Silvio Lang will als Direktkandidat der Partei Die Linke in den Bundestag einziehen. Er tritt im Wahlkreis Dresden II – Bautzen II an, zu dem auch die sechs Stadtteile des Stadtbezirkes Pieschen gehören. In der Öffentlichkeit bekannt wurde er vielen durch sein Engagement beim Bündnis Dresden Nazifrei, in dem er vier Jahre lang als Sprecher das Bündnis nach außen vertrat. Seine Positionen und Aktivitäten kann man auf vielen Social-Media-Kanälen verfolgen – Facebook, Instagram, Twitter, Youtube.
Die Online-Journale Neustadt Geflüster und Pieschen Aktuell haben acht Bewerber um das Direktmandat zum Interview eingeladen und von allen auch Antworten erhalten. Heute erscheint Teil 3 (Die Interviews erscheinen in der Reihenfolge der Bewerber auf dem Stimmzettel).
Ein Teil Ihrer Wähler wohnt im Stadtbezirk Pieschen. Wenn Sie einem Ihrer künftigen Bundestagskollegen den Stadtteil kurz beschreiben sollten, was würden Sie besonders hervorheben?
Pieschen ist für mich vor allem als Wohnquartier vieler junger Familien gekennzeichnet. Mit all den Anforderungen an ein angenehmes Umfeld, die eben speziell junge, urban lebend und denkende Eltern an ihren Kiez stellen. Das macht auch die Stimmung in diesem Stadtteil aus, die ich als sehr angenehm empfinde.
Eines der wohl wichtigsten Themen unserer Zeit ist der Klimawandel, die Dresdner Neustadt ist einer der heißesten Stadtteile Dresdens. Pieschen war in der jüngeren Vergangenheit von zwei schweren Hochwassern betroffen. Worin besteht aus Ihrer Sicht der effektivste Weg, den Klimawandel aufzuhalten? Sehen Sie im Programm Ihrer Partei beim Klimaschutz noch Reserven?
Ich will am Anfang festhalten: es ist zu spät, den Klimawandel aufzuhalten, dafür wurde zu viel Zeit versäumt. Wir können ihn hoffentlich noch begrenzen und uns so gut es geht an seine Effekte anpassen.
Fridays for Future haben analysiert, dass keine der großen Parteien in ihrem Wahlprogramm ausreichend Maßnahmen verankert hat, um das 1,5°C-Ziel bis 2030 zu erreichen. Insofern hat sicher auch Die Linke noch Reserven. Aber F4F sagen auch: das radikalste Klimaschutzprogramm hat Die Linke. Wir wollen, dass Deutschland schon 2035 klimaneutral ist, eher als alle anderen Parteien. Dazu ist es nötig, den Kohleausstieg deutlich vorzuziehen und die Verkehrswende mit der Stärkung des ÖPNV und der Abkehr vom Verbrennungsmotor zu forcieren.
- geboren 1983
- seit 2009 Mitglied in der Partei Die Linke
- Von 2011 an im Bündnis Dresden Nazifrei aktiv, von 2012 bis 2016 dessen Sprecher
- 1. Sprecher des VVN-BdA Sachsen
- Seit 2015 Wahlkreismitarbeiter im Büro der Bundestagsabgeordneten Caren Lay
- Vorsitzender des Kreisverbandes Die Linke Bautzen
- mehr über Silvio Lang auf seiner Homepage
Falls Sie in den Bundestag einziehen, was können Sie ganz konkret für die Bewohner oder Gewerbetreibenden hier vor Ort tun?
Diese Frage ist ein bisschen unfair, ehrlich gesagt. Denn tatsächlich könnte ich hier viel versprechen, aber der konkrete Einfluss vor Ort ist aus dem Bundestag ja begrenzt. Vieles, was für Bewohner:innen und Gewerbetreibende hier eine Rolle spielt, wird im Stadtrat entschieden oder vielleicht noch im Landtag. Wofür ich mich einsetzen würde, wäre ein bundesweiter Mietendeckel und eine echte Mietpreisbremse. Ich glaube damit würden wir vielen Menschen in Dresden eine große Last nehmen.
Warum sollte man Sie und Ihre Partei wählen?
Weil wir das beste, weil konkreteste Programm aufgeschrieben haben. Weil mit uns 90% der Menschen, nämlich alle die weniger als 6500 Euro/Monat verdienen, entlastet werden, alle Vermögenden dagegen höher. Weil wir damit bis zu 80 Milliarden Euro mehr in die Staatskasse pro Jahr holen, um all die Herausforderungen angehen zu können, die in den letzten 16 Jahren Merkel verschlafen worden sind. Weil wir als einzige Partei für eine friedliche Außenpolitik stehen. Am wichtigsten aber: weil sich in diesem Land nur etwas ändern wird, wenn die CDU endlich nicht mehr Teil der Bundesregierung ist und die FDP es nicht wird. Nur eine Partei wird definitiv nicht mit der CDU regieren und deswegen muss man sie wählen, wenn Veränderungen endlich passieren sollen: Die Linke.
Und jetzt noch eine Detailfrage: Wie hätten Sie die Sanierung des Sachsenbades organisiert?
Ich bin da ganz auf der Linie unserer Stadtbezirksbeirats- und Stadtratsfraktion. Ich glaube, die Menschen in Pieschen wollen mehrheitlich das Sachsenbad wieder als vollwertiges Schwimmbad in kommunaler Hand. Das wäre auch mein Ziel. Insofern halte ich den Verkauf für einen Fehler und hätte die Sanierung als städtische Aufgabe gesehen, die zu finanzieren gewesen wäre.
Vielen Dank für das Gespräch.
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Ein Kommentar zu “#BTW21: Fünf Fragen an den Direktkandidaten Silvio Lang, Die Linke”
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