Thema: Sachsenbad

Montis Real Estate: Sachsenbad-Sanierung soll bis 2024 abgeschlossen sein

Der neue Eigentümer des Sachsenbades, die Montis Real Estate Berlin, will die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes bis 2024 abgeschlossen haben. Dann soll das dreigeschossige Gebäude als Innovations-Campus wiederbelebt werden und Arbeitsflächen mit Orten der Erholung verbinden. In modernen Arbeitswelten und innovativen Büros soll Platz für junge Unternehmen entstehen. Darüber hinaus planen die Projektentwickler eine moderne Saunawelt mit Panoramasauna und ein großes Yogastudio. Im Erd- und Untergeschoss sind Restaurant, Bar, Café und Clubbereiche vorgesehen, so dass auch die Öffentlichkeit ihr Sachsenbad wieder besuchen und erleben kann.

Als „lang und intensiv“ bezeichnete Montisre-Projektentwickler André Powilleit die Verhandlungen zum Kaufvertrag. Sie konnten sechs Monate nach dem Stadtratsbeschluss vom 12. Mai dieses Jahres abgeschlossen werden. Am vergangenen Freitag unterzeichneten beide Parteien den Kaufvertrag. In einer Pressemitteilung aus dem Rathaus wurde heute auch der Kaufpreis von 1,1 Millionen Euro bestätigt. Das Onlinejournal Pieschen Aktuell hatte gestern bereits darüber berichtet.

„Wir freuen wir uns sehr, dass wir diesen Meilenstein zusammen mit der Stadt Dresden gemeistert haben und nun in die konkrete Umsetzung des Projekts einsteigen können. Wir glauben, dass wir mit der Umsetzung unseres Konzepts einen nachhaltigen Beitrag für den Stadtteil, aber auch für die Stadt Dresden, leisten können“, erklärte Powilleit. Es habe sich für den Ablauf der Verhandlungen als sehr positiv erwiesen, dass es im Amt des Oberbürgermeisters einen zentralen Ansprechpartner auf Seiten der Stadtverwaltung gab, der dann die Abstimmung mit den verschiedenen Ämtern koordinierte, so Powilleit.

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Hilbert: Konzept für „Neues Sachsenbad“ liegt zum Jahresende vor

Mit dem nun abgeschlossenen Verkauf „kommen wir dem Ziel einen wichtigen Schritt näher, das historische Sachsenbad denkmalgerecht zu sanieren und zusätzlich moderne Wasserflächen mit dem ‚Neuen Sachsenbad‘ zu schaffen“, kommentierte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) den Vertragsabschluss. Das Geld aus dem Verkauf und den nicht mehr benötigten Kosten für die weitere Sicherung des maroden Gebäudes soll direkt vor Ort wieder investiert werden, um eine neue Sport-Schwimmhalle im näheren Umfeld zu errichten – das „Neue Sachsenbad“. Wie die konkrete Umsetzung aussehen kann, werde ein Konzept beschreiben, dass die Stadtverwaltung bis Ende des Jahres erarbeitet, kündigte Hilbert an. Er setzt damit einen Beschluss um, den der Stadtrat am 12. Mai im Zusammenhang mit dem Verkauf des Sachsenbades verabschiedet hatte.

Anerkennung für Engagement der BI Sachsenbad

Hilbert hob das Engagement der Bürgerinitiative „Endlich Wasser ins Sachsenbad“ in den letzten Jahren hervor. Es sei vor allem dem bürgerschaftlichen Engagement zu verdanken sei, dass das Sachsenbad als Kulturdenkmal erhalten wird und öffentlich zugänglich bleibt und gleichzeitig den Einwohnerinnen und Einwohnern vor Ort ein dem heutigen technischen Standard entsprechender Neubau in Aussicht gestellt werden kann. So habe sich die Bürgerinitiative mit der Einberufung einer Einwohnerversammlung, eines Bürgerforums und im Rahmen einer Einwohnerfragestunde im Stadtrat für eine Nutzung des historischen Bades stark gemacht. Auf dem Bürgerforum am 19. April wurde mit Mitgliedern des Stadtrates sowie dem Oberbürgermeister zur gegenwärtigen Situation des Sachsenbades und dessen Zukunft diskutiert und eine Bürgerempfehlung verabschiedet. Diese befürwortete ein Szenario, in dem das Sachsenbad im städtischen Eigentum prioritär als Gesundheitsbad saniert werden und sich dann der Neubau einer Schwimmhalle anschließen sollte. „Letztlich folgte der Stadtrat diesem Votum, dass laut Bürgerbeteiligungssatzung lediglich eine Empfehlung formuliert, nicht und entschied sich für den Verkauf an einen privaten Investor“, so Hilbert.

Reaktionen der Stadtratsfraktionen

Die Reaktionen der Stadtratsfraktionen folgten ihrem Abstimmungsverhalten am 12. Mai. CDU und FDP begrüßten den Abschluss des Kaufvertrages. „Es ist gut, dass der Verkauf endlich vollzogen wurde und der Käufer mit der Sanierung dieses Baudenkmals beginnen kann. Die Konzeptionen zur Wiedernutzung als Bad waren leider unrealistisch und der Verkauf die Chance, das Gebäude zu erhalten“, twitterte FDP-Stadtrat Christoph Blödner. Ähnlich reagierte die CDU-Stadtratsfraktion. „Geschafft. Nutzungskonzept scheint schlüssig. Jetzt neue Schwimmfläche dran, wie beschlossen und im Haushalt verankert. Harter Fight hat sich gelohnt“, heißt es bei Twitter.

„FDP-Oberbürgermeister Hilbert und ein Teil des Stadtrates haben den Bürgerwillen in grober Weise missachtet“, reagierte André Schollbach, Vorsitzender der Stadtratsfraktion Die Linke. „Mit dem Umbau des Sachsenbades zu Büroflächen wird dem Baudenkmal die Seele geraubt. Es ist ein großer Frevel“, meinte er. Die Pläne zum Erhalt des Sachsenbades in kommunaler Hand lagen auf dem Tisch, erklärte Pieschens Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger und fügte hinzu. „Obwohl wir alle finanzpolitischen Argumente des Oberbürgermeisters, der CDU, FW und AfD entkräften konnten, waren diese nicht bereit, eine Entscheidung zum Wohle der Stadt und zum Erhalt kommunaler Werte herbeizuführen. Nun werden wir Grüne uns aktiv dafür einsetzen, dass das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt“. Ihr Fraktionskollege Thomas Löser ergänzte mit Blick auf den geplanten Neubau eines Schwimmbades: „Städtebaulich erscheint es uns sinnvoll, die neue Schwimmhalle denkmalverträglich an das alte Sachsenbad anzubauen. Damit würde auch der bestehende Sportplatz neben dem Sachsenbad erhalten bleiben und weiter für den Vereinssport genutzt werden können, so wie es die Petition des SV TuR Dresden e.V. fordert.“

Eine Meinung zu “Montis Real Estate: Sachsenbad-Sanierung soll bis 2024 abgeschlossen sein

  1. Zeta sagt:

    Das klingt doch erstmal gut. Endlich passiert etwas. Und auf die neue Schwimmhalle freue ich mich schon.