Bruno ist vier Jahre alt und hat heute seinen ersten Trachen gebastelt. Er heißt Feuertrache und soll künftig unter Brunos Hochbett wohnen. In Löbtau. „Das Trachenfest auf den Hufewiesen ist das zauberhafteste von allen Dresdner Stadtteilfesten“, findet Brunos Mutter Tanja. Ein Freundin hat sie heute nach Trachau eingeladen. Als um 16 Uhr die Trachenparade beginnt, zählt Moderator Uwe Buchholz gut dreißig bunte, große und kleine mit viel Fantasie gebastelte Fabelwesen vor der Bühne. Das scheint ihm rekordverdächtig zu sein.
Die Trachen tragen einfallsreiche Fantasienamen. Sie heißen Grüne Schuppen, Sina der Meerestrache, Ferdinand oder Kokosnuss. Einen langen, vielgliedrigen Trachen haben die Kinder der Makarenkoschule mitgebracht. Alle Bastler bekommen als Preis einen Trachentaler. Damit kann man auf dem Fest an verschiedenen Ständen einkaufen. Zum Beispiel Eis oder Trachauer Hausgemachtes von Yvonne und Jens.

Die Kinder der Makarenko-Schule haben ihren mehrgliedrigen langen Trachen mitgebracht. Foto: W. Schenk
An allen Ecken des Festgeländes trifft man auf Mitglieder des Vereins Hufewiesen Trachau. „Frag mich“ steht auf ihren grünen Shirts und viele Besucher nehmen das wörtlich. Vor allem am Eingang, wo der Verein über seine Aktivitäten informiert. Immer wieder wird mit fast ungläubiger Stimme gefragt, ob es denn stimme, dass die Hufewiesen jetzt grün bleiben und nicht bebaut werden. Karin Luttmann und Anja Osiander vom Verein geben da gern Auskunft über den aktuellsten Beschluss des Stadtrates. Auch einige Stadträte können direkt gefragt werden.
Franz Ehrig wohnt gleich nebenan. Der studierte Geograph ist Vater von zwei Kindern und diskutiert mit den Vereinsvertretern über den Sinn der Grünflächen. „Ich habe gesehen, wie in der Neustadt Stück für Stück das Grün verschwunden ist“, meint er und findet es gut, dass sich hier der Verein so engagiert um den Erhalt der Wiesen kümmert. Die zwei oder drei Vertreter aus dem Team des Eigentümers Adler Real Estate halten sich bei den Diskussionen zurück und beteiligen sich mit ihren Kindern am Trachenbasteln. Die Stimmung auf dem Fest ist so, wie Unternehmenssprecher und Verein es kürzlich betonten. Man wolle aktiv eine gemeinsame Lösung für diese grüne Perle in Trachau finden.

Vereinschefin Kati Denk und Vize Jochen Lenk freuen sich über den von Jahr zu Jahr wachsenden Zuspruch für das Trachenfest. Foto: W. Schenk
Viele Besucher nutzen die Gelegenheit für einen Streifzug durch das üppige Grün der Hufewiesen und bestaunen die Schönheit der Natur inmitten eines der am dichtesten bebauten Dresdner Stadtteile. Vereinschefin Kati Denk und ihr Vize Jochen Lenz sind an allen Ecken des Festgeländes zu finden. Die Trachenparade, wenn sich alle vor der Bühne versammeln, nutzen sie für eine kleine Verschnaufpause. Sie sind zufrieden. Das Wetter hat mitgespielt, es haben wieder hunderte Anwohner und Gäste vorbeigeschaut. Und viele haben ihre Anerkennung für die Arbeit des Vereins ausgedrückt.
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