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Sachsenbad: Stadtverwaltung favorisiert Badnutzung und Gewinnung eines privaten Investors

Die Stadtverwaltung will bis zum Jahresende die Arbeit an der Vorlage zur Zukunft des Sachsenbades abschließen. Dabei soll die Nutzung als Gesundheitsbad die favorisierte Variante sein. Gleichzeitig präsentierten die Planer gestern in der aus Verwaltungsexperten und Stadträten bestehenden „Lenkungsgruppe Sachsenbad“ auch andere technisch mögliche Optionen wie die Nutzung als soziokulturelles Stadtteilzentrum, als Heimstatt für die Kreativwirtschaft oder sogar als Hotel mit einem breiten Spa- und Wellnessangebot. „Damit ist der erste Schritt bei der umfassenden Prüfung der künftigen Nutzung des Sachsenbades gegangen“, sagte heute Pieschens CDU-Stadtrat Veit Böhm im Gespräch. Abgeschlossen sei das Projekt aber erst, wenn die Stadtverwaltung das Angebot eines Investors auf dem Tisch liegen hat, machte Böhm klar. Er unterstützt das Vorhaben der Verwaltung, mittels einer Konzeptausschreibung einen privaten Investor zu finden und dafür auch die Expo in München im kommenden Jahr zu nutzen.

„Wichtig ist, dass die immer noch sehr hohen Ansprüche der Denkmalschützer bei der Gewinnung von privaten Investoren nicht im Wege stehen“, forderte Böhm entsprechende Flexibilität ein. Die Chancen auf öffentliche Fördergelder seien minimal, hätte die Verwaltung klargemacht. „Ich sehe darum keine Möglichkeit, die Sanierungskosten von mehr als 20 Millionen Euro aus dem Stadthaushalt zu bestreiten“, bekräftigte Böhm seine schon mehrfach geäußerte Position. Für ihn gebe es jetzt erstmals einen klaren Weg zur Zukunft des Sachsenbades. „Es passiert jetzt etwas und das ist gut so“, meinte er.

Linke-Stadtrat Tilo Kießling hat dagegen seine Forderung nach einem „Fond für außergewöhnliche Aufgaben“ erneuert. Er soll aus dem Haushaltsüberschuss von fast 70 Millionen Euro für das Jahr 2016 gebildet werden. Daraus könnten Mittel für die Sanierung des Sachsenbades und die touristische Nutzung des Fernsehturms bereit gestellt werden. Wichtig für ihn sei, dass sich die Stadtverwaltung zu dem Denkmal bekenne. Es sei eine Gewissensentscheidung. „Uns als Fraktion ist es das wert“, betonte Kießling.

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„Es ist eine bittere Erkenntnis, dass es keine Fördermöglichkeiten durch die öffentliche Hand gibt, weder vom Freistaat noch aus anderen Töpfen“, reagierte Kati Bischoffberger, die für Pieschens Grüne im Stadtrat sitzt. Sie sei bisher davon ausgegangen, dass mindestens die Hälfte der Sanierungskosten von Bund und Land gefördert werden könnten. „Für mich wird es unter diesen Umständen schwer, die Zweifler am Projekt Sachsenbad als ein stadteigenes Bad doch noch überzeugen zu können“, sagte sie heute.

Als positives Signal wertete sie die Tatsache, dass die Nutzung des Sachsenbades als Gesundheits- und Therapiebad auch von der Verwaltung favorisiert wird. Damit habe sich die Verwaltung das Konzept der Bürgerinitiative Pro Pieschen „Endlich Wasser ins Sachsenbad“ zu eigen gemacht, freute sie sich. Das zeige, dass mit dem langjährigen und hartnäckigen Engagement von Bürgern etwas bewegt werden könne.

Unter der Federführung von Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne), der die Beratung der „Lenkungsgruppe Sachsenbad“ gestern moderiert hatte, soll nun bis zum Jahresende die Vorlage zur Zukunft des Sachsenbades erstellt und dem Stadtrat vorgelegt werden.

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