Fähre Pieschen 2705

BUND Dresden: Elbquerung ins Ostragehege mit Naturschutz unvereinbar

In der Debatte um eine Elbquerung zwischen Pieschen und dem Ostragehege bleiben Umwelt- und Naturschutz unterbeleuchtet. Das kritisiert der BUND Dresden und legte heute ein 18-seitiges Positionspapier vor, in dem diese Defizite aufgearbeitet werden. Wichtigste Schlussfolgerung zur verkehrstechnischen Anbindung des Ostrageheges: Eine Fähre oder Brücke zwischen Pieschen und dem Ostragehege wird abgelehnt.

Über das Thema Elbquerung beraten am Dienstag die Pieschener Stadtbezirksbeiräte. Anlass ist ein Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, mit dem Ordnung in die vielen konkurrierenden Vorschläge für eine Elbquerung gebracht werden soll. Ziel ist, die verschiedenen Aktivitäten und bereits vorhandenen Studien zur Elbquerung aus den vergangenen Jahren zeitlich und nach Schwerpunkten zu ordnen. Weil die Entscheidung über mögliche Brückenstandorte in Dresden eine Langzeitaufgabe, habe die Fähre als derzeit einzige machbare Lösung zur Querung der Elbe zwischen Pieschen und dem Ostragehege die höchste Priorität, so der SPD-Antrag.

„Das Ostragehege ist Lebensraum zahlreicher streng geschützter Arten, nahezu alle Freiflächen sind in den insgesamt fünf Schutzgebieten enthalten und das Gehege ist einer der letzten Bereiche in Dresden, in dem die Elbwiesen noch ihren naturnahen Charakter haben“, erklärt Martin Ahlfeld, Vorsitzender des BUND Dresden. „Dies ist nur deshalb möglich, weil das Ostragehege eine Halbinsel ist und bisher vergleichsweise wenig aufgesucht wird. Die Besucherzahl im Ostragehege hat sich durch die neuen Sportanlagen, Wohnungen und Unternehmen in der Umgebung erhöht. Das Ergebnis: Geschützte Arten wie das Rebhuhn sind dort verschwunden“. Darum, so Ahlfeld ist „eine neue Elbquerung ins Ostragehege mit dem Arten- und Biotopschutz unvereinbar.“

Die Stadt habe es bisher nicht geschafft, den rechtlich verankerten Schutz der Flächen und Arten ausreichend umzusetzen. Wie das in Zukunft bei mehr Besuchern und Störungen im Gebiet gelingen soll, sei ebenfalls nicht geklärt, kritisiert Ahlfeld. In den bisherigen Gutachten zu einer Elbquerung werde jeweils eine sogenannte „Umweltbrücke“ für Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV (Straßenbahn) favorisiert. Eine Entscheidung für eine Elbquerung gebe es bisher aber noch nicht.

Statt das Ostragehege als Freizeit-, Büro-, Sport- und Eventstandort zu planen, sollte dessen zukünftige Entwicklung an seiner Bedeutung für den Natur- und Landschaftsschutz ausgerichtet werden. Dabei müsse die Besucherlenkung die Schutzzeiten und Schutzgebiete berücksichtigen. Der für die Entscheidungsfindung zur Verfügung stehende Datenbestand sei veraltet, so eine weitere Kritik der Umweltschützer. Damit das möglich ist, braucht es zunächst weitere Erfassungen zur naturräumlichen Ausstattung des Ostrageheges. Die gegenwärtige Situation werde „nicht hinreichend genau abgebildet“. Der Datenrückstand, so Ahlfeld, müsse dringend behoben werden, um überhaupt zukunftsträchtige Entscheidungen fällen zu können.

