Thema: Sachsenbad

Vorlage empfiehlt: Neues Sachsenbad soll in der Wurzener Straße gebaut werden

Das neue Sachsenbad soll in der Wurzener Straße in Pieschen gebaut werden. Geplant sind ein Kombibecken mit sechs 25-Meter-Bahnen, ein Kursbecken und ein Planschbecken. Hinzu kommen ein Umkleidebereich mit etwa 170 Schränken, Sanitärräume und Platz für die Verwaltung. Für den Neubau müssten die Vereinsgebäude des SV TUR Dresden e. V., abgerissen und der Fußballplatz verlegt werden. Die 400-Meter-Bahn soll es künftig nicht mehr geben.

Das ist die Vorzugsvariante, die in der Vorlage V2229/23 des Geschäftsbereich Bildung, Jugend und Sport „Standortentscheidung zum Neuen Sachsenbad (NSB)“ für die Realisierung vorgeschlagen wird. Die Alternative sieht einen Neubau auf dem Areal der Tennissparte an der Wüllnerstraße vor. Hier müsste das Vereinsheim weichen, die drei Tennisplätze würden in gleicher Ausrichtung auf dem Dach der Schwimmhalle angeordnet. Die vier Dokumente umfassende Entscheidungsvorlage liegt der Redaktion des Onlinejournals Pieschen Aktuell vor.

Eine Studie der Stesad hatte 2021 den Standort in der Wurzener Straße bereits visualisiert. Quelle: stesad

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Die Neugestaltung der Sportanlagen soll unter Einbeziehung der Vereine so erfolgen, dass auch zukünftig alle bisherigen Sportangebote im Vereinssport aufrechterhalten werden können, heißt es in der Vorlage.

Der SV TuR Dresden mit rund 700 Mitgliedern in neun verschiedenen Sportarten hat auf dem geplanten Standort des neuen Sachsenbades seinen Vereinssitz. Eine Kegelhalle mit zwei Bahnen, ein Raum für die Schachsparte, der Platz für die Faustballer, Fußballplatz, 400-Meter-Bahn und die Tennisanlage mit drei Ascheplätzen und dem in die Jahre gekommenen Vereinsheim gehören dazu. Auch für die 150 Mädchen und Frauen vom FFC Fortuna Dresden ist der Fußballplatz auf der Anlage in der Wurzener Straße die sportliche Heimat.

Für die Vorzugsvariante soll der Fußballplatz verlegt werden, die 400-Meter-Bahn fällt weg. Luftbild: P. Haschenz

Die Standortentscheidung bildet die Grundlage für ein Finanzierungs- und Realisierungskonzept. Bereits seit Dezember 2021 liegt eine Machbarkeitsstudie zur Standortbewertung vor. Sie wurde von der Dresdner Bäder GmbH in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Krieger Architekten / Ingenieure erarbeitet. Untersucht wurden dabei zwei Standorte in unmittelbarer Nähe zum Sachsenbad: direkt an der Wurzener Straße (Variante B) und auf dem Areal der Tennisplätze mit Zugang von der Wüllnerstraße (Variante A).

Vorausgegangen war eine Untersuchung von insgesamt sechs möglichen Standorten, die das Stadtplanungsamt vorgelegt hatte.

  • Standort 1 – Neues Sachsenbad, Variante A – Wüllner Straße (Nord)
  • Standort 2 – Neues Sachsenbad, Variante B – Wurzener Straße (West)
  • Standort 3 – Alexander-Puschkin-Platz/Erfurter Straße
  • Standort 4 – Maxim-Gorki-Straße/Heidestraße
  • Standort 5 – Friedensstraße/Lößnitzstraße – „Ehemaliges Gaswerk“
  • Standort 6 – Leipziger Straße/Eisenbahnstraße – „Alter Leipziger Bahnhof“

Nach der Bewertung von Erreichbarkeit, Grundstück und Umweltbelangen hätten die Standorte 2, 1 und 3 in dieser Reihenfolge die höchste Punktzahl erzielt, heißt es im Standortvergleich. Weil das Grundstück am Alexander-Puschkin-Platz / Erfurter Straße nicht der Stadt gehört und zur Verfügbarkeit keine zuverlässigen Angaben gemacht werden konnten, beschränkte sich die weitere Untersuchung unter Federführung der Städtischen Bäder GmbH auf die beiden Varianten am Sachsenbad. Das dortige Grundstück ist kommunales Eigentum.

