Der Bau von zwei Mittelinseln zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für die Fußgänger am Haltepunkt Pieschen ist erneut verschoben worden. Seit 2022 geschieht dies Jahr für Jahr. Die letzte Ankündigung der Stadt lautete: Ende 2024 / Anfang 2025 wird gebaut. Nun ist klar. Die Realisierung der Maßnahme „Leisniger Platz / S-Bahnhof Pieschen, barrierefreier Ausbau Bushaltestellen einschließlich Mittelinseln“ wird ins Jahr 2026 verschoben. Darüber hatte Thomas Grundmann, Leiter des Stadtbezirksamtes, am vergangenen Dienstagabend im Stadtbezirksbeirat informiert. Als Begründung werden Baumaßnahmen des Straßen- und Tiefbauamtes an der Bahnunterführung und die Verlegung von Fernwärmeleitungen genannt.
„Darauf haben sich das Straßen- und Tiefbauamt und die SachsenEnergie verständigt“, erklärte Stefan Kadler, Projektsteuerer für die Straßenbaumaßnahmen im Stadtbezirk. Zudem wolle die SachsenEnergie eine nicht mehr benötigte 110kv-Leitung entfernen. Ein weiterer Grund für die Verschiebung seien geplante Vorhaben in der Leipziger Straße. In den Sommerferien ist hier im Bereich des Brauhauses „Watzke“ eine dreiwöchige Vollsperrung geplant. Die DVB werde Gleise und Weichen auswechseln. Dann müsse die Leisniger Straße als Umleitung freigehalten werden, erklärte Kadler.
Fortgeschrittene Planungen
Die Planung der Fußgängerinseln am Haltepunkt Pieschen sind weit fortgeschritten. „Die Anordnung der nördlichen Mittelinsel wird in der Straße Leisniger Platz an der Einmündung Riesaer Straße vorgesehen“, hieß es von den Planern. Sie soll versetzt zum Bahnhofszu- bzw. abgang eingeordnet werden. So soll ein ungewolltes Queren der Straße infolge von Menschengedränge vermieden werden. Die zweite Mittelinsel ist östlich des Knotenpunktes Leisniger Platz / Leisniger Straße geplant.
Das Gesamtvorhaben soll 514.000 Euro kosten. Die barrierefreien Bushaltestellen verbleiben in der Straße Leisniger Platz. Sie werden jedoch in Richtung Bahnbrücke verschoben und bekommen eine dynamische Fahrgastinformation.
Für eine sichere Fußgängerquerung am Haltepunkt Pieschen hat es in der Vergangenheit schon viele Aktivitäten gegeben. 2017 wurde eine Petition mehr als 300 Mal unterstützt, im März 2020 protestierten die Pieschener Grünen in Zebrakostümen auf der Straße, der Stadtbezirksbeirat hat sich mehrfach für entsprechende Maßnahmen ausgesprochen. Für das Jahr 2022 wurde zum ersten Mal die Umsetzung der Baumaßnahme versprochen.
6 Kommentare zu “Verkehrsinseln am Haltepunkt Pieschen: Bau auf 2026 verschoben”
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Eine halbe Million Euro für eine sichere Fußgängerquerung an einem kleineren Bahn-„Haltepunkt“ des öffentlichen Nahverkehrs… das ist Deutschland 2025. Ist daran noch irgendetwas „verhältnismäßig“???
Offenbar sind es ja zwei Fußgängerquerungen und nicht nur eine, außerdem eine Verrückung der Haltestellen und Einrichtung von dynamischen Fahrgastinfos. Und wenn nach Einrichtung der Mittelinseln noch Busse nach beiden Richtungen durchkommen sollen, muss vielleicht der Bordstein des Gehwegs ein wenig umgesetzt werden, da hängen dann noch die Abflüsse der Straßenentwässerung dran, die ja in eine Kanalisation unter der Straße münden. Klar klingt eine halbe Million erst mal krass viel, aber im Detail sind so Bauarbeiten halt doch komplexer als man sich das auf den ersten Blick vielleicht vorstellen mag.
Wünschenswert wäre, wenn in dem Zusammenhang dann auch die Platzverhältnisse an den Haltestellen etwas besser werden. Es ist für die, die nicht auf den Bus warten, schon mitunter ein ziemliches Zickzack zwischen den Fahrgästen hindurch.
Sonst müsste man da halt einen Blitzer oder ne Ampel und einen Blitzer installieren, aber da wäre natürlich das Geschrei noch größer, obwohl es finanziell für die Stadt deutlich lohnender wäre.
Ist aber wirklich bitter, dass es jetzt noch länger dauert, die zu Fuß echt nicht schön zu überqueren und man staunt schon, dass da nicht ständig was passiert.
Das Personenbeförderungsgesetz schreibt seit 2022 Barrierefreiheit im ÖPNV vor. Bei dem Ausbautempo, was an den Tag gelegt wird, werden wir auch in hundert Jahren keinen barrierefreien ÖPNV haben. Aber so lange der Autoverkehr ungestört mit 50 durch den sehr liebevoll eingerichteten 30er-Bereich brausen kann, sollen alle anderen doch einfach dankbar sein, dass es an der Stelle überhaupt einen Fußweg gibt…
Bitte nochmal den Text lesen: „Die barrierefreien Bushaltestellen verbleiben in der Straße Leisniger Platz.“
Aber Hauptsache mal wieder „die bösen Autofahrer“ gegen „alle anderen“. Als ob man nicht beides sein könnte und die Gruppe der Autofahrer etwas elitäres hätte…
@Rainer Witz: Ich verstehe nicht ganz die Dünnhäutigkeit. „Besucher12“ beklagt Autofahrer, die mit 50 durch eine 30er Zone fahren. Wenn man es unbedingt simplifizieren möchte, könnte man diese Teilgruppe schon als „böse Autofahrer“ bezeichnen, oder? Ich persönlich bin jedenfalls auch von denen genervt, die meinen, sich über Regeln hinwegsetzen zu können, die der Sicherheit „aller anderen“ dienen…