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15 Meinungen zu “BUND Dresden: Elbquerung ins Ostragehege mit Naturschutz unvereinbar

  1. Edgar sagt:

    Neue Elbebrücken in Dresden sind wie Feuer und Wasser. Das verstehe ich ja noch. Wenn aber eine Fähre über die Elbe statt einer Brücke aus Umweltschutzgründen nicht mehr geht dann steckt wohl mehr Ideologie als Wissen dahinter. Niemand will mit einer Fährverbindung zu der „Elbinsel“ etwas bauen und zerstören.
    Übrigens gab es mehr als hundert Jahre an der gleichen Stelle eine Fährverbindung. Im ehemaligen Schlachthof, und anderen Betrieben, arbeiteten damals sehr viele Menschen die zum Teil nur über die Fährverbindung (umweltfreundlich) aus Pieschen ihre Arbeitsstätte erreichten. In der damaligen Zeit war erheblich mehr Wirtschaftsverkehr aus der Stadt zu dem Industriestandort Ostra als heute und dann in Zukunft durch eine Fährverbindung zu erwarten ist. Dagegen finde ich das gegenwärtige Verkehrsaufkommen, von Messe-, und Sportevents mal abgesehen, als Verkehrsberuhigt.
    Mit welchen Unmengen an Verkehr und Personen rechnet denn der BUND künftig durch eine Fährverbindung in das Ostragebiet? Sind denn jetzt gelegentliche Fußgänger auch eine Umweltbedrohung für die Flora und Fauna? Umweltschutz ja aber bitte nicht mit Ideologie Umweltfreundliche Verkehrslösungen verhindern.

  2. Grünlandlaudator sagt:

    ^Edgar scheint keinen Schimmer zu haben, was mit „normalen Passanten“ oder „gelegentlichen Fußgängern“ stadtweit einhergeht. Überall, wo Mensch hingelangen kann – also eine Erschließung vorliegt, ist der Vermüllung sowie der Störung der Naturruhe etc. Tür und Tor geöffnet. Es sind letztlich die Wenigen, die sich falsch verhalten, ABER in Summe ist der Naturraum bzw. das noch ungestörte Biotop ganz schnell zerstört.
    Die Edgars der Welt sollten sich mal mit viel Zeit in die Grünbereiche der Stadt begeben, z.B. den Messering entlang sowie dessen Erdmulde elbseitig, und mit Müllkneifzange staffiert eine Fortbildung absolvieren. Sie werden aus dem Staunen nicht mehr rauskommen.
    Ferner kann zur kleinen Hintergundbildung gern online der „Mängelmelder“ der Stadt konsultiert werden, um mal bissel Gefühl dafür zu bekommen, was Mensch eigentlich jeden Tag so anrichtet.
    Solche Stellungnahmen von Umweltverbänden hingegen sind meist voll zutreffend, und auch üblich. Sie werden in der Abwägung ohnehin fast durchweg abgewatscht, in einer Gesellschaft des Raubbaus und einer kranken „Normalität“. Die Perspektive von Naturschützern entspringt eben so gar nicht dem gängigen aber verfehlten Narrativ einer konsumierenden Zerstörungs- und Müllgesellschaft.

  3. Martin Ahlfeld sagt:

    Hallo Edgar, eine Fährverbindung ist sicherlich der kleinere Eingriff gegenüber einer Brücke. Aber auch eine Fähre wird Zuwegung und Anleger brauchen. Die Infrastruktur, die bis 1996 existierte kann dafür nicht ohne weiteres verwendet werden. Der bauliche Eingriff wird notwenigerweise mehrere FFH Lebensraumtypen betreffen und zu einer Zustandsverschlechterung führen. Je nach Standort einer Fähre wäre das sicherlich nochmal gesondert zu bewerten. In der ersten Einschätzung sind die Standorte mit den geringsten Auswirkungen aber recht nah an der Marienbrücke, da ist ein Fährbetrieb nicht mehr sinnvoll, da kaum Wegersparnis.
    Tatsächlich ist das Jahr in dem der Fährbetrieb eingestellt wurde das gleiche, in dem die beiden Flächennaturdenkmale unter Schutz gestellt wurden. Wie du richtig beschreibst schlossen sich Fährverbindung und Rebhuhnvorkommen damals also nicht aus. Heute ist die Situation aber eine andere: Sowohl die Friedrichstadt als auch Pieschen sind durch Sanierung und Neubau in den letzten 30 Jahren sehr stark in der Einwohnerzahl gewachsen. Die Bedeutung des Ostragehges für die Naherholung und damit die Besucherzahl haben insbesondere in den letzten Jahren ebenfalls stark zugenommen. Gleichzeitig exisiert kaum am Artenschutz, also auf Brutzeiten der Bodenbrüter ausgerichtetes Besuchermanagement, wie bspw. Leinenpflicht oder Abzäunung bestimmter Bereiche. Konsequenz ist das manche Arten in den letzten Jahren im Gebiet ausgestorben sind. In diesen Trend, die „Entwicklung […] als grünes Areal mit Freizeit-, Büro-, Sport- und Eventnutzungen“, reiht sich der heute Abend im SBR zu besprechende Antrag ein.
    Es ist klar das niemand die Fähre bauen möchte, um den Naturzustand zu verschlechtern. Auch wenn der Schaden kleiner ist, als bei einer Brücke, wird eine Fährverbindung absehbar zu Verschlechterungen führen. Das steht in den Gutachten der Stadt von 2014 und wird auch im Positionspapier plausibel.
    Hier der Link: https://www.bund-dresden.de/fileadmin/dresden/PDFs/Publikationen/Positionspapier-Ostragehege-2023_BUND-Dresden.pdf

