Der Beton unter den zwölf Tafeln des „Geh-sundheitspfades“ ist noch nicht getrocknet. Und schon gibt es die Premiere für den neuen Rundweg durch die Stadtteile Trachau und Trachenberge. Unter dem Motto „Jeder Schritt zählt“ hat die Tumorberatungsstelle des Gesundheitsamtes für den Mittwoch zu einem geführten Spaziergang eingeladen. „Den Teilnehmenden werden die wohltuenden Einflüsse des Gehens auf die eigene Gesundheit und damit auf ein gut funktionierendes Immunsystem erklärt. Und sie erfahren Interessantes über die stadtteilhistorischen Besonderheiten“, heißt es in der entsprechenden Mitteilung.
Für Anja Zscheppang ist das eine schöne Nachricht. Sie arbeitet im Forschungsverbund Public Health Sachsen der TUn Dresden und hat als Projektleiterin gemeinsam mit ihrer Kollegin Alina Herrmann den „Geh-sundheitspfad“ entwickelt – in enger Kooperation mit Marit Gronwald vom Gesundheitsamt Dresden und unterstützt durch Adrienne Höfgen vom Seniorenzentrum Impuls. Es ist eines von insgesamt zehn Vorhaben bundesweit, das unter dem Förderungsschwerpunkt „Bewegung und Bewegungsförderung“ vom Bundesgesundheitsministerium im Projektzeitraum 2019 bis 2022 gefördert wird. Ob das Pilotprojekt eine Fortsetzung findet, ist derzeit nicht geklärt.
Geh-sundheitspfad – Karte zum Ausdrucken
Heute wurden die letzten Tafeln aufgestellt. Marcel Gaudig und René Ehnert von der Firma Daniel Kreher Garten und Landschaft Dresden sind mit den sorgsam verpackten Aufstellern zum Standort an der Ecke Kopernikusstraße / Industriestraße gekommen. Betonmischung, Schippe, Wasserwaage sind notwendig, um dort die Tafel Nr. 1 stabil in die Erde zu bringen.
Hier beginnt die Numerierung des Rundgangs, den man natürlich von jeder der zwölf Tafeln aus starten kann. Der Standort an der Straßenecke gehört der Wohnungsgenossenschaft Trachau-Nord. Mit drei verschiedenen Wohnungsunternehmen musste die Projektleitung Nutzungsverträge abschließen, um einen dauerhaften Standort zu sichern und auch dafür zu sorgen, dass die Tafeln nicht etwa zuwachsen und nicht mehr zu sehen sind. Dass die anderen sieben Tafeln auf kommunalem und landeseigenem Grund stehen, hat die Sache nicht vereinfacht. Da unterschiedliche Ämter zuständig waren, so Marit Gronwald, musste auch mit jedem einzelnen Amt eine Nutzungsvereinbarung unterschrieben werden. Viel Bürokratie, um der Gesundheit auf den Weg zu helfen. Während wir noch miteinander reden, sind die Bauarbeiter schon zum nächsten Standort unterwegs.
Gehen um des Gehens willen – 10.000 Schritte in etwa zwei Stunden. Die Tafeln geben nicht nur Tipps zur Bewegung, sondern verweisen auch auf stadtteilhistorische Besonderheiten. Dafür hat das Team den Stadtteilhistoriker Klaus Brendler konsultiert. Er ist den Lesern von Pieschen Aktuell durch seine Serie „Brendler’s Geschichten“ gut bekannt. Ihre Ideen haben auch Seniorinnen und Senioren des DRK-Seniorenzentrums „Impuls“ in der Bürgerstraße eingebracht. Von den Einschränkungen der Corona-Pandemie haben sie sich nicht abschrecken lassen und sich seit Anfang 2020 regelmäßig getroffen, um die Strecken und die einzelnen Bewegungsangebote zu testen. „Der Pfad soll insbesondere Personen am Übergang vom Erwerbsleben in die nachberufliche Phase sowie Seniorinnen und Senioren ansprechen, steht aber natürlich auch allen anderen Personengruppen zur Nutzung offen“, sagt Anja Zscheppang.
Am 25. August will Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Die Linke) den Rundgang offiziell eröffnen und auch die 10.000 Schritte gehen. Danach, so die Projektleiterin, „wollen wir noch Erfahrungen und Reaktionen der Nutzerinnen und Nutzer des Rundganges einholen. Damit soll das Projekt dann abgeschlossen werden“.
4 Kommentare zu “Geh-sundheitspfad in Trachau lädt ein: Sechs Kilometer – 10.000 Schritte”
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Tolle Idee.
Gibt es die Karte auch in etwas besserer Auflösung?
Für ein Rundkurs finde ich die Karte etwas verwirrend.
Wie soll ich zwischen Punkt 3 und 4 gehen?
Vom Punkt 4 wieder rückwärts?
Was bedeutet die gestrichelte Linie zwischen Punkt 3 und 10?
Wie ist dieser Streckenabschnitt in den Rundkurs integriert?
Anja Zscheppang erklärt dazu: Tafel 3 stellt einen kleinen Abstecher dar. Von Tafel 3 soll dann zu Tafel 4 gegangen werden und weiter zu Tafel 5. Die gestrichelte Linie kennzeichnet eine Abkürzung, die insgesamt 3.000 Schritte umfasst. Es kann natürlich auch überall abgekürzt werden.
Die Karte ist im Themenstadtplan zu sehen (https://stadtplan.dresden.de/ unter Leben in Dresden -> Sport -> Jogging/Walkingstrecken)
Ich hätte auch gern die Karte um den weg zu erkunden
Ja, die Karte gibt es jetzt in höherer Auflösung. In dem blauen Kasten gibt es einen Link zum ausdrucken der Karte.