährige war schon von Anfang an verboten. Jedoch wurden mit den neuen Regelungen die Kontrollen nochmal verschärft und es wurden neue digitale Verifikationssysteme im Onlinehandel eingeführt.
- Einschränkungen bezüglich Nikotin und Aromastoffen: Nach den neuesten Vorschriften wurde die erlaubte Nikotinstärke reduziert und einige aromatische Zusatzstoffe, die besonders Jugendliche ansprechen, wurden verboten.
- Deutliche Warnhinweise: So wie klassische Zigaretten Warnhinweise enthalten müssen, ist dies jetzt auch bei den Verpackungen von E-Zigaretten der Fall. Außerdem sind auch Hinweise zu den Umweltauswirkungen und der richtigen Entsorgung verpflichtend.
Die Auswirkungen der neuen Vorschriften auf den Markt
Die Anforderungen an die Recyclingfähigkeit, die technischen Standards und auch an die Dokumentation sind stark gestiegen und mit einem großen bürokratischen Aufwand verbunden. Das hat zur Folge, dass viele kleinere Anbieter vor dem Aus stehen. Hinzu kommt, dass mit den umweltfreundlicheren Alternativen auch die Produktionskosten steigen. Es ist also kein Wunder, dass es einige Marken gibt, die sich bereits vom Markt zurückgezogen haben oder sich auf Nachfüllsysteme spezialisiert haben.
Größere Hersteller versuchen dagegen mit Innovationen zu punkten: Sie bringen beispielsweise wiederaufladbare E-Shishas mit auswechselbaren Kartuschen und biologisch abbaubaren Komponenten auf den Markt. Vom Design her werden die Produkte weniger auffällig und verspielt, um weniger anziehend auf Jugendliche zu wirken.
Die Herausforderungen, mit denen die E-Shisha-Branche konfrontiert ist, spiegeln sich auch in anderen Bereichen der Vape-Industrie wider. So wurde kürzlich ein bedeutender Skandal in der Cannabis-Vape-Industrie aufgedeckt, bei dem ein führender Hersteller wegen Preisabsprachen und monopolistischer Praktiken verklagt wurde. Dieser Fall verdeutlicht die Notwendigkeit strengerer Regulierungen und könnte als Warnsignal für die gesamte Vape-Branche dienen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich im Artikel „Price-Fixing Scandal Rocks Cannabis Vape Industry“.
So verändert sich das Verhalten der Konsumenten
Auch das Verhalten der Konsumenten bleibt von den neuen Regelungen nicht unbeeinflusst. Es kommt zu einem bewussteren Konsum von E-Zigaretten. Viele investieren lieber in hochwertige Produkte, die man immer wieder verwenden kann, statt in Wegwerfprodukte, die die Umwelt schädigen.
Außerdem wird die Suchtprävention in Bezug auf Jugendliche stärker in den Fokus gerückt. In Schulen und durch Aufklärungskampagnen wird vermehrt auf Risiken, die beispielsweise durch den Konsum von Nikotin entstehen, aufmerksam gemacht.
Ausblick auf die Zukunft der Branche
Es ist unübersehbar, dass sich die Branche rund um E-Shishas und E-Zigaretten an einem Wendepunkt befindet. Und sehr wahrscheinlich werden in den nächsten Jahren auch noch weitere Regulierungen folgen – besonders in Bezug auf das Marketing und den Umweltschutz. Wer also als Hersteller nicht untergehen möchte, der sollte sich auf Nachhaltigkeit und Verantwortung fokussieren.
In Asien werden bereits smarte Geräte und Gesundheitsapps getestet, die das Konsumverhalten der Nutzer analysieren und mögliche Risiken aufzeigen. Auch solch digitale Lösungen können dazu beitragen, den Ruf und die Akzeptanz der Branche zu verbessern.
Fest steht, dass die E-Shisha-Branche ganz schön unter Druck steht. Doch diese Probleme eröffnen auch Chancen. Es kommt also darauf an, flexibel auf Herausforderungen einzugehen und sich auch auf Innovationen einzulassen. Dann ist es durchaus möglich, gestärkt aus dieser Umbruchphase hervorzugehen.