  4. Grützner sagt:

    Ich weiß persönlich nicht, wozu diese Elbquerung eigentlich gebraucht wird. Nur weil vor 9 Jahren in einem Verkehrsentwicklungsplan 2025plus mal von einer „Umweltbrücke für Nahverkehr, Fuß- und Radverkehr im Bereich Pieschener Winkel/Ballhaus Watzke“ geschrieben wurde?

    Den jetzigen Zustand des Ostrageheges empfinde ich als angenehm. Seit rund 3 Jahrzehnten (nicht permanent, aber öfters) nutze ich den Bereich von der Pieschener Allee bis zum Rad-Fußweg vor dem Hafengelände als Laufstrecke (zurück über den asphaltierten Radweg).
    Dabei fällt mir auf, dass mir mal mehr, mal weniger Radfahrer, Spaziergänger, (zunehmend mehr) Hundehalter, Familien, Gruppen, Einzelpersonen begegnen. Umso weiter ich mich vom Messering und den anderen Zufahrtsstraßen entferne, umso weniger Menschen begegnen mir. An dieser Stelle habe ich immer das Gefühl, dass dieser kleine Abschnitt eine richtige Erholungsoase ist. Zum Glück bleiben viele bei den Events am Schlachthof und in der Flutrinne „hängen“. Die zwischen den festen Bauten und dem grünen Ring liegenden Gartenanlagen wirken dabei wie ein kleiner Puffer.

    Die jetzige „Sackgasse“ der Pieschener Allee und die nicht ausgeschilderten Wiesenwege (wenn man mal von einer ungepflegten Joggingrunde absieht), hindern wahrscheinlich viele Menschen, diesen Naturabschnitt zu besuchen.

    Wird die Pieschener Allee wieder zur Durchgangsstraße, ob als Anbindung an eine Fähre, Brücke, Tunnel, Seilbahn …, verliert diese Oase auf alle Fälle.

    Wenn erstmal eine befestigte Straße da ist, wird es nicht lange dauern, dass jemand fragt: und Häuser? Warum keine Häuser?

    • Ronny sagt:

      Unter anderem, weil der Weg durch die Stadt mit Bahn fast 30 Minuten dauert und bei Autos die Straßen entlasten würde. Ganz einfach!

    • ausDD sagt:

      Die Stadt wächst baulich jedes Jahr. Man verdichtet vor allem Im Ortsamtsbereich Pieschen (mehrere Tausend Einwohner mehr). Da müssen auch Verkehrskonzepte incl. Elbquerungen her. Wenn nicht, wird der Verkehr in eigentlich ruhige Zonen eindringen. Man kann dies jeden Werktag in DD-Übigau Werftstraße in Richtung Sternstraße beobachten. Tempo 30 interessiert niemanden und wird auch nie kontrolliert. Die Anwohner werden mit den Zuständen allein gelassen. Der Gipfel sind die schnellen Frontalüberquerungen vom Kreisverkehr Rethel/Sternstr – wird ebenfalls nie kontrolliert bzw. geahndet.

