Eine Baugemeinschaft hat sich um das Grundstück an der Ecke Rosa-Steinhart-Straße / Hedwig-Langner-Weg beworben. Sie will dort ein Mehrfamilienhaus errichten. Acht Parteien haben den entsprechenden Antrag auf Erwerb des Grundstücks abgegeben. Sie suchen noch 2 bis 3 weitere Interessenten. Das Grundstück war von der PSG Planungs- und Sanierungsträgergesellschaft mbH Dresden-Pieschen ausgeschrieben worden. Die PSG ist Eigentümer als treuhänderischer Sanierungsträger der Landeshauptstadt Dresden.
Unterstützung haben die potenziellen Bauherren beim Bauforum Dresden gefunden. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Baugemeinschaften in der Innenstadt zu initiieren und beraten. „Dabei stellen wir gemeinschaftsorientierte, familiengerechte und generationenübergreifende Ideen für die Selbstnutzer in den Vordergrund“, erläutert Vereins-Geschäftsführerin Marion Kempe im Gespräch. Der Arbeitstitel für das Bauvorhaben lautet in Anlehnung an den Standort „Rosa Melodie“. Die „Idee“, so nennt Marion Kempe die erste Visualisierung und Beschreibung des Projektes, wurde von den Architekten aus dem Büro Heizhaus in Pieschen entwickelt. Der mit einer Photovoltaik-Anlage erzeugte Strom soll in erster Linie zur Eigenversorgung genutzt werden, also zum Beispiel für die Lüftung oder für Ladestrom für Fahrräder und Elektro-Auto. Neben Freiflächen für alle könnten auch ein Auto oder Lastenfahrrad gemeinschaftlich genutzt werden, heißt es in der Beschreibung. Und: „Der in dieser Lage verfügbare Fernwärmeanschluss ermöglicht eine ökologisch hervorragende Basis für die Wärmeversorgung des Gebäudes.“
„Das sind alles sehr sympathische Ideen“, sagt Katrin Vagt. Sie ist Produkt Managerin bei einem Softwareunternehmen und auf der Suche nach einer Single-Wohnung. Das gemeinschaftliche Bauen sei für sie der Hauptanziehungspunkt bei dem Projekt. Bei Gesprächen im Bekanntenkreis sei sie auf die Idee der Bauherrengemeinschaft und das Bauforum Dresden gestoßen und dann zu einem Info-Abend gegangen. „Also der ganz klassische Weg“, meinte sie. Schon bei den ersten Treffen mit den anderen Interessenten habe sie „ein sehr gutes Gefühl“ gehabt. „Gegenseitige Wertschätzung und unkomplizierte Wege, um die ersten Entscheidungen für die Bewerbung gemeinsam zu erarbeiten“, hätten sie in ihrer Entscheidung bestärkt. Jetzt hofft sie auf einen Erfolg der Bewerbung. Dann könnte sie bald aus der Nähe der Bürgerwiese in die Pieschener Melodien umziehen. In den Verkaufsunterlagen für das Grundstück ist eine Fertigstellung der Bebauung bis Ende 2020 vorgesehen.
Bekommt die Baugemeinschaft den Zuschlag, gehe die Detailplanung erst richtig los, sagt Marion Kempe. Dann könne jeder seinen Platzbedarf anmelden und Ideen für die Gemeinschaftsflächen und gemeinsamen Nutzungen einbringen. „Wir hoffen auf den Zuschlag für unser Projekt“, sagt sie.
Das Bauforum entwickelt mit anderen Interessenten gerade eine Idee für eine weitere Fläche in den Pieschener Melodien. Es gehe um das Grundstück am Neudorfer Weg. Hier handele es sich um ein kleineres Projekt für etwa fünf Parteien, so Kempe. Vorstellbar sei ein Mehrfamilienhaus oder aber Reihenhäuser. Auch für dieses Grundstück wird eine Fertigstellung der Gebäude bis Ende 2020 erwartet.
Bitter wird die Bebauung des Grundstücks neben dem Konkordienplatz 1 vor allem für viele Autofahrer. Seit der Freigabe der Pieschener Melodien im Mai 2017 hatte sich das Areal zu einem wilden Parkplatz mit etwa 35 Stellplätzen entwickelt. Parkplätze sind in Pieschen knapp. Im Ergebnis eines längeren Umlegungsverfahrens waren in den Pieschener Melodien neben dem Kleingarten und den gestalteten Freiflächen 21 Baugrundstücke für verschiedene Eigentümer ausgewiesen worden. Drei dieser Grundstücke hatte die PSG zum Verkauf ausgeschrieben.
Ein Kommentar zu “Baugemeinschaft plant Mehrfamilienhaus an der Rosa-Steinhart-Straße”
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Ich, der in Pieschen groß geworden ist, frage mich: Wo kommt eigentlich der Name „Pieschener Melodien“ her und warum wurde dieser Name für dieses Gebiet vergeben?
Vielleicht liest das ja der Herr Brendler und kann dazu etwas schreiben.
Der Paul