Die Tennisplätze sollen in der Variante B auf das Dach der Schwimmhalle verlegt werden. Foto: W. Schenk

Die Vorlage favorisiert den Standort Sachsenbad / Wurzener Straße. Als Begründung nennen die Verfasser die sehr gute Anbindung an den ÖPNV, die gesicherte Erschließung, eine öffentlichkeitswirksame Lage an einer wichtigen innerstädtischen Quartiersstraße, mögliche Synergien von Schwimmhallen-Neubau und Neuordnung der benachbarten Sportflächen. Wichtig sei zudem die Option auf ein beschleunigtes Planungsrecht ohne Erarbeitung eines Bebauungsplanes, für den etwa fünf Jahre benötigt würden.

Die Kosten für den Schwimmhallen-Neubau an beiden Standorten unterscheiden sich nicht wesentlich: 18,2 Millionen Euro an der Wüllnerstraße, 18,34 Millionen Euro in der Wurzener Straße. Allerdings sind die Kosten für den Neubau der Vereinsgebäude nicht Bestandteil der Untersuchung. In beiden Varianten werden lediglich die Abbruchkosten der Vereinsgebäude aufgeführt.

Die Vorlage zum neuen Sachsenbad-Standort soll am 7. Dezember 2023 im Stadtratsausschuss für Sport erstmals beraten werden. Eine Woche später könnte sie auf der Tagesordnung in den Stadtbezirksbeiräten Neustadt und Pieschen stehen. Im Stadtrat soll dann im Januar 2024 die Entscheidung fallen.

9 Kommentare zu “Vorlage empfiehlt: Neues Sachsenbad soll in der Wurzener Straße gebaut werden

  1. Ilona Nowakowski sagt:

    Sehr gut daß über ein neues Sachsenbad geredet und geplant wird.
    Bitte denken Sie auch an eine Sauna. Das ist sehr wichtig -, auch für die Attraktivität eines Bades.
    Und vergessen sie nicht die Schwimmlernbahnen für den Schulschwimmsport.
    Die sollten extra sein, nicht mit den Besucherbecken vermischt werden.

    Viel Erfolg

  2. Roland Hönisch sagt:

    Wenn das so abläuft wie jedes andere Bauvorhaben in der Stadt, dann gute Nacht.

    Abreißen und wegnehmen ist immer eine schöne Lösung für neue Lösungen. Aber mal Nachdenken ist nicht die Stärke von Planungsbüros und Politik.

    Wo während der Bauphase trainier und gespielt wird, darüber gibt es keine Infos, denn es sind schon jetzt Defizite an Sportstätten in hoher zweistelliger Anzahl.

  3. Martina Danicek sagt:

    Werden auch mal behinderte Menschen beachtet

  4. Gottschlich sagt:

    Das geplant und umgesetzt wird ist aber warum reißt man ab kann nicht das vorhandene mit involviert werden. Wäre man mal eher ausm Hintern gekommen wäre nicht alles so verfallen es ist eine phas was da passiert..

    • Pieschen007 sagt:

      Wer spricht denn hier von abreißen? Das alte Sachsenbad steht unter Denkmalschutz und bleibt somit in seiner Gestalt erhalten, wird nur einer neuen Nutzung zugeführt.

  5. Renn sagt:

    Nur Schildbürger drehen einen Sportplatz in Ost-West Richtung.
    Wegen der tiefstehenden Sonne werden nach Richtlinien Sportplätze in Nord-Süd Ausrichtung gebaut. Stadion ohne Laufbahn ist unzweckmäßig.
    Erst wird ein Bad verkauft um dann eine Sportanlage zu kastrieren.

  6. Linett sagt:

    Auch der Schulsport Oberschule Pieschen findet auf diesem Gelände statt, da diese Schule kein eigenes Sportgelände besitzt. Aber 400 Meter muss man dann ja nicht mehr laufen und benoten, es lebe die Leichtathletik und Bewegung an frischer Luft :/.

  7. Hellwege sagt:

    – Erstmal abreißen….
    – die Kosten für einen Neunau der Vereinsgebäude ist nicht mit geplant….
    – wie der Spielbetrieb und der Schulsport weiter geführt werden sollen scheint nicht zu interessieren…
    Unfähigkeit! Was anderes fällt mir dazu nicht ein