  5. ronnecker sagt:

    Interessant, dass überhaupt mal jemand den Schutzstatus der Elbwiesen ins Gespräch bringt. Der wird im Dresdner Stadtgebiet leider weitestgehend ignoriert; so wurden 13 von 19 öffentlichen städtischen Feuerstellen z.B. in diesen Arealen angelegt, die eigentlich besonders schützenswert sind (siehe Themenstadtplan). Eigentlich ist dort lt. Umweltrecht offenes Feuer verboten und dass es mit der viel beschworenen Eigenverantwortung nicht funktioniert, sieht man dort gerade in den Sommermonaten häufig. Wir waren mit der Ini „Wir lieben Elbe“ schon mehrmals bei Eva Jähnigen zum Gespräch und da kam auch nur raus, dass das Thema zwischen ihrem Amt und dem Ordnungsamt hin- und hergeschoben wird. Da sie ja nun wieder auf dem Posten der Umweltbürgermeisterin gerutscht ist, dürfte an dieser Stelle auch mit keinen Verbesserungen zu rechnen sein.
    Btw. ist eine autofreie Querung das geringere Übel. Gerade für die radelnden Pendler wäre das eine enorme Abkürzung, um in den Dresdner Süden zu kommen.

  6. Cogito sagt:

    Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Das ist ein einfacher aber doch erstaunlich treffender Grundsatz. Durch eine Elbquerung – wie hübsch auch immer die Entwürfe gestaltet werden – würde das Landschaftsbild in dem Bereich mit noch völlig unverstellter Aussicht auf die Altstadt vom Ballhaus Watzke aus völlig zerstört werden. Damit würde letztlich auch die Attraktivität des Ostrageheges für diejenigen, die jetzt dessen Ruhe und Abgeschiedenheit schätzen, zerstört.
    By the way: Wo und wie will eigentlich der OB Hilbert genau 2.000 Arbeitsplätze im Ostragehege schaffen? Wir müssen nicht eine der letzten Oasen in der Stadt für irgend welche Investoren opfern. Letztlich verdienen daran nur die Großen, der kleine Mann bleibt auf der Strecke und darf sich zur Erholung doch bitte was Neues suchen. Den Weißeritzgrünzug zum Beispiel – ach nee, da wird ja auch bald gebaut… :/

  7. luttl sagt:

    Warum das Ostragehege ein Schutzgebiet bleiben sollte und keine weitere städtische Anbindung bekommen sollte, liegt für mich ganz klar auf der Hand – der Mensch selbst!
    Schauen wir doch mal vor unseren eigenen Haustüren, wie sauber ist denn das eigene Wohnumfeld, wer es ganz klar wissen möchte macht mal einen Spaziergang durch die so beliebte Neustadt, Pieschen ist da nicht weit weg, Elbwege/wiesen das gleiche traurige Bild. Der Mensch liebt es anscheinend mit Schandflecken und Müll in seinem Umfeld, und das verursacht der Mensch selbst – ach ja die Stadt ist für das aufräumen zuständig… ich vergaß
    Ich bin klar gegen eine weitere Verkehrsanbindung, die Menschen würden weiter alles niedertrampeln und vermüllen.

  8. Dresdner Gartenbank sagt:

    Für mich ist der Wunsch nach einer Elbquerung im Bereich Pieschen vor allem ein Ausdruck zunehmender Bequemlichkeit. Insofern nicht überraschend, der Mensch ist nun mal bequem. Allerdings kann man eigentlich nicht erwarten, jeden Ort der Stadt bequem zu erreichen, wenn man eigentlich weniger Verkehr im Stadtgebiet will. (Stichwort „Umweltbrücke“).

    Mich hat die bislang fehlende Querung bislang noch nie daran gehindert, zu Fuß oder per Rad ins Ostragehege zu gelangen. Dauert mit dem Rad vom Watzke aus etwa 20 Minuten. Bis in andere Stadtteile braucht man da deutlich länger…

    Eine Fähre scheint mir der vernünftigste Kompromiss zwischen Schutz der Pieschner Elblandschaft und dem Wunsch nach Mobilität ins Ostragehege. Da wird man auch erstmal sehen, wieviel Bedarf überhaupt da ist. Eine weitere Brücke halte ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt für überflüssig.

