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einhunderteinspunktsechs: Vier junge Künstler in der Galerie pictura-radiolenck

Die Reklame ist geblieben. Als Galerist Lutz Jacobasch vor einem Jahr die erste Ausstellung in den Räumen des ehemaligen Rundfunkgeschäftes Radio Lenck am Konkordienplatz organisierte, hatte er einen Wunsch. Die fünfzig Jahre alte und noch funktionsfähige Leuchtreklame soll erhalten bleiben. „Die Reklame gehört zur Identität des dieses Platzes”, meinte er. Nun hat er selbst dafür gesorgt, dass sie bleiben kann. Seit September 2014 ist er offiziell der Nachmieter in den Räumen, in denen er zuvor als Interimslösung Ausstellungen organisiert hat. Aus seiner Galerie pictura, die nebenan war, ist nun die Galerie pictura-radiolenck geworden. Der ehemalige Inhaber des Ladens hatte dagegen keine Einwände – so lebt der Traditionsname weiter.

Am Freitag startet in der Galerie pictura-radiolenck die Ausstellung einhunderteinspunktsechs. Drei Künstlerinnen und ein Künstler – alle studieren an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, sind die Hauptdarsteller und zeigen Malerei, Zeichnung, Fotografie und Multimedia.

Die vier sind sich in der Hochschule schon oft über den Weg gelaufen. Zusammen eine Ausstellung gestalten ist für sie eine neue Herausforderung. Da lernt man sich wirklich kennen, haben sie festgestellt. Cecilia Pape erinnert sich an die Vernissage ihrer Mitstudentin vor ein paar Wochen. „Es war ein tolle Atmosphäre in dem ehemaligen Geschäft, Publikum war da, auch die Eltern der Studentin hatten sich Zeit genommen. Da war so viel Liebe im Raum“, meinte sie, schaut auf und fügt hinzu: „Das klingt jetzt etwas kitschig, aber so war es.“ Darum ist sie jetzt gern hier und nimmt sich viel Zeit, um herauszufinden, wie sie ihre kleinen Kunstwerke aus Acrylfarbe auf Hartfaser an der weißen Wand am besten zu einem Gesamteindruck komponieren kann. „Es ist meine erste Ausstellung außerhalb der Hochschule“, sagt die junge Malerin und hofft, dass sie auch ein paar ihrer Werke verkaufen kann. Die Preise beginnen bei 300 Euro. Darunter werde sie nicht gehen. „Dann behalte ich meine Stücke lieber“, sagt sie fest entschlossen.

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Zur Ausstellung: 101.6 einhunderteinspunktsechs

WANN: 13. März bis 14. April
Dienstag und Donnerstag 15 bis 20 Uhr
und nach Vereinbarung 0172 6417766 und 0176 81975063
WO: Konkordienplatz in Pieschen

VERNISSAGE: 13. März, 19 Uhr
FINNISAGE: 14. April, 19 Uhr

Julia Langhammer und Thomas Schmelzer waren schon zusammen ein Jahr in Paris an der Kunsthochschule. Thomas arbeitet mit Papier und Kohle oder Bleistift, seine Freundin stellt große Malereien aus Öl auf Leinwand aus. Er interpretiert die Grafik als alles, was Spuren auf dem Papier hinterlässt und setzt neben Kohle und Bleistift auch Risse, Kratzer und die Form des Papiers selbst als grafische Mittel ein. Julia spielt mit Farben und den Dimensionen der Wahrnehmung.

Die vierte im Bunde ist Arina Essipowitsch. Die gebürtige Weißrussin hat die französiche Staatsbürgerschaft und ihr Diplom in Aix en Provence gemacht. Jetzt ist sie für zwei Jahre Meisterschülerin in Dresden. Sie spricht auch ein perfektes Deutsch. Um ihr Projekt zu verstehen, muss man sich etwas Zeit nehmen. Es geht um Interaktion mit dem Besucher. 600 Abzüge von zwei Motiven werden auf der Ausstellungsfläche platziert und bilden ein geschlossenes Motiv. Jeder Besucher soll am Tag der Vernissage oder an den anderen Öffnungstagen aus diesem Motiv ein Bild herauslösen und mit nach Hause nehmen, in einer neuen Umgebung platzieren, dann fotografieren und dieses Bild der Künstlerin zurück schicken. Sie will diese Reaktionen dann in die entstandenen Lücken wieder einfügen und daraus ein neues Werk entstehen lassen. Das Fragment und das Ganze – sie ist gespannt, was daraus werden wird.

Galerist Jacobasch hilft den jungen Leuten und hofft zusammen mit ihnen auf Zuspruch von vielen Neugierigen. Die nächste Ausstellung ist bereits geplant und wird noch im April folgen.

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