Etwa 135.000 Dresdner haben in den vergangenen 25 Jahren von mehr als 2.450 Projekten der Stadterneuerung profitiert. Das sei ein Viertel der Bevölkerung, deren Lebensbedingungen sich besonders durch die 1.120 Maßnahmen der Sanierung von Wohngebäuden entscheidend verbessert haben, sagte heute Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain bei der Präsentation der Publikation „25 Jahre Stadterneuerung“. Auf rund einhundert Seiten zeiht das Team der Stadterneuerer im Stadtplanungsamt Bilanz.
Gesamt: 448 Millionen Euro
- 20 % – Sanierung Wohngebäude
- 20 % – Sanierung Straßen, Plätze
- 16 % – Abbruch Gewerbe- und Wohngebäude
- 12 % – Kulturbauten, soziokult. Zentren, Verwaltung
- 10 % – Vorbereitung, Planung, Steuerung
- 8 % – Kitas, Schulen
- 7 % – Grünflächen, Freiflächen
- 3 % – Spielplätze
- je 1% – Kinder- und Jugendzentren, Soziale u. kulturelle Projekte, Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen, Sonderförderung
In die 27 über die ganze Stadt verteilte Fördergebiete und mit der Fernwärmetrasse in Klotzsche und dem barrierefreien Bauen zwei Sonderprojekte flossen 448 Millionen Euro an Fördergeldern aus EU, Bund und Land. Damit seien Folgeinvestitionen von insgesamt rund 3,8 Milliarden Euro ausgelöst worden. Als Beispiel nannte Stefan Szuggat, Leiter des Stadtplanungsamtes, den Neumarkt. Der Investition von öffentlichen Geldern in die Erschließung des Geländes von rund 38 Millionen Euro seien mit 420 Millionen Euro rund elf Mal so viele Privatinvestitionen gefolgt.
Oft seien die Stadterneuerungsprojekte mit Initiativen der Einwohner verbunden gewesen. Als Beispiele nannte Thomas Pieper, Sachgebietsleiter Stadterneuerung, das frühere Volksbad Löbtau, das in eine Kita umgebaut wurde, das Nordbad und das Stadtteilhaus in der Äusseren Neustadt oder die Waldschänke in Hellerau.
In den ersten zehn Jahren nach der Wende habe vor allem der Erhalt und die Sanierung der verfallenen Wohngebäude im Mittelpunkt gestanden.
Daneben wurde auch die Verbesserung der Infrastruktur in den Neubaugebieten in Prohlis und Gorbitz in Angriff genommen. Ab dem Jahr 2000 etwa rückten dann der Bau von Spielplätzen, Grünanlagen, die Entwicklung von Freizeit- und Kultureinrichtungen und die Sanierung von Straßen und Plätzen in den Mittelpunkt. Eines der größten Projekte ist das Kraftwerk Mitte. Das Gebiet werde auch nach der Inbetriebnahme von Staatsoperette und tjg Theater Junge Generation weiter entwickelt werden, nannte Pieper ein Projekt für die weitere Stadterneuerung. Bei einem anderen – dem Sachsenbad in Pieschen – sei die Zukunft weiter offen. „Der Bauzustand erfordert aber, dass bald eine Entscheidung fällt“, sagte er. Im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ werden in den kommenden Jahren in der Johannstadt, in Prohlis und Gorbitz Projekte gefördert.
Ziel der Stadterneuerung sei es, schon bestehende Teile einer Stadt zu erhalten, zu verbessern, weiter zu entwickeln oder umzubauen. Dafür wurden klar umgrenzte Stadträume über mehrere Jahre so gefördert, dass sich Wohn- und Arbeitsbedingungen deutlich verbesserten.