In der Fußball-Bundesliga spielen traditionell wenige Ostvereine. Spieler aus Ostdeutschland sind in der Bundesliga immer noch unterrepräsentiert. Das gilt auch für Fußballer aus Sachsen. Trotzdem haben es einige Kicker geschafft, nicht nur in der Bundesliga zu spielen, sondern auch Meisterschaften zu gewinnen. Wir stellen im Folgenden die vier besten sächsischen Fußballspieler der letzten 20 Jahre vor, die sich mit ihrem Talent bundesweit durchgesetzt haben.
Michael Ballack
Michael Ballack wurde im Jahr 1976 in Görlitz geboren. Er hat wie kein anderer Sachse die Bundesliga und die deutsche Nationalmannschaft geprägt. Nach seinem Karrierestart beim Chemnitzer FC ging es für Ballack relativ schnell in die Bundesliga. Zu den Stationen des Fußballtalents gehörten der 1. FC Kaiserslautern, Bayer Leverkusen und der FC Bayern München. Ballack konnte mit dem FC Bayern dreimal die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gewinnen. In München war er der Mittelfeldmotor des Rekordmeisters und erzielte in vier Spielzeiten 44 Tore in 107 Spielen.
Nach einem Auslandsaufenthalt beim FC Chelsea London kehrte Ballack im Jahr 2010 nochmals zurück in die Bundesliga. Danach beendete er seine Profikarriere bei Bayer Leverkusen – dem Club, bei dem der Mittelfeldspieler zehn Jahre zuvor seinen Durchbruch feiern konnte. Für die deutsche Nationalmannschaft war Ballack in zwei Weltmeisterschaften und drei Europameisterschaften auf dem Platz. Insgesamt absolvierte der Görlitzer 98 Spiele für die Nationalmannschaft und erzielte dabei 42 Tore.
Matthias Sammer
Neben Michael Ballack ist Matthias Sommer mit Sicherheit der zweiterfolgreichste Sachse in der Fußball Bundesliga. Der in Dresden geborene Sammer spielte für den VfB Stuttgart und für Borussia Dortmund. Der Dresdner konnte dreimal die deutsche Meisterschaft gewinnen und wurde einmal Europameister mit der Nationalmannschaft. Außerdem gewann er mit seinem Team die Champions League.
In Dortmund spielte Sammer zuerst im defensiven Mittelfeld. Von dort aus entwickelte er sich zum Libero in der Verteidigung. Die sportlichen Leistungen von Sammer zu seinen Hochzeiten Ende der 1990er-Jahre können eigentlich nicht hoch genug gelobt werden. 1996 gewann Matthias Sammer sogar den Ballon d’Or als bester Fußballer Europas. Neben Sammer gibt es nur vier andere deutsche Spieler, die diese Auszeichnung bisher erhalten haben: Lothar Matthäus, Karl-Heinz Rummenigge. Franz Beckenbauer und Gerd Müller.
Im Jahr 1999 war Sammer gezwungen, seine Fußballkarriere aufgrund einer bakteriellen Infektion nach einer Knieoperation zu beenden.
Doch auch nach seiner Karriere auf dem Platz blieb Sammer der Bundesliga treu. Zunächst trainierte er die Fußballer von Borussia Dortmund und dann den VfB Stuttgart. Bis heute arbeitet der Dresdner bei Borussia Dortmund als externer Berater.
Ulf Kirsten
Ulf Kirsten wurde im Jahr 1965 in Riesa geboren, durchlief seine erste Profistation bei Dynamo Dresden und spielte zwischen 1990 und 2003 für Bayer Leverkusen in der Bundesliga. Kirsten wurde während seiner Zeit in Leverkusen zu einem der erfolgreichsten Spieler der Vereinsgeschichte. Darüber hinaus wurde Kirsten dreimal Torschützenkönig der Bundesliga. In den Spielzeiten 1992/93, 1996/97 und 1997/98 erzielte er jeweils die meisten Saison-Tore. Aktuell steht der Stürmer mit insgesamt 181 Bundesliga-Toren auf dem achten Platz der
ewigen Torschützenliste.
Die Erfolge von Kirsten in der Bundesliga sind vor allem persönliche Erfolge. Denn Teamerfolge hielten sich mit Leverkusen immer in Grenzen. Den DFB-Pokal konnte Kirsten Leverkusen nur ein einziges Mal im Jahr 1993 gewinnen. Außerdem stehen ein Champions-League-Finale und Vizemeisterschaften als Erfolge auf der Vita des Stürmers. Darüber hinaus spielte Ulf Kirsten 51 Mal für die deutsche Nationalmannschaft und erzielte dabei insgesamt 20 Tore.
Jens Jeremies
Die Stadt Görlitz hat einen weiteren Fußball-Profi hervorgebracht: Jens Jeremies. Er wurde 1974 geboren und spielte in der Bundesliga für Dynamo Dresden, den TSV 1860 München und den FC Bayern München. Seinen Durchbruch feierte Jeremies beim TSV 1860 München, doch den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er sicherlich in Zeit beim FC Bayern München. Beim FCB spielte der Görlitzer von 1998 bis 2006. Mit den Münchnern wurde er sechsmal deutscher Meister, viermal DFB-Pokal-Sieger und einmal Champions-League-Sieger.
Man muss sich schon die Technik von Jeremies ansehen, um zu verstehen, wie gut und wie wichtig er für den FC Bayern München war. Als Abräumer im Mittelfeld des deutschen Rekordmeisters war er für den FCB lange unverzichtbar und von den nationalen und internationalen Gegnern gefürchtet. Einer noch größeren Karriere von Jeremies stand eigentlich nur eine Knieoperation im Jahr 2001 im Weg. Nach dem Eingriff kam der Mittelfeldspieler jedoch nicht mehr an die Leistung heran, die er vorher ablegte. Trotzdem bleibt der Görlitzer einer der besten und erfolgreichsten sächsischen Spieler der Bundesliga-Geschichte.