Thema: Alter Leipziger Bahnhof

Alter Leipziger Bahnhof: Akteursnetzwerk Leipziger Bahnhof in Begleitgruppe vertreten

Das Akteursnetzwerk Leipziger Bahnhof wird in der Begleitgruppe zur Zukunft des Alten Leipziger Bahnhofes mit vier Akteurinnen und Akteuren vertreten sein. Unter den 48 Mitgliedern der Begleitgruppe sind 6 Plätze für Interessengruppen vorgesehen. Davon belegt das Akteursnetzwerk vier. Das Netzwerk war Anfang 2021 auf Anregung der Bürgerinitiative Wohnen am Leipziger Bahnhof entstanden. „Ausgangspunkt war eine Podiumsdiskussion, die wir im September 2020 anlässlich unseres ersten HanseHoch3-Festivals organisiert haben“, erzählt David Adam, Vorstandsvorsitzender des Vereins Hanse 3.

Der Verein nutzt mit Zustimmung des Grundstückeigentümers Globus ein leerstehendes Verwaltungsgebäude auf dem Areal als Ateliers, Proben- und Veranstaltungsräume. Auch andere Beteiligte des Akteursnetzwerks sind bereits auf dem Gelände aktiv, wie etwa die Blaue Fabrik, oder die „Genossenschaft Null bis hundert“, die sich für bezahlbaren Wohnraum in einem genossenschaftlichen MehrgenerationenModellprojekt mit integrierter Nachbarschaftshilfe und Pflegestation auf dem Areal einsetzt.

Zusammensetzung und Aufgaben der Begleitgruppe. Quelle: dresden.de

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Paul Elsner, Geschäftsführer des Kunstvereins GEH8 und im Netzwerk aktiv, erklärte dazu: „Wir sehen unser Engagement durch die Stadtverwaltung und die Berufung von vier Vertreterinnen unseres Netzwerks in die Kerngruppe für die Erarbeitung einer Aufgabenstellung für den Wettbewerb gewürdigt. Wir verstehen uns als Sprachrohr der Stadtgesellschaft für die Belange des Gemeinwohls bei der Frage, was aus dem Alten Leipziger Bahnhof nun werden soll. Diese Rolle werden wir aktiv gestalten.“

Auch Pieschens SPD-Stadtrat Stefan Engel sieht eine besondere Verantwortung für die Entwicklung des Areals am Alten Leipziger Bahnhof. „Wenn Dresden an dieser Stelle nur ein Quartier für Gutverdienende ohne öffentlichen Mehrwert schafft, würde man eine riesige Chance vergeben. Hier muss Platz für bezahlbare Wohnungen sein. Zugleich darf die Kultur dabei nicht unter die Räder geraten. Einige Kultureinrichtungen sind schon auf dem Gebiet beheimatet, weitere könnten folgen. Dass im 21. Jahrhundert auf den Klimawandel und nachhaltige Mobilität besonders Rücksicht nehmen müssen, versteht sich von selbst. Der neue Stadtteil sollte ein Vorbild für klimagerechte Stadtentwicklung werden“, betonte Engel.

ADFC Dresden: Radverkehrskonzept liefert bereits Vorgaben

Interesse an der Mitarbeit in der Begleitgruppe hat auch der Dresdner ADFC angemeldet. Die Entwicklung des Areals am Alten Leipziger Bahnhof biete die einmalige Chance, ein Stadtquartier zu bauen, welches nicht nur durchdacht gestaltet sondern auch bei der Mobilität klima- und umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie dem Fahrrad den Vorrang gibt, erklärte Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden.

„Dazu gehört, dass das Areal für den Radverkehr gut erschlossen wird. Nicht nur eine gute innere engmaschige Erschließung für den Rad- und Fußverkehr ist hier gefragt, sondern auch komfortable Möglichkeiten das Quartier mit dem Rad zu durchqueren, etwa von Pieschen in die äußere Neustadt und eine gute Verbindung des neuen Stadtteils zum Elberadweg an der Hafencity“, so Seifert. Das Radverkehrskonzept der Stadt liefere dazu bereits klare Vorgaben. „So ist dort unter den Maßnahmenummern 921 und 736 eine durchgehende Verbindung von der Gehestraße und damit dem neuen Schulcampus in Pieschen zur Lößnitzstraße als Verbindung zur Äußeren Neustadt vorgesehen. Ein direkte Verbindung Pieschens zur Neustadt ganz abseits von den Hauptverkehrsachsen Leipziger und Großenhainer Straße wäre sehr attraktiv für die Radfahrerinnen und Radfahrer in Pieschen und darüber hinaus“, erläuterte Seifert.

Leider würden die derzeitigen Pläne zur Bebauung an der Hansastraße den Bau einer Fuß- und Radbrücke, also der Nachnutzung der alten Bahnbogenbrücke, verhindern. „Hier müsse die Stadt eine ordentliche und auch attraktive Ersatzquerung der Hansastraße schaffen. Wenn eine gute Querung ohne Umwege da ist, dann wird dieser Verbindungsradweg wunderbar funktionieren“, zeigte sich Seifert überzeugt.

Bewerbung von sechs Bürgerinnen und Bürgern bis 4. Februar möglich

Aus der Dresdner Bürgerschaft können sich neben den Interessensgruppen 6 weitere Interessierte für die Arbeit in der Begleitgruppe bewerben. Dies ist noch bis zum 4. Februar 2022 über die Webseite der Stadt Dresden möglich. Die Auswahl der sechs Plätze erfolgt möglichst repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Wohnort in Kombination mit einem Losverfahren.

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