Thema: Hafencity

Hafencity Lageplan Fertig im Bau geplant

Stadtrat gibt grünes Licht für weitere neun Wohnhäuser in der Hafencity

Der Stadtrat hat am vergangenen Donnerstag die letzten Hürden für die Vollendung der Hafencity mit insgesamt 350 Wohnungen aus dem Weg geräumt. Mit 56 Ja-Stimmen, bei 12 Enthaltungen und einer Nein-Stimme, wurde der Bebauungsplan 357B „Dresden-Neustadt Nr. 39, Leipziger Straße/Neustädter Hafen“ verabschiedet. „Wir freuen uns über den Satzungsbeschluss und die Genehmigung, weitere neun Wohngebäude in der Hafencity errichten zu können“, erklärt Ulf Mehner, Sprecher der USD-Immobilien GmbH. „Da für die Hafencity nun alles genehmigt ist, können wir hier in die genaue Zeitplanung gehen und uns konkrete Gedanken um den Hafen machen“, sagt Mehner weiter. USD Immobilien investiert in der Hafencity 120 Millionen Euro in den Bau von Wohnungen und einem Hotel. 30 Wohnungen werden mietpreisgebunden sein.

Während für das Hotel bereits Richtfest gefeiert wurde, wachsen die Rohbauten für zwei Wohngebäude entlang der Leipziger Straße zügig nach oben. Für diese drei Projekte und das schon fertiggestellte Kreativzentrum hatte USD bereits Baugenehmigungen erhalten. Mit dem jetzt verabschiedeten Satzungsbeschluss ging ein gut zehn Jahre andauerndes Ringen um die Bebauung des 7,4 Hektar großen Areals zu Ende. So war es kein Wunder, dass einige Stadträte auf die zeitweise emotional aufgeladenen Debatten in den vergangenen Jahren zurückblicken wollten.

Ansichten_Punkthäuser Hafencity

Auch das Hafengelände unterhalb der fünf Punkthäuser kann jetzt geplant werden. Quelle: rohdecan

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„In der Endabwägung haben wir hier eine für Dresdner Verhältnisse innovative Entwicklung“, konstatierte Thomas Löser (Grüne), baupolitischer Sprecher seiner Fraktion. Mietpreisgebundener Wohnraum, Gründächer, Schnellladestationen für E-Autos und Fahrräder, Carsharing-Stellplätze, durchweg barrierefreie Häuser und Fernwärmeanschluss für alle Gebäude zählte Löser auf und fügte hinzu, dass alle Vorhaben im städtebaulichen Vertrag fixiert seien.

Für Martin Schulte-Wissermann (Piraten) war es vor allem die Flut im Jahr 2013, die für ein Umdenken bei Investoren und Stadtplanern gesorgt hat. So seien die Hochwasserschutzmaßnahmen jetzt in das gesamte Gebiet zwischen Marienbrücke und Molenbrücke eingebunden und nicht mehr ausschließlich für die Hafencity-Gebäude gedacht, USD habe auf ein geplantes Hochhaus verzichtet. „Es waren harte Verhandlungen zwischen dem Stadtrat und den Investoren“, erinnerte sich Schulte-Wissermann. Auch Tilo Wirtz von der Fraktion Die Linke lobte die Verhandlungsbereitschaft der Investoren. Sie hätten aufgeschlossen auf die Gestaltungswünsche aus dem Stadtrat reagiert und mehrere Architektenwettbewerbe durchgeführt. „Wir würden uns wünschen, wenn mehr Bauträger so kommunizieren würden“, sagte er. Weil jedoch wichtige Bedenken zum Hochwasserschutz nicht ausgeräumt seien, werde sich die Linke-Fraktion bei der Abstimmung enthalten, erklärte er.

Das Hafencity-Areal liegt vollständig im Bereich des Überschwemmungsgebietes der Elbe. Als Richtwert gelten 924 Zentimeter Wasserstand am Pegel Dresden. Darum wurden im B-Plan besondere Schutzvorschriften formuliert. Um Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ 100) zu gewährleisten, muss das Gelände auf eine Höhe von mindestens 111,50 Meter über NHN (Normalhöhennull) aufgeschüttet werden. Der dadurch verloren gegangene Retentionsraum von rund 40.000 Kubikmetern war bis Ende 2019 durch Abgrabungsarbeiten auf einer zuvor festgelegten Fläche in Übigau ausgeglichen worden.

2 Meinungen zu “Stadtrat gibt grünes Licht für weitere neun Wohnhäuser in der Hafencity

  1. Dieter Schmitz sagt:

    War da nicht einmal die Rede von Tiefgaragen die Elbwasser aufnehmen sollten? Zu der Zeit, als man in trautem Kreis Frau Töberich als den lange erwarteten Messias bezeichnete. Mit einem (damaligen) Landtagsabgeordneten der Menschen als Zecken bezeichnete? Zur Baggeraktion konnte er sich dem Bürger als Wahlkämpfer präsentieren. Heute will er Stadtpolitik machen.

    Zur drei Meter hohen Flutschutzmauer (zu keiner Zeit wurde seitens des Umweltamtes eine Höhe genannt), wollte er eine fünfzehn Meter hohe zweite Mauer in den Retentionsraum setzen, zum Schutz der Schutzmauer. Schreier sein Name, oder so ähnlich. … (Passage gelöscht wegen Verstoß gegen die Netikette) So macht man einen demokratischen Staat!

    Das Umdenken der Investoren und der Stadtplaner wurde erschwert durch eine völlig sorglose (und verantwortungslose) Politik eines neuen Münchhausen und dessen Kinderbibelpolitik, direkt unterstützt von einem anderen Herren der sich die Macht der Vergangenheit zurückwünscht. Die 8%, die schafft er!

  2. Ronny Krüger sagt:

    Und vermutlich sind die ganzen neuen Buden wieder neureichen ohne Auto vorbehalten, weil sich der Normalbürger die Mieten nicht leisten kann. :(