Ab 2027 könnte auf dem 27 Hektar großen Areal am Alten Leipziger Bahnhof der Bau von Wohnungen beginnen. Bis Ende 2024 soll der Grundstücktausch zwischen der Globus Holding und der SachsenEnergie abgeschlossen sein. Auch die Stadt plant den Erwerb von Grundstücken. Dabei geht es um Flächen, die nicht wirtschaftlich vermarktet werden können.
Beispielhafter Beteiligungsprozess
Für die städtebauliche Entwicklung der Fläche entlang der Leipziger Straße, zwischen Eisenbahnstraße und Gothaer Straße, findet derzeit ein breit angelegter Beteiligungsprozess statt, wie es ihn in Dresden noch nicht gegeben hat, betonte Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) heute auf einer Pressekonferenz. Auch deutschlandweit stoße dies auf großes Interesse. Dies gelte auch für die Mitwirkung von rund 300 Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtbezirk Pieschen, die in 14 Workshops ihre Ideen für das Areal zu Papier gebracht haben.
Auch wenn die Stadt auf dem Areal keine eigenen Grundstücke besitze, habe sie die Planungshoheit, betonte Kühn. Zudem seien die zwölf Grundstückseigentümer an der Erarbeitung der Zielstellungen für die Planung beteiligt. Fünf von ihnen wollen auf ihren Grundstücken Wohnungen errichten.
Grundstückstausch Globus – SachsenEnergie bis Ende 2024
Die Globus Holding als Eigentümer der größten Fläche, ist ebenfalls involviert und beteiligt sich wie die anderen auch an der Finanzierung des Beteiligungsprozesses. Bis 2024, so Anja Heckmann, amtierende Leiterin des Amtes für Stadtplanung und Mobilität, soll die Entscheidung über den Bebauungsplan für einen Globus-SB-Markt auf einem Grundstück zwischen Bremer Straße und Hamburger Straße in der Friedrichstadt fallen.
Derzeit erfolge die Auswertung der Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung. Diese würden dann im Entwurf für den Bebauungsplan festgehalten. Im Herbst 2023 soll dieser Entwurf im Ausschuss für Stadtplanung, Bau, Verkehr und Liegenschaften beraten werden. Danach ist für Anfang 2024 die Offenlage der Planung vorgesehen. Ende des Jahres könnte dann dem Stadtrat der Satzungsbeschluss vorgelegt werden. Voraussetzung für den Satzungsbeschluss sei, dass die Globus Holding bis dahin Eigentümerin der Flächen für den geplanten SB-Markt sei. Das bedeutet, dass die Verhandlungen über den Grundstückstausch zwischen Globus und SachsenEnergie abgeschlossen sein müssen, betonte Heckmann.
Juryentscheid über Planungsentwurf Anfang 2024
Nach fünf intensiven Beratungen der 48-köpfigen Begleitgruppe stehe nun mit der Formulierung der Aufgabenstellung für die Architektur- und Planungsbüros der nächste Schritt an, erläuterte Anja Heckmann. Am Ende eines zweiphasigen Wettbewerb würde dann eine Jury im Februar 2024 einen Siegerentwurf krönen. Nach der Bestätigung durch den Stadtrat hätten die Grundstückseigentümer dann einen rechtlichen Rahmen für die Planung der Wohnbebauung.
Aufgaben für Architekten und Planungsbüros
Björn Teichmann vom Büro für urbane Projekte moderiert den Beteiligungsprozess und erläuterte in der Pressekonferenz die Eckpunkte für die Aufgabenstellung an die Architekten und Planungsbüros, die sich an dem Wettbewerb beteiligen möchten. Bei den Neubauflächen seien etwa 70 Prozent für Wohnen und 30 Prozent für Gewerbe, Kultur und Soziales vorgesehen. Dazu gehöre auch die Schaffung von Gedenk- und Begegnungsorten, Angeboten des Einzelhandels und für sportliche Betätigung. Ziel sei die Schaffung von „gut durchgrünten und durchlüfteten Wohnquartieren“, sagte Teichmann. Das gesamte Areal soll „autoarm durch alternative Mobilitätsangebote“ entwickelt werden, fügte er hinzu. Die Haupterschließung sei von der Leipziger Straße aus geplant.
Wann: Mittwoch, 15. März 2023, von 17 bis 19 Uhr
Wo: Zugang per Link https://us02web.zoom.us/j/
Mit wem: Baubürgermeister Stephan Kühn, Amt für Stadtplanung und Mobilität, Vertretung des Kinder- und Jugendbüros Dresden, von Eigentümerinnen und Eigentümern, des Stadtrates sowie des Akteursnetzwerks Alter Leipziger Bahnhof