Am Dienstagabend trafen sich die Stadtbezirksbeiräte zur Sitzung, unter anderem wurden folgende Themen behandelt.
Dresdner Stadtbildfotografie
Der Leiter des Stadtarchivs, Thomas Kübler, stellte das Projekt vor. Der Leipziger Fotograf Albrecht Voss hat von September 2021 bis Juni 2023 Dresden Fotografiert. Aufgenommen wurden sowohl private als auch öffentliche Gebäude, aber auch Straßen und Topographien. Ab dem 4. Dezember sollen die Bilder gemeinfrei über das Stadtarchiv verfügbar sein.
Eine Besonderheit des Projektes ist, das teilweise historische und aktuelle Aufnahmen gegenübergestellt werden. Kübler sprach von einem deutschlandweit einmaligen Projekt. Der Stadtbezirk hat an der Finanzierung des Projektes mitgewirkt (Pieschen-Aktuell vom 27. April 2021).
Bautätigkeiten im Stadtbezirk
Vorstellung des Kanalbauprojektes „Industriesammler Nord“ in Verbindung mit Straßen- und Kanalbau auf der Neuländer Straße. Torsten Seiler von der Stadtentwässerung stellte das Gesamtprojekt vor.
Seiler wies auf die wachsende Chipindustrie im Dresdner Norden hin, vor allem auf Global Foundries, Infineon, Bosch und das geplante Werk von TSMC. Die Betriebe leiten viel Abwasser ein, so Seiler. Ab 2026 könne das mit dem aktuellen Bestandsnetz nicht mehr gewährleistet werden. Deswegen soll ein neuer Industriewasserkanal gebaut werden, um das Wasser zur Kläranlage nach Kaditz zu führen. In der Vorzugsvariante soll nun eine ca. zehn Kilometer lange Trasse entstehen. Der Bau hat im Juli diesen Jahres begonnen, nach aktueller Planung soll er im August 2026 abgeschlossen sein. Dabei werden die Rohre teils in offener Bauweise, teils mittels hydraulischer Pressen unterirdisch verlegt.
Alexander Wiedemann (AfD) fragte, ob man denn nicht zwei Leitungen mit einmal bauen könne, also Zu- und Abwasserleitung. „Nein“, sagte Seiler, da die Sachsen-Energie andere Routen plane. Uwe Sochor (SPD) fragte, ob ein zweites Klärwerk sinnvoll sei. Seiler: „Nein, wir profitieren von der Vermischung des relativ gering verschmutzen aber stickstoffhaltigen Industrieabwassers mit dem Abwasser aus normalen Haushalten. Wolfgang Daniels (Grüne) fragte, ob eine Vergrößerung der Kläranlage nötig werde? „Eine Erneuerung der Kläranlage ist ab den 2030er Jahren geplant“, antwortete Seiler und erläuterte auf Nachfrage von Daniels, dass die Nutzung der Wärme des Abwassers in der Kläranlage in Zusammenarbeit mit der Sachsen-Energie geplant sei.
Ulrich Krauß vom Straßen- und Tiefbauamt ging dann konkret auf die Baustelle an der Neuländer Straße ein. Die Straße soll zwischen Baumwiesenweg und Moritzburger Landstraße im Zusammenhang mit der Kanalverlegung der Stadtentwässerung komplett ausgebaut werden. Geplant sind barrierefreie Gehwege, Stellplätze für Längsparker, elf Straßenbäume und die Erneuerung der Beleuchtung und der Straßenentwässerung. Baubeginn soll im Juli 2026 sein, dann soll es rund zwei Jahre bis zur Fertigstellung dauern.
Tino Jasef (Freie Wähler) fragte, warum wurde das nicht gleich mit der kürzlich erfolgten Fernwärmeverlegung erledigt wurde. Krauß: „Das war geplant, aber dann sind die Fördermittel weggefallen und wir mussten umdisponieren.“ Daniels (Grüne) bat darum, über die weitere Entwicklung informiert zu werden.
Nutzungskonzept für das Trafohaus am Konkordienplatz
Robert Harzewski stellte die Pläne vor. Es soll ein Platz der Begegnung entstehen, mit Mobiliar vor dem Häuschen. Außerdem sollen die bestehenden Initiativen gebündelt werden. Unter anderem sollen in dem Häuschen verschiedene Dinge eingelagert werden. Ab 1. November soll das gemeinnützige Projekt starten, künftig dafür ein Verein gegründet werden.
Daniels (Grüne) fragte ob sich der Verein selbst tragen werde oder Förderung benötige. Harcewski: „Wir starten erstmal und wollen dann mit dem Verein wachsen, es gibt schon großes Interesse an Beteiligung.“ Amtsleiter Thomas Grundmann ergänzte, dass die Erstausstattung durch den Stadtteilbeirat Pieschen finanziert wurde.
Michael Meyer-Venecia (AfD) äußerte Bedenken, da es keine Toiletten gibt. Harcewski: „Das könnte in der Perspektive passieren, bislang wollen wir nur tagsüber öffnen, so dass die Leute die umliegenden Geschäfte oder Restaurants nutzen können.“
Finanzierung und Förderung
Jana Kaden vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft bittet um Unterstützung für den Sonnenschutz am Spielplatz Konkordienstraße in Höhe von 45.000 Euro. Ein stählernes Rankgerüst soll künftig die Kids vor zu großer Sonneneinstrahlung schützen. Die Räte waren überwiegend von dem Entwurf nicht angetan und empfanden den Preis als zu hoch. Kaden bot an, die Bedenken der Räte mitzunehmen und mit einem überarbeiteten Entwurf zurück zu kommen. Daraufhin stimmten die Räte mehrheitlich für eine Vertagung des Antrags.
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.
zum Kanalbauprojektes „Industriesammler Nord“:
Für die Neuländer Straße ist also Rettung in Sicht, es ist auch eine Radroute gemäß Radverkehrskonzepts. Wie aber sieht es im Anschluß am Diebweg bis zur Radeburger Straße aus? Das ist ebenfalls eine Radroute, allerdings hat man einen StreckenNEUBAU entlang der BAB4 vor (siehe Link Themenstadtplan unten). Was ist am Diebweg geplant, wird es ein Asphaltband über der Leitung geben? Das würde eine genauso gute Radroute ergeben. Wurde etwas in der Sitzung hierzu bekannt, sind die Radplaner als TÖB mit eingebunden gewesen? Hier gibts eine super Rad-Tangentialtrasse de facto gratis – von der Leipziger- über die Großenhainer- zur Radeburger Straße. Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen. Link: https://stadtplan.dresden.de/?permalink=2gFnqNWh
Ist ja super, wie schnell unsere geliebte Verwaltung handelt, wenn sie mal muß! Da ist schon der Baubeginn erfolgt, bevor überhaupt erste Meldungen oder überhaupt irgendwas in die Öffentlichkeit gelangte. Echt super, und auch clever von unserer werten Verwaltung. Bei allen anderen Dingen, v.a. welche von denen die tatsächlichen Einwohner der Stadt profitieren, da dauert es selbst nach 100 Artikeln in der Lokalpresse noch 10 bis 20 Jahre bis zum Baustart. Danke Hilbert, Danke TSMC, man sollte die Leitung dieses brühwarmen Stickstoff-Abwassers vielleicht gleich als Fernwärmeleitung nutzen.
Zum Thema: Trafohäuschen
Das ist beschämend, dass das so lange dauert! Robert hat vor einem Jahr die Zusage für die Idee bekommen und musste nun nochmal zu Hinz und Kunz und sein Vorhaben erläutern.
Öffentliche Toilette? Na her damit! Das Haus steht seit Jahren leer da, es hätte schon längst, z.B. auch (zum Teil) zu einer Toilette, ausgebaut werden können! Jemandem, der sich ehrenamtlich jetzt dafür engagiert, solche Fragen zu stellen ist echt nicht zielführend und nimmt Leuten natürlich die Lust, selber was zu stemmen.