Direktkandidatin der CDU - Barbara Klepsch - Foto: Jo Zeidler

Barbara Klepsch – CDU

Barbara Klepsch ist die Direktkandidatin der CDU im Wahlkreis 45 (Dresden 6). Die 59-Jährige ist seit Dezember 2019 Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus. Zuvor war sie Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz und von 2001 bis 2014 Oberbürgermeisterin von Annaberg-Buchholz. Sie hat ihr Wahlkreis-Büro auf der Leipziger Straße.

Erreichtes

Welche Ziele konnte Ihre Partei in der vergangenen Wahlperiode in Sachsen erfolgreich umsetzen?

Die jetzt endende Legislaturperiode war geprägt von großen Herausforderungen. Die größte war wohl die Corona-Pandemie, die die ersten Jahre bestimmt hat. Darüber hinaus haben wir auch andere Vorhaben umgesetzt. Zum Beispiel haben wir alle Formen von Schulgeld in Gesundheitsberufen abgeschafft. In den Kitas haben wir den Personalschlüssel verbessert und mehr als 1.000 neue Stellen geschaffen. In meinem Bereich haben wir alle Vorbereitungen für eine erfolgreiche Kulturhauptstadt Chemnitz im nächsten Jahr geschaffen. Mehr Beispiele finden Sie im Internet unter: Regierungsbilanz 2019-2024 – Sächsische Union (cdu-sachsen.de)

Bildungspolitik

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um das Bildungssystem in Sachsen zu verbessern, insbesondere in Bezug auf Lehrermangel und Digitalisierung in Schulen?

Auch in den kommenden fünf Jahren bleibt die Gewinnung neuer Lehrerinnen und Lehrer Hauptaufgabe in der Bildungspolitik. Gerade der Wettbewerb mit den anderen Bundesländern zeigt, wie wichtig die Einführung der Verbeamtung für Lehrkräfte gewesen ist. Das werden wir fortführen. Wir müssen gegenüber anderen Bundesländern konkurrenzfähig bleiben. Lehrer ist ein toller Beruf. Lehrer sein in Sachsen ist eine tolle Perspektive. So ist die Digitalisierung ein wichtiger Ansatz, um die Attraktivität des Berufes zu steigern. Das betrifft aber nicht nur die rein technische Ausstattung, sondern eben auch, Lehrkräfte für den Einsatz digitaler Lehrmethoden zu schulen und Schülerinnen und Schüler mit Medienbildung zu stärken.

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Gleichzeitig haben wir die Lehramtsstudienplätze erhöht. Wichtig ist nun, die Studienplätze alle zu besetzen und die Anzahl der Abbrecher zu minimieren.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Wie wollen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen fördern und sicherstellen, dass neue Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Branchen entstehen? Welche Maßnahmen würden Sie vorschlagen, um Fachkräfte zu gewinnen?

Bei diesem Thema könnte ich wohl ganze Seiten füllen. Aber lassen Sie es mich bitte an einem Beispiel aus meiner Arbeit verdeutlichen: dem Tourismus. Dieser ist zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor in Sachsen geworden. Wir unterstützen Unternehmer beispielsweise dabei, sich für die Zukunft zu wappnen. Unser Programm Ganzjahrestourismus müssen wir unbedingt fortführen. Die Umsetzung in den letzten beiden Jahren hat mir wieder gezeigt, wie viele tolle Ideen die Menschen für ihre Berufung haben. Eine besonders gute Entwicklung nimmt dabei der Rad- und Mountainbike-Tourismus. Aber auch andere Trends wie Wandern, Pilgern, Camping und Caravaning unterstützen wir aktiv. Das hilft zugleich auch, die Branche für potentielle Arbeitnehmern attraktiv zu machen. Besonders auch mit unseren Nachbarländern können wir hier gute Kooperationen schmieden.

Umwelt und Klimaschutz

Welche Strategien verfolgen Sie, um den Klimaschutz voranzutreiben? Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um auf den Klimawandel zu reagieren?

Klimaschutz ist ein schwieriges Thema, zugleich aber eines der wichtigsten in unserer aktuellen Zeit. Als CDU bekennen wir uns zum Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Aber auch hier gilt es, mit Maß und Mitte den Weg zwischen dem Wünschenswerten und Machbaren zu finden.

