Das vereinsinterne Duell der e-Rolli-Fußballer vom Verein Motor Mickten haben am vergangenen Bundesliga-Wochenende in Dresden die Power Lions mit 7:0 gegen die Power Cats gewonnen. Es war der Auftakt für die Bundesliga-Saison 2022/23 im Powerchair Football. Fünf Mannschaften waren angetreten. Gespielt wurde in der Ballsportarena.
Bevor die Spiele begannen, hatte der Verein gemeinsam mit vielen Gästen sein 70-jähriges Jubiläum gefeiert. Langjährige Mitglieder wurden geehrt und Ehrenamtliche, die den Verein in besonderer Weise unterstützen, erhielten eine besondere Anerkennