Der Stadtbezirksbeirat Pieschen hat sich gestern zu seiner ersten Sitzung in diesem Jahr getroffen. Weil der Bürgersaal im Rathaus Pieschen wegen der laufenden Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung steht, diente der Festsaal im Stadtmuseum als komfortables Ausweichquartier.

Nach der Zustimmung zu mehreren Anträgen auf Projektförderung stand eine Wahl auf der Tagesordnung. Ergebnis: Tino Jasef (Freie Wähler) und Thomas Sawatzki (Grüne) werden den Stadtbezirksbeirat in der Begleitgruppe zur Zukunft des Alten Leipziger Bahnhofes vertreten. Zu den 48 Mitgliedern dieses Gremiums gehören auch zwei Beiräte aus der Neustadt, 8 Vertreter des Stadtrates, 12 Vertreter der Stadtverwaltung, 12 Eigentümer, 6 Interessenvertreter und 6 Bürgerinnen und Bürger. „Durch die intensive Arbeit der Begleitgruppe wollen wir über den gesamten Planungsprozess einen Dialog zwischen allen Beteiligten pflegen“, hatte Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) bei der Präsentation der Pläne erklärt.

Zustimmung für Schulbau-Pläne der Kulturwerkschule

Einhellige Zustimmung fanden die Pläne für einen Schulneubau der Kulturwerkschule Dresden. Das Team um Schulgründer Michael Hecht will auf dem Areal an der Leipziger Straße / Ecke Pettenkofer Straße einen viergeschossigen Neubau für eine Grundschule und Oberschule mit Schul‐ und Hortgebäude sowie eine Einfeldsporthalle errichten. Vorgesehen sind zwei Baukörper, die im rechten Winkel zueinanderstehen und einen annähernd dreieckigen Schulhof bilden.

In Trachau will die Kulturwerkschule bis 2025 einen Schulneubau errichten. Quelle: dresden.de

Die Schule befindet sich im südlichen, die Sporthalle im nördlichen Teil des Grundstücks. In der Diskussion ging es vor allem um die Schulwegsicherheit und den Lärmschutz an der viel befahrenen Leipziger Straße. Es sei ein Mobilitätskonzept geplant, mit dem auch die Frage nach den „Elterntaxis“ beantwortet werden soll. sagte Mathias Harnack, der für die Kulturwerkschule das Neubauprojekt betreut. Wegen des Verkehrslärms sei eine mechanische Belüftung der Klassenzimmer geplant. Der vier Meter breite Fußweg vor dem Schulneubau bleibe erhalten. Ohne Gegenstimmen schickten die Beiräte die Vorlage in die nächste Planungsphase.

Gaußstraße soll verkehrsberuhigt werden

Mit 11 Ja-Stimmen bei 6 Enthaltungen folgte der Stadtbezirksbeirat einem Antrag der AfD-Stadtratsfraktion. Sie will prüfen lassen, „ob die Gaußstraße in Dresden-Pieschen in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt werden kann“. Alexander Wiedemann (AfD), der den Antrag gestern begründete, erläuterte, dass aufgrund von Absperrungen wegen Straßenbauarbeiten die Gaußstraße als Abkürzung genutzt werde. Das erhöhe die Gefahr für Kinder, die dort spielen oder die Straße als Schulweg in Richtung 56. Oberschule nutzen. Auch für die Besucher der Hufenwiesen berge der zunehmende Verkehr Gefahren. Ob und wie sich der Bebauungsplan Nr. 3028 Dresden-Trachau Nr. 6 Hufewiesen Alttrachau auf das Vorhaben auswirkt, konnte gestern nicht beantwortet werden. Das muss nun die Prüfung durch die Stadtverwaltung ergeben.

Priorisierung für Gehweg-Sanierung festgelegt

Die Stadtbezirksbeiräte haben gestern Prioritäten für die Sanierung von Fußwegen festgelegt. Grundlage war eine Aufstellung des Straßen- und Tiefbauamtes. Amtsleiterin Simone Prüfer erläuterte zuvor, dass die Dorothea-Erxleben-Straße aus der Liste gestrichen wurde, da die beabsichtigte Reparatur der Fußwege mit Asphalt und Betonpflaster nicht mehr möglich sei. Als Grund führte sie an, dass die Straße sich nunmehr im Gebiet der Erhaltungssatzung Trachau, Wilder Mann befinde. Jetzt müsse umgeplant werden, weil hier nur geschlemmte Schotterdecken genehmigt seien. Bei den verbliebenen Straßen entschieden sich die Beiräte für folgende Reihenfolge bei der Sanierung der Gehwege: Wilder-Mann-Straße im Abschnitt zwischen Kopernikusstraße und Schützenhofstraße, Böttgerstraße zwischen Platanenstraße und Schützenhofstraße, Dippelsdorfer Straße zwischen Buchholzer Straße und Döbelner Straße, Döbelner Straße zwischen Trachenberger Straße und Hans-Sachs-Straße.

Die Abstimmungsergebnisse und die Beschlüsse des Stadtbezirksbeirates waren bereits am Folgetag im Ratsinfo-System eingepflegt. Diese Aktualität ist erfreulich und ein echter Maßstab für die nächsten Sitzungen.