  9. Angela Finsterbusch sagt:

    Ich schließe mich der Gartenbank an ;-). Brücke auf keinen Fall. Und wenn schon Fähre, warum nicht gleich als Wassertaxi mit Anlegestellen bis hinauf nach Laubegast? Mit Fahrplan im 2- Kreis-Verkehr, das würde sicher auch etliche Autos ersetzen.

    • Schweesdo Onie sagt:

      @ Angela Finsterbusch: Ich bin kein Physiker, aber ich bin mir relativ sicher, dass Wasserfahrzeuge, sofern sie nicht segeln, deutlich mehr Energie pro Strecke aufbringen müssen (zumindest geht mir das im Schwimmbad so, und dort gibt es noch nicht mal eine Strömung). Aus Naturschutzgründen (und um diese geht es doch hauptsächlich in diesem Artikel), aber auch aus Kostengründen wäre die an sich reizvolle Idee einer „Wasser-Buslinie“ vermutlich zu verwerfen (von der aufzuwendenden Zeit gar nicht zu reden). Ein kleiner Trost: Es gibt ja immer noch die Dampferflotte…

  10. Schweesdo Onie sagt:

    Wie ich schon an anderer Stelle angemerkt hatte, ist die Fähre die aus Naturschutzgründen vermutlich beste Option, insbesondere, wenn man sie saisonal betreiben möchte. Nachts führe sie ja eh nicht und aufgrund der zunehmenden Zeiten von Niedrigwasser (gefühlt, habe da keine Daten) würde so eine Fähre voraussichtlich recht selten fahren – und die Natur im Ostragehege somit optimal geschützt.
    Wäre das Ziel, möglichst vielen Menschen eine möglichst zügige Überquerung der Elbe zu erlauben, dann scheint mir eine Brücke mit Abstand die bessere Wahl, da man sie in der Regel Tag und Nacht, Sommer wie Winter sowie bei Niedrig- wie auch bei Hochwasser, vielleicht sogar bei leichten Überschwemmungen benutzen kann.
    Ich finde es ja grundsätzlich erfreulich, dass es so viele Fährenbefürworter gibt, zeigt es doch, dass viele Menschen einer entschleunigten Lebensweise huldigen können. Betrachtet man das Ostragehege vorrangig unter dem Gesichtspunkt der Naherholung, begänne diese schon mit der Flussquerung: Beim Warten auf die Fähre kommt man mit Gleichgesinnten ins Gespräch, bei der gemächlichen Fahrt hätte man einen schönen Blick auf die Stadt und genug Zeit für die Vorfreude auf die anstehenden Freizeitaktivitäten; Vorfreude, die ja bekanntermaßen die schönste aller Freuden ist. Die Kehrseite wäre, wie erwähnt, der Naturschutz, wissen wir doch, dass die Nutzung der Natur immer mit deren Beeinträchtigung einhergeht.
    Persönlich hatte ich bisher die Brückenvariante bevorzugt- ich hätte gerne eine schnelle Möglichkeit, mit dem Rad (oder der Tram) nach Friedrichstadt zu gelangen. Nach Bekanntwerden des B.U.N.D.- Gutachtens bin ich allerdings nicht mehr so sicher, ob meine Bequemlichkeit und eine Zeitersparnis von maximal zehn bis fünfzehn Minuten Grund genug wäre für einen so signifikanten Eingriff in das, nun ja, nicht wirklich „unberührte“ Naturgebiet südlich der Elbe.
    Letztendlich sehe ich die Frage aber leidenschaftslos, seitdem ich weiß, dass eine Brücke im günstigsten Fall in 15 Jahren gebaut würde. In einer Stadt, wo der Bau einer Verkehrsinsel 7 Jahre und mehr dauern kann, ist selbst dieser Zeitraum vermutlich optimistisch.

  11. Ronny sagt:

    Warum wurde dann die Waldschlösschenbbrücke gebaut?! Da gabs ganz ähnliche Gründe.

  12. Junghanns sagt:

    Seit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2016 ist die Waldschlößchenbrücke ein Schwarzbau, der Planfeststellungsbeschluss für die Brücke ist rechtswidrig.

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