Spitzenkandidatin für die SPD im Wahlkreis Dresden 1, Editha Matthes - Foto: Julian Hoffmann

Editha Matthes – SPD

Die 23-jährige Lehramtsstudentin (Geografie und Gemeinschaftskunde) Editha Matthes kandidiert im Wahlkreis 40, Dresden 1. Sie lebt seit ihrer Geburt in Dresden und singt in der Freizeit im Universitätschor.

Erreichtes

Welche Ziele konnte Ihre Partei in der vergangenen Wahlperiode in Sachsen erfolgreich umsetzen?

Die SPD konnte in den letzten Jahren in der Regierung einige sehr konkrete Projekte durchsetzen: So wurde die Schulsozialarbeit an Sachsens Schulen deutlich ausgeweitet, der Stellenabbau im öffentlichen Dienst wurde gestoppt und die Schulgeldfreiheit für Gesundheitsberufe kam. Kommunen werden nun verpflichtend an den Einnahmen aus neuen Windkraftanlagen beteiligt und mit dem Bildungsticket können junge Menschen für nur 15 Euro pro Monat selbständig mobil sein. Statt 50 Millionen Euro stehen nun jährlich 300 Millionen Euro für den Schulhausbau zur Verfügung. Zudem sind nun endlich auch in Sachsen wieder Gemeinschaftsschulen ermöglicht worden.

Bildungspolitik

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um das Bildungssystem in Sachsen zu verbessern, insbesondere in Bezug auf Lehrermangel und Digitalisierung in Schulen?

Aus eigener Erfahrung als Lehramtsstudentin weiß ich, dass die Ausbildung und der Beruf des Lehrers es in sich haben. Das Lehramtsstudium hat eine vergleichsweise hohe Abbrecherquote – hier müssen wir also dringend Verbesserungen vornehmen, um das Studium attraktiver zu gestalten. Das können z.B. Änderungen im Aufbau des Studiums sein, aber auch das Ausfinanzieren der Hochschulen. Zudem müssen wir die Lehrkräfte in den Schulen entlasten, z.B. mit dem weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit, damit Lehrerinnen und Lehrer sich auf den eigentlichen Unterricht konzentrieren können.

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Außerdem müssen wir die Lehrpläne überarbeiten. In einer Welt, in der binnen Sekunden Informationen recherchiert werden können, sollte der Fokus nicht darauf liegen, dass Kinder und Jugendliche Fakten auswendig lernen, sondern dass sie Kompetenzen beherrschen, um sich in einer digitalisierten Welt zurechtzufinden. Dafür muss die Digitalisierung aber auch Einzug in die Schulen erhalten dürfen. Entsprechend wollen wir die Lehrkräfte fortbilden und weiter in die digitale Ausstattung investieren.
Schließlich möchte ich mich für den weiteren Ausbau von Gemeinschaftsschulen einsetzen, sodass der Bildungsweg der Kinder weniger von dem der Eltern abhängt. Kinder sollen aber auch schon vor der Schule gemeinsam lernen. Wir wollen daher in den Kitas den Betreuungsschlüssel verbessern und die Kitas kostenfrei machen.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Wie wollen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen fördern und sicherstellen, dass neue Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Branchen entstehen? Welche Maßnahmen würden Sie vorschlagen, um Fachkräfte zu gewinnen?

Wir müssen den Fachkräften, die hier arbeiten top Arbeitsbedingungen bieten und die Zuwanderung von Fachkräften, auch aus dem Ausland, attraktiver machen. Daher setzen wir uns u. a. ein für 5 Tage Bildungsurlaub, starke Gewerkschaften, eine hohe Tarifbindung und beste Ausbildungsbedingungen z.B. mit einem flächendeckenden Berufsschulnetz oder Azubi-Wohnheimen. Nicht zuletzt braucht es auch eine offene Willkommenskultur und den echten Willen, Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren, damit zugewanderte Arbeitnehmende sich in Sachsen zuhause fühlen.

