Landtagswahl: Stadtbezirk Pieschen in zwei Wahlkreise aufgeteilt

Bei der Wahl zum 8. Sächsischen Landtag am 1. September 2024 gibt es für die Wählerinnen und Wähler im Stadtbezirk Pieschen Neuerungen. Gehörte das gesamte Gebiet bei den letzten Wahlen zu einem Wahlkreis, ist der Stadtbezirk jetzt geteilt.

Mickten, Kaditz und Trachau sind dem Wahlkreis 40 (Dresden 1) zugeordnet. Hierzu gehören darüber hinaus die Stadtteile im Dresdner Nordwesten.

Pieschen Nord/Trachenberge und Pieschen Süd sind Bestandteil des Wahlkreises 45 (Dresden 6). Er erstreckt sich auf der südlichen Elbseite über die Friedrichstadt und die Altstadt bis nach Strehlen.

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Grundlage dafür ist eine Änderung des Wahlgesetzes, die der Sächsische Landtag vor einem Jahr nach längerer Debatte und Expertenanhörungen beschlossen hatte. Während die Zahl von insgesamt 60 Wahlkreise unverändert bliebt, erhielten Leipzig und Dresden je einen Wahlkreis dazu, im Vogtlandkreis und Mittelsachsen fiel dagegen je einer weg. Grund sind die Einwohnerrückgänge auf dem Land und die starken Bevölkerungszuwächse in den beiden Großstädten.

So sind die beiden Wahlkreise nun zugeschnitten:

Dresden 1 (Wahlkreis 40): der Stadtbezirk Klotzsche, vom Stadtbezirk Pieschen die Stadtteile Kaditz, Mickten und Trachau, vom Stadtbezirk Loschwitz der Stadtteil Dresdner Heide, die Ortschaften Langebrück, Schönborn und Weixdorf

Dresden 6 (Wahlkreis 45): der Stadtbezirk Altstadt ohne die Stadtteile Johannstadt-Nord und Johannstadt-Süd, der Stadtbezirk Pieschen ohne die Stadtteile Kaditz, Mickten und Trachau
vom Stadtbezirk Prohlis der Stadtteil Strehlen. (Quelle: Anlage Wahlkreiseinteilung, Sächsisches Wahlgesetz).

Spannend wird die Frage, ob es nach der Wahl im Stadtbezirk überhaupt noch ein Wahlkreisbüro eines Landtagsabgeordneten geben wird. Beide Wahlkreise sind sehr großflächig und haben ihre Schwerpunkte nicht im Stadtbezirk Pieschen. Bisher hat Barbara Klepsch, die 2019 das Direktmandat für die CDU gewann, ein Büro in Altpieschen.

Anfang der Woche hat der Kreiswahlausschuss der Landeshauptstadt 75 Bewerberinnen und Bewerber für die acht Direktmandate bekannt gegeben. Sie stehen auf den Stimmzetteln in der linken Spalte. Hier können die Wählerinnen und Wähler ihre Erststimme vergeben.

Für Dresden 1 (Wahlkreis 40) sind dies (Reihenfolge laut Stimmzettel):

  • Christian Hartmann (CDU)
  • Hans-Jürgen Zickler (AfD)
  • Paul Senf (Die Linke)
  • Ulrike Caspary (Grüne)
  • Editha Matthes (SPD)
  • Andreas Mogwitz (FDP)
  • Theodor Benad (Freie Wähler)
  • Michael Gründler (BüSo)
  • Dietmar Grahl (Freie Sachsen)

zum Musterwahlschein für den Wahlkreis 40

Für Dresden 6 (Wahlkreis 45) wurden zugelassen (Reihenfolge laut Stimmzettel):

  • Barbara Klepsch (CDU)
  • Heike Christa Winter (AfD)
  • André Schollbach (Die Linke)
  • Valentin Lippmann (Grüne)
  • Stefan Engel (SPD)
  • Thomas Kunz (FDP)
  • Julia Förster (Freie Wähler)
  • Brigitta Gründler (BüSo)
  • Jörg Groß (Freie Sachsen)

zum Musterwahlschein für den Wahlkreis 45

In der rechten Spalte der Musterwahlscheine sind die vom Landeswahlleiter zugelassenen 19 Parteien und Wahlvorschläge mit Landesliste aufgeführt. Hier können Wählerinnen und Wähler ihre Zweitstimme vergeben.

Wahlhelfer gesucht

Für die Landtagswahl sucht die Landeshauptstadt noch Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Sie sorgen für einen reibungslosen Wahlablauf, zählen Stimmen aus und stellen das Wahlergebnis im Wahlbezirk fest. Für ihren Einsatz gibt es Wahlhelferentschädigung von 55 bis 90 Euro, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung aus dem Rathaus.

Wahl-O-Mat

Die Landeszentrale für politische Bildung stellt auch in diesem Jahr wieder einen Wahl-O-Mat zur Verfügung.  Das Frage-und-Antwort-Tool zeigt, welche zu einer Wahl zugelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht. 38 Thesen können mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ beantwortet werden – alle zur Wahl zugelassenen Parteien können sich am Wahl-O-Mat beteiligen. Dieser wird ab dem 31. Juli freigeschaltet und ist unter www.wahl-o-mat.de erreichbar.

weitere Links zur Landtagswahl:

5 Kommentare zu “Landtagswahl: Stadtbezirk Pieschen in zwei Wahlkreise aufgeteilt

  1. Robert sagt:

    Bis vor einigen Wochen hätte man sich über eine solche Meldungen noch freuen können, in der Hoffnung, dass es die blaubraunen Antihumanisten einige Stimmen der Landbevölkerung kostet.

    Mittlerweile bleibt nur zu hoffen, dass es dem Ansehen Sachsens in der Welt ab Herbst nicht zu sehr schadet, wenn der Landtag von einer rechtsradikalen, antihumanistischen, antidemokratischen Vereinigung dominiert wird; das momentan offenbar gepaart nur zwei weiteren Rechtsaußenparteien: einer rechtspopulistischen CDU und etwas namens BSW.

    Damit wird keines der drängendsten Probleme Sachsens gelöst. Bspw. der demographische Wandel: In wenigen Jahren leben in Sachsen mehr Menschen mit Pflegestufe als unter 30jährige. Wie werden diese Babyboomer im ländlichen Sachsen versorgt und betreut werden, der desolate ländliche Raum erschlossen, wie gelingt die Ernergiewende usw. usf.? Das Zerschlagen aller Sozialkassen, Abschottung, zurück zur D-Mark, multiple Gebärpflicht – die heute geboren werden 2030-35 welche Probleme lösen?; völlige Verweigerung und Ignoranz gegenüber den Problemen bei Anbiederung an die Blaubraunen und Übernahme ihrer schwachsinnigen Positionen (CDU) wird dem Land Sachsen dabei nicht helfen.

    • Rainer Witz sagt:

      Oh je, ich hoffe Sie wollen damit nicht andeuten, dass jetzt auch die CDU-Wähler Nazis sind, weil sie sich mit Themen beschäftigen, mit denen sich auch die Blauen beschäftigen und die vielleicht nicht nur komplett verquirrlte Sch**ße sind?
      Das würde sonst heißen, dass nur noch links wählen demokratisch und gut ist?

      Bei allem berechtigter Abneigung gegen die AfD (da brauchen wir denke ich nicht drüber zu diskutieren), kann man da die CDU bitte nicht mit in den „braunen Topf“ werfen? Nur weil die CDU sich auch um unbequeme Themen kümmern will, die die Bevölkerung beschäftigen, und vor den die (ganz) Linken die Augen verschließen (oder zumindest ne rosarote Brille anhaben), sollte man auch mit dem Knüppel auf sie drauf hauen?

      Das zweite Thema in ihrem Beitrag, der demographische Wandel, ist ein Problem in nahezu allen „alten“ entwickelten Gesellschaften weltweit und kein exklusives Sachsenproblem. Dafür gibt es auch keine plakative Antwort, die sich in einer Minute niederschreiben lässt und mir ist keine Partei bekannt, die eine Patentlösung dafür hat. (Wir wissen aber, was keine Lösung sein wird: Abschottung vor der Welt und Senkung der Attraktivität des Wirtschaftstandorts durch rechtsradikales Gedankengut). In Korea bekommt man inzwischen mehr Kindergeld, in Italien Ackerland für kinderreiche Familien und in Ungarn einen Kredit, den man ab dem dritten Kind nicht mehr zurückzahlen muss. Geholfen hat wohl bisher nichts davon…

    • Lola sagt:

      Oh je, Herr Wirtz, es ging um Anbiederung und Übernahme von schwachsinnigen Positionen – und das ist leider Fakt!

      Es wurde mit keiner Silbe unterstellt, das CDU-Wähler Nazis sind und mit dem Knüppel drauf gehauen werden soll!
      Es stellt sich die Frage, was Sie mit dieser Aussage in den Leser implizieren wollen?

      Außerdem müßte selbst Ihnen wohlbekannt sein, das sich so einige Parteigrößen mehr als gefährlich nahe am rechtspopulistisch/blaubraunen Rand bewegen und sich auch dementsprechend schon geäußert haben und immer noch äußern!

  2. Pieschner sagt:

    Oh je. Das passt zwar nicht zu diesem Beitrag, scheint mir aber insgesamt nicht uninteressant.
    „Pieschen aktuell“ entwickelt sich immer mehr zu „Pieschen UNaktuell“. Eine Plattform für Polizeimeldungen, allgemeine Kinotipps aus einem allgemeinen Kinokalender, angereichert mit ein paar regionalen Nachrichten.
    Gibt es keine lokalen Themen mehr? Oder kein Interesse?

    • Jan Frintert sagt:

      @Pieschner: Zum einen sind gerade Ferien, zum anderen befinden wir uns in einer politischen Übergangsphase vom alten zum neuen Stadtrat bzw. Stadtbezirksbeirat. Aktuell erreichen mich tatsächlich recht wenig Nachrichten aus dem Stadtviertel.

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