Wieder ein praktisches Beispiel aus meiner Arbeit: Der Einklang zwischen Naturschutz und Tourismus ist ein wichtiger Weg. Wir setzen uns für sogenannte Mountainbike-Trails ein, damit auf geschützten Strecken gefahren werden kann und der Rest des Waldes geschützt wird. Denn was nützt ein Verbot von Mountainbiking in unseren Bergen? Was nützt uns der Wald und seine Erholungsfunktion, wenn wir ihn nicht mehr betreten dürfen.

Gesundheitswesen

Welche Schritte möchten Sie unternehmen, um die medizinische Versorgung in Sachsen zu verbessern und den Fachkräftemangel im Gesundheitssektor zu bekämpfen? Sind Ihnen die Probleme bekannt, mit denen das Krankenhaus Dresden Neustadt/Trachau derzeit zu kämpfen hat, wie wollen Sie diesbezüglich gegensteuern?

Seit Jahren beherrschen Ärztemangel (auf dem Land), immer teurer werdende Pflege, fehlendes Personal und diverse Krankenhaus-Reformen die öffentliche Debatte. Noch als Gesundheitsministerin habe ich das „20-Punkte-Programm – Medizinische Versorgung“ auf den Weg gebracht. Es beinhaltet unter anderem zusätzliche Medizin-Studienplätze, Landarztquote und Förderinstrumente, um bei der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum neue Wege zu gehen. Es gibt so viele Dinge im Gesundheitswesen zu tun. Wir wollen zum Beispiel eine gemeinsame Strategie mit Thüringen und Sachsen-Anhalt für die Steigerung der Arzneimittelproduktion in Mitteldeutschland erarbeiten. Wir werden den Studiengang Physician Assistant stärken, um Ärzte zu entlasten und die Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflege zu steigern. Wir wollen prüfen, welche Berichts- und Dokumentationspflichten abgebaut werden können. Am Ende ist immer wieder das Ziel, die Attraktivität der Berufe im Gesundheitswesen zu steigern. Wir brauchen immer Menschen, die hier ihre berufliche Zukunft sehen.

Natürlich kenne ich die Probleme des Krankenhauses Neustadt. Die größten Herausforderungen liegen in Energiepreissteigerungen und höhere Lohnkosten. Wir müssen hier eng mit der Landeshauptstadt Dresden zusammenarbeiten, die Träger des Krankenhauses ist. Es ist unser erklärter politischer Wille, alle Krankenhausstandorte zu erhalten. Dafür haben wir erst zuletzt wieder 20 Millionen Euro bereitgestellt. Für Dresden Neustadt braucht es dafür ein Konzept zur Weiterentwicklung des Krankenhausstandortes.

Integration und Migration

Planen Sie, die Integration von Migranten zu fördern, insbesondere hinsichtlich Bildungschancen und Arbeitsmarktintegration?

Integration von Migranten ist eines der Themen, das unsere Gesellschaft besonders herausfordert. Hier gibt es zu viele Falschinformationen und Mythen.

Einer der wichtigsten Ansätze ist, zwischen Fachkräftezuwanderung und Asyl zu unterscheiden. Bei der Fachkräftezuwanderung geht es vor allem um eine zügige Anerkennung von Berufsabschlüssen. Oft funktioniert dann die Integration über und in der Arbeitsstelle sehr gut. Arbeit bringt die Menschen zusammen.

Bei der Integration von Asylbewerbern und Menschen ohne ausreichende Qualifikation ist das Erlernen der deutschen Sprache das Wichtigste. Dann folgend Integrationskurse. Auf alle Fälle muss Integration so schnell wie möglich beginnen und oft gelingt sie über die Kinder recht gut.

Stadtbezirk Pieschen

Wenn Sie einem Ihrer künftigen Kollegen im Landtag den Stadtbezirk Pieschen beschreiben sollten, was würden Sie besonders hervorheben?

Pieschen hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt: viel Neues ist entstanden, gleichzeitig konnte Traditionelles erhalten werden. Beides im Einklang ist die Mischung, die ein modernes Stadtgebiet mit eigener Identität zum Leben und Arbeiten ausmacht. Es haben sich generationsübergreifende Wohnquartiere mit steigender Lebensqualität entwickelt. Die Umgebung bietet eines der sportlichen Zentren Dresdens und verspricht einen lebendigen Kulturraum. Das Zentralwerk an der Riesaer Straße verbindet Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur und macht Pieschen zu einem attraktiven Standort für Kreative und Unternehmer.

  • Übersicht aller Direktkandidaten und Direktkandidatinnen im Wahlkreis.

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