Die Oschatzer Straße soll in diesem Jahr wieder in vorweihnachtlichem Lichterglanz erstrahlen. Fleischermeister Jean Bernhardt hat die Initiative ergriffen und will die Lichterketten wieder aufhängen. Bis 2015 hatten sie die Straße fast 15 Jahre lang im Dezember geschmückt. Jetzt steht Jean Bernhardt im Partykeller seines Bistros und beschreibt den Zustand der Beleuchtung. „Wir haben am vergangenen Wochenende alles aus dem Lager geholt, den Staub von zwei Jahren abgeklopft und eine Bestandsaufnahme gemacht“. Sein Sohn habe geholfen, die fast eintausend Glühbirnen aus den neun Lichterketten herauszuschrauben. Bei etlichen sei nur noch die Fassung und abgebrochenes Glas vorhanden gewesen. Alle anderen Glühbirnen müssten jetzt kontrolliert werden. Beim Großhandel würde er Ersatzbirnen für 70 Cent pro Stück erhalten. An vielen Kabeln fehlten die Stecker, ob die Zeitschaltuhren noch funktionstüchtig sind, müsse auch noch geprüft werden, zählt er auf. Eine Hebebühne zum Anbringen und Abmontieren der Lichterketten habe er auch schon in Aussicht. Die Drahtseile hängen noch alle über der Straße. An ihnen werden die Lichterketten mit Karabinerhaken befestigt und gesichert.
„Es musste ja etwas passieren“, sagt Jean Bernhardt. Zwei Jahre lang hätte die Beleuchtung jetzt schon gefehlt. Den Unternehmerverein Pieschen, der sich in der Vergangenheit um die Finanzierung gekümmert hatte, gibt es nicht mehr. „Wir hatten uns dann bereit erklärt, das ganze Material in unserem Lager in der Riesaer Straße aufzubewahren“, erinnert er sich. Mit einigen Händlern habe er inzwischen gesprochen. Sie wollen sich an den Kosten beteiligen. Zum Beispiel für den Strom. Lolita Kliemann mit ihrem Werkzeuggeschäft habe bereits zugesagt, die Betreiber vom „&rausch“ ebenfalls. „Wir bleiben auch bei unserer Zusage und werden die Stromkosten an den Häusern in der Oschatzer Straße 8, 14 und 23 übernehmen“, erklärte Johannes Eikerling, Geschäftsführer der PSG Planungs- und Sanierungsträgergesellschaft mbH Dresden-Pieschen auf Nachfrage von Pieschen Aktuell. Auch der Verein Pro Pieschen hat Unterstützung angekündigt. Vorsitzende Heide Geiler zeigte sich begeistert vom Engagement der Familie Bernhardt. „Wir werden als Verein einen Beitrag leisten und rufen alle Händler und Anwohner auf, sich ebenfalls zu engagieren“, sagte sie.
Änne Stange vom Café Gemüsetorte will ihre Crowdfunding-Erfahrung beisteuern. Für dieses Jahr sei es dafür aber zu spät, meinte sie. Eine entsprechende Kampagne zum Sammeln von Spenden brauche in der Vorbereitung ein oder zwei Monate Vorlauf. Man müsse Texte schreiben, Fotos machen, ein Video drehen. Gern will sie die Organisatoren einer solchen Kampagne im kommenden Jahr helfend unter die Arme greifen.
Jean Bernhardt hofft für dieses Jahr nicht nur auf Spenden, sondern auch auf tatkräftige Unterstützer. Am 21. November, da ist Buß- und Bettag, sollen die Lichterketten angebracht werden. „Ich kann das nicht während der Geschäftszeiten machen“, erklärt er und fügt hinzu. „Für jeden Helfer bin ich dankbar“. Für das Kontrollieren und Einschrauben der Glühbirnen seien fleißige Hände gefragt. Neue Stecker müssten auch noch angebracht werden. Wer helfen will, könne sich gern im Geschäft melden.
7 Kommentare zu “Lichterketten sollen wieder für Weihnachtsstimmung in der Oschatzer Straße sorgen”
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Hat auch mal jemand die Anwohner der Oschatzer Straße gefragt ob die das wollen? Die Straße besteht ja nicht nur aus Gewerbetreibenden.
Du Pieschener , sei froh das sich jemand für diesen Stadttei einbringt . Ich bin ein Ur-Pieschner und wohnte 40 Jahr neben der Oschi. Das wieder bissl Weihnachtliche Stimmung dort von Gewerbetreibenden geschaffen wird finde ich Klasse . Pieschen war von jeher ein Arbeiterstadtteil und was Fleischerei Bernhard bewegt aller Ehren wert. Die Menschen in diesem Stadtteil haben von jeher zusammengehalten.Ein bisschen Deutsche Kultur und Brauchtum zu pflegen sollte unser aller Anlegen in diesen Tagen sein! Mit Pieschner- Ur-Grüßen Jörg Ockert
Wenns nach mir gänge, könnten die elenden Bäume & Bänke auch weg. Oschatzer vierspurig!
:)
Und der erste Kommentar ist einer der meckert. Anstatt mal so gutes Engagement zu würdigen, wird gemotzt. Jetzt ist also schon Weihnachtsbeleuchtung Ziel von Wutbürgern. Dann zieh weg, auf dem Dorf stehen so viele Häuser am dunklen Feld frei. Keine Händler, keine Lichter, keine Menschen und auf Wunsch fällt Weihnachten auch aus. Es hält sie keiner in Pieschen. Und tschüss. Ich versuch jedenfalls am 21.11. helfen zu kommen nach der Arbeit. Find das nämlich super. Danke für alle Mühe bisher und die die noch aufgebracht wird.
Prima, ich wäre als Helferin gern dabei
Super Sache. Spendenbox steht im Geschäft?
Weihnachtsbeleuchtung hat natürlich nur Vorteile! Weiß ja jeder.
Lichtverschmutzung oder Anwohner denen das Licht ins Schlafzimmer scheint sind ja keine existierenden Dinge.
…nicht dass mich das auf der Oschatzer Straße stören würde, aber es ist doch auffällig wie Leute gleich wieder davon ausgehen dass es keine korrekte Meinung außer ihrer eigenen geben kann.