Direktkandidat für Die Linke - André Schollbach

André Schollbach – Die Linke

André Schollbach ist der Direktkandidat für Die Linke im Wahlkreis 45 (Dresden 6). Der 45-Jährige ist Rechtsanwalt und war schon einmal, von 2014 bis 2019 Abgeordneter im Sächsischen Landtag. Seit 1999 ist er ehrenamtlich im Dresdner Stadtrat tätig.

Erreichtes

Welche Ziele konnte Ihre Partei in der vergangenen Wahlperiode in Sachsen erfolgreich umsetzen?

Aus der Opposition heraus hat Die Linke immer wieder Anträge gestellt und Initiativen gestartet. Zwar wurden diese Anträge aus Prinzip von CDU, Grünen und SPD abgelehnt. Aber auch hier gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein. So waren wir zum Beispiel bei folgenden Themen erfolgreich: 1.400 Schulen verfügen nun über ein eigenes Budget für externes Personal, um Lehrkräfte zu entlasten, 2. in Sachsen gibt es nach dem Vorbild Thüringens einen Reparaturbonus für Elektrogeräte, 3. es gibt ein Gesetz gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum und eine verbesserte Förderung für den sozialen Wohnungsbau.

Bildungspolitik

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um das Bildungssystem in Sachsen zu verbessern, insbesondere in Bezug auf Lehrermangel und Digitalisierung in Schulen?

Wir schlagen vor, multiprofessionelle Teams (etwa Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologinnen) zu schaffen. Damit können Lehrkräfte effektiv entlastet werden, so dass sie sich vollständig auf den Unterricht konzentrieren können. Dazu muss Schulsozialarbeit an allen Schulen vom Kultusministerium gefördert werden. Mittelfristig braucht es ein Bildungssystem, in dem es nicht nur darum geht, möglichst schnell viel Fachwissen in die Köpfe zu bekommen, sondern Motivation, Neugier, Eigeninitiative und Teamgeist besser zu fördern. Dazu wollen wir zum Beispiel die Gemeinschaftsschulen stärken. Mit Blick auf Digitalisierung wollen wir ein Fach Medienkunde einführen.

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Wirtschaft und Arbeitsplätze

Wie wollen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen fördern und sicherstellen, dass neue Arbeitsplätze in zukunftsfähigen Branchen entstehen? Welche Maßnahmen würden Sie vorschlagen, um Fachkräfte zu gewinnen?

Voraussetzung für eine gute wirtschaftliche Entwicklung ist eine gute und intakte Infrastruktur – insbesondere beim Verkehr, bezahlbaren Wohnungen und guter Bildung. Die aktuelle Regierung beharrt jedoch auf der sogenannten Schuldenbremse, die eigentlich eine Investitionsbremse ist. Das ist wirtschaftspolitischer Unfug: Denn Investitionen in die Infrastruktur sind dringend nötig. Das kurbelt auch die Wirtschaft an. Mit Blick auf die Fachkräfte sagen wir: Ein guter Lohn und eine gut ausgebaute soziale Infrastruktur leisten einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Zugleich braucht es endlich ein Vergabegesetz, damit staatliche Aufträge nicht mehr an Firmen gehen, die Niedriglöhne zahlen. Wir wollen Sachsen vom Niedriglohn- zum Tariflohnland machen.

Umwelt und Klimaschutz

Welche Strategien verfolgen Sie, um den Klimaschutz voranzutreiben? Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um auf den Klimawandel zu reagieren?

Wir sind der Meinung, dass Klimaschutz nur funktioniert, wenn er die Menschen mitnimmt. Er darf niemanden überfordern, stattdessen müssen wir dafür sorgen, dass auch diejenigen, die wenig Geld haben, es sich leisten können, klimafreundlich zu leben. Die Menschen vor Ort sollten vom Klimaschutz profitieren, etwa indem die Kommunen an aufgestellten Windrädern mitverdienen. Warum sollte der Gewinn des Windrads nicht auch die Kita-Gebühren finanzieren? Zugleich müssen unsere Städte besser gegen die steigenden Temperaturen gewappnet sein. Dafür braucht es schnelle Maßnahmen, wie mehr Wasser und Grünflächen, damit insbesondere ältere Menschen weniger unter der Hitze leiden.

Gesundheitswesen

Welche Schritte möchten Sie unternehmen, um die medizinische Versorgung in Sachsen zu verbessern und den Fachkräftemangel im Gesundheitssektor zu bekämpfen? Sind Ihnen die Probleme bekannt, mit denen das Krankenhaus Dresden Neustadt/Trachau derzeit zu kämpfen hat, wie wollen Sie diesbezüglich gegensteuern?

Die Qualität der Gesundheitsversorgung darf nicht von der Dicke des Geldbeutels der Patientinnen und Patienten abhängen. Als Linke weisen wir deshalb schon seit Jahren auf die Unterfinanzierung der Krankenhäuser hin und fordern beispielsweise vom Land eine angemessene Beteiligung an den Investitionskosten. Zusätzlich braucht es mehr Ausbildungskapazitäten, und bessere Bedingungen für innovative Praxismodelle, beispielsweise mobile Versorgungsangebote oder Versorgungszentren ähnlich wie Polikliniken.

Integration und Migration

Planen Sie, die Integration von Migranten zu fördern, insbesondere hinsichtlich Bildungschancen und Arbeitsmarktintegration?

Ausländische Berufsabschlüsse und Qualifikationen sollten anerkannt werden, damit die Menschen einer ihrer Qualifikation entsprechenden Arbeit nachgehen können. Schließlich werden in vielen Bereichen dringend Arbeitskräfte benötigt. Zudem müssen ausreichend Sprachkurse angeboten werden, damit die Möglichkeit besteht, unsere Sprache zu lernen.

Stadtbezirk Pieschen

Wenn Sie einem Ihrer künftigen Kollegen im Landtag den Stadtbezirk Pieschen beschreiben sollten, was würden Sie besonders hervorheben?

Pieschen ist ein lebendiger Stadtteil, in dem viele Menschen gemeinsam dafür kämpfen, dass die abgegebenen Versprechen zum Sachsenbad endlich erfüllt werden.

  • Übersicht aller Direktkandidaten und Direktkandidatinnen im Wahlkreis.

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