Angreifer bekennen sich zu Anschlag auf Bürogebäude in Großenhainer Straße 5-7

Heute Nacht haben bislang Unbekannte das neugebaute Bürohaus in der Großenhainer Straße 5-7 angegriffen. Dabei wurden mehrere Scheiben im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss beschädigt. Wie der Pressesprecher der Polizei, Lukas Reumund, auf Nachfrage berichtet, wurde die Polizei gegen 1 Uhr heute morgen informiert. Als die Beamten vor Ort eintrafen, waren die Unbekannten allerdings schon verschwunden.

Kurz nach 2 Uhr versendete eine Gruppe mit dem Namen „Die Solidarische Nachbar:innenschaft 01097“ eine Pressemitteilung. In der heißt es: „In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben wir den Bürokomplex Großenhainerstraße 5-7 angegriffen. Dabei wurde die Fensterfront zerstört und ein Sachschaden im 6-stelligen Bereich verursacht.“

Bei dem Angriff wurden mehr als 20 Scheiben beschädigt. In vielen Scheiben entstanden nur kleine Löcher an der Außenseite, da es sich um Sicherheitsglas handelt. Wie die Polizei mitteilt, hinterließen die Angreifer auch Graffiti an der Fassade, die sich gegen die Eigentümerfirma richteten. Eine Schadenshöhe kann noch nicht angegeben werden.

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Aukai und Ensemble im Parkhotel


Deutliche Spuren des Angriffs sind im Sicherheitsglas zu erkennen. Foto: J. Frintert

Das Büroobjekt „Neustadt, Effizienz & Officies“ (NEO) hat die TLG Immobilien errichten lassen. Der Bau war Ende vergangenen Jahres fertiggestellt worden. Wie Pieschen-Aktuell berichtete, stehen auch schon die ersten Mieter fest: ein Forschungs- und Entwicklungszentrum von Amazon und die Autobahn GmbH. Die Mieter sollten im Januar einziehen.

In ihrer Pressemitteilung äußern sich die Angreifer auch zu den Gründen: „Wir sehen unseren Angriff als radikale Form der Kritik an den aktuellen städtebaulichen und stadtpolitischen Prozessen in Dresden, besonders in der Leipziger Vorstadt.“ Das angegriffene Haus stehe dabei exemplarisch für eine Reihe von Immobilienprojekten, wie zum Beispiel die Hafencity oder die Neubauten in der Lößnitzstraße. Die Kritik richte sich nicht gegen die Schaffung von Wohnraum, sondern gegen den Umstand, dass dieser in den Händen gewinnorientierter Aktiengesellschaften liege. Durch deren überteuerte und deplatzierte Bauten würden die Mieten im Viertel weiter steigen und Freiräume zerstört.

 

Die Großmieter Amazon und Autobahn GmbH nutzen 70 Prozent der Bürofläche. Foto: W. Schenk

Die Dresdner Polizei hat nun die Ermittlungen an das Landeskriminalamt (LKA), genauer das Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) abgegeben. Anschläge gegen Neubauten gab es in der Vergangenheit häufiger in diesem Bereich der Dresdner Neustadt. So wurden unter anderem die beiden Neubauten am Bischofsplatz mehrfach mit Farbe und Steinen attackiert. Das PTAZ ermittelt auch zu den beiden Anschlägen gegen Fahrzeuge des Immobilienkonzerns Vonovia in der Fritz-Reuter-Straße 41 und 47 in Pieschen.

Der Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung des Onlinemagazins Neustadt-Geflüster.

9 Meinungen zu “Angreifer bekennen sich zu Anschlag auf Bürogebäude in Großenhainer Straße 5-7

  1. Ronny Krüger sagt:

    Die würd ich einbuchten und die Schlüssel verlegen. Kann man sich ja denken welche Gruppierungsart das ist. (Grün/Links)

    • JÜRGEN NAUMANN sagt:

      Und wenns Rechte wären, dürften die gehen ….. ???

    • DAT sagt:

      nein, der gute Ronny findet lebenslange Haftstrafen sicher für jede Art Sachbeschädigung gerechtfertigt.

      Frei nach dem Känguru:

      “Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied”
      “Doch, doch”, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.”

  2. Nalos sagt:

    Sehr erfrischend, Ihre lebhafte Diskussion – mit Lyrik pointiert – , nachzulesen.

    Die Wissenschaft weiß, durchschnittlich hat ein Mensch 50.000 Gerdanken am Tag. Davon sind 40.000 negativ (auch bockbeinig, genant, maliziös oder du­bi­ta­tiv). Zukünftig belächeln Sie bitte den steten únd so menschlichen Drang zu monieren. Wir können sowieso nicht anders. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche, die Gemeinsamkeiten.

    Es darf festgehalten werden, Ausübende politisch motivierter Gewalt verfolgen generell ein – für sie – klares Ziel. In dem uns vorliegenden Fall, steht die Entwicklung des städtischen Raumes zur Diskussion. Bisher wurde kein Szenario in Deutschland beobachtet, in dem Sachbeschädigungen an Fensterglas und Firmenwagen oder Fassadenverunreinigungen zu langfristigen Veränderungen in der Stadtentwicklung oder Unternehmnenspolitik geführt haben.

    Fazit: die Motivation, die Hingabe, die Bereitschaft die eigene Unversehrtheit oder Freiheit für eine übergeordnete Sache herzugeben ist bemerkenswert. Die Wahl der Kommunikationsmittel ist naiv und unlogisch.
    Stadtentwicklung begründet sich in der niemals endenden Weiterentwicklung der Menschheit, der Bervölkerungszunahme, der Urbanisierung usw. Neubauten oder Modernisierungen werden grundsätzlich nur bei entsprechender Nachfrage angeboten. Der Stadtbewohner benötigt nahe Gewerbeeinheiten in denen er auch arbeiten kann. Zudem weisen einige Bürger ein überdurchschnittliches Lohnniveau auf, wodurch höhere Standarts gewährleistet werden können.

    • Schusters Bernd sagt:

      Hahaha, Nalos… Rhetorisch schön geschrieben, inhaltlich allerdings leider totaler Humbug…
      Ich möchte dabei nur auf zwei Fehler Ihrer Argumentation eingehen, sonst wird es ein zu langer Text…

      Sie schreiben von einem direkten Einfluss der Nachfrage auf das Angebot beim Wohnungsmarkt… Leider ist dies ein Irrtum, denn leider sind wir alle nicht frei auf Diesem, zu entscheiden wo, wie und ob ich wohnen möchte. Wir alle MÜSSEN wohnen, sind gebunden an Orte (Familie, Freunde, Arbeit… ) und Notwendigkeiten (Anzahl der Hausgemeinschaft – Kinder,Partner…). Eine freie Wahl wie bei anderen Märkten ist da nicht möglich, denn ich MUSS das Angebot (Preis) annehmen, welches der Markt hergibt. Also gelten die „normalen“ Regeln eines freien Marktes hier nicht – siehe London, wo sich einfache Feuerwehrmitarbeier*innen keine Wohnung in London leisten können und die Stationen dadurch extrem unterbesetzt sind…
      Damit komme ich gleich zu Ihrem nächsten Irrtum…
      Überdurchschnittliches Lohnniveau steigt und dadurch auch die Notwendigkeit für hochwertigen Wohnraum…
      Wenn Sie die Statistiken und das Durchschnittsgehalt der letzten Jahre mit dem Anstieg der Mietpreise in Dresden vergleichen, werden Sie feststellen, dass diese (insbesondere wenn noch andere Preissteigerungen mit einbezogen werden) Kurven NICHT ähnlich verlaufen…
      Die Mieten steigen deutlich steiler…
      Und Wohnraum für „Reiche“ gibt es in DD genug glaube ich, dass viele „Normalbürger“ Richtung Prohlis und Gorbitz „auswandern“ müssen, oder ins ländliche Umland, weil es keine sinnvollen Wohnungen für Familien in DD und insbesondere Pieschen gibt, ist erschreckend.
      Inhaltlich bin ich da auf der Seite der Steinewerfer, methodisch nicht.
      Schade, dass nur die Methode kritisiert und verfolgt wird, die Umsetzung der inhaltlichen Forderungen aber wohl politisch keine Rolle spielt – siehe die politische Unterstützung bei Hafencity und Co…

  3. Nalos sagt:

    Mein lieber Bernd.
    Ich habe doch einleitend auf die negativen Gedanken hingewiesen…

    Ich bin in Dresden geboren, aufgewachsen, habe die Stadt nie verlassen und bin arm wie eine Kirchenmaus. Projekte wie Hafencity oder die Ansiedlung internationaler, führender Unternehmen machen mich zu einem stolzen Stadtbewohner. Ich hoffe sehr das diese Entwicklung so weiter geht, damit das Prestige unserer wundervollen Stadt weiter ansteigt.
    Ich schaue aus meinem Fenster und sehe die Elbe. Bei meinem sehr niedrigen Einkommen, fühlt sich das beinah unverschämt an. Wenn ich durch hohe Mieten an den Stadtrand gedrängt werde, dann ist das halt so. Dann muss ich eben mit meiner Anwesenheit die Randbezirke aufwerten – kein Problem.

  4. Betti sagt:

    Danke, Schusters Bernd, für Ihre klugen Gedanken!

    Und beide Daumen hoch für das Anliegen der Solidarischen Nachbar:innen!

  5. Elke Noack sagt:

    ich möchte gern den newsletter bestellen

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