Umwelt und Klimaschutz

Welche Strategien verfolgen Sie, um den Klimaschutz voranzutreiben? Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um auf den Klimawandel zu reagieren?

Sachsen muss endlich seinen Beitrag leisten, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dafür müssen wir den Ausbau erneuerbarer Energien in Sachsen voranbringen und vereinfachen. Zudem müssen wir unsere Städte und den Verkehr neugestalten: Flächen entsiegeln, Grünflächen erweitern und den ÖPNV sowie Fuß- und Radwege ausbauen. Zudem steht die SPD für die Reaktivierung von stillgelegten Zugstrecken und dem Festhalten am 49€-Ticket.

Gesundheitswesen

Welche Schritte möchten Sie unternehmen, um die medizinische Versorgung in Sachsen zu verbessern und den Fachkräftemangel im Gesundheitssektor zu bekämpfen? Sind Ihnen die Probleme bekannt, mit denen das Krankenhaus Dresden Neustadt/Trachau derzeit zu kämpfen hat, wie wollen Sie diesbezüglich gegensteuern?

Mit der SPD wird es keine Schließung von Krankenhäusern geben. Wir wollen das sächsische Gesundheitssystem stärken. Medizinische Versorgung und bezahlbare Pflege müssen flächendeckend sichergestellt sein. Deshalb kämpfen wir für Investitionen in die Krankenhäuser, für Gesundheitszentren auf dem Land und für Maßnahmen gegen den Ärztemangel. Um den Fachkräftemangel anzugehen, gestalten wir die Ausbildung, den Quereinstieg und das Zurückkehren von Personal in die Gesundheitsberufe attraktiver. Zusätzlich zu Maßnahmen, um in Sachsen und Deutschland viele Menschen zu gewinnen, wollen wir die Zuwanderung von qualifizierten Gesundheits- und Pflegekräften finanziell unterstützen. Gleichzeitig setzen wir auf die akademisch qualifizierten Fachkräfte in den Pflege-, Gesundheits- und Therapieberufen, um eine qualitativ hochwertige Versorgung und Arbeit für Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
Zusätzlich werden wir gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen das Angebot für eine ambulante Psychotherapie durch die Schaffung von mehr Therapieplätzen und damit die Erhöhung der für psychologische Psychotherapeuten verfügbaren Kassensitze verbessern.

Integration und Migration

Planen Sie, die Integration von Migranten zu fördern, insbesondere hinsichtlich Bildungschancen und Arbeitsmarktintegration?

Ja, wir wollen und müssen mehr Menschen in Deutschland aufnehmen. Denn einerseits ist Menschen ein sicherer Zufluchtsort zu bieten, wenn sie fliehen müssen, andererseits ist Deutschland aufgrund des Fachkräftemangels auch auf Zuwanderung angewiesen. Damit die Menschen sich auch in unsere Gesellschaft integrieren können, müssen sie Zugang zu unserem Bildungssystem und zum Arbeitsmarkt bekommen. Essenziell ist dabei, dass sie alle die unkomplizierte Möglichkeit zu Sprachkursen bekommen. Aktuell ist das Angebot nicht flächendeckend zufriedenstellend vorhanden und finanziert.

Dresden Pieschen

Wenn Sie einem Ihrer künftigen Kollegen im Landtag den Stadtbezirk Pieschen beschreiben sollten, was würden Sie besonders hervorheben?

Der Stadtbezirk Pieschen ist ein Stadtbezirk, in dem man sich gut und gerne aufhält. Jung und Alt sind hier zuhause und gestalten den Ort aktiv mit. Mit der Nähe zur Elbe, den Zugang zu Parks und Grünflächen bei gleichzeitig relativ guter Anbindung an den Bahnhof Neustadt und die Innenstadt lässt es sich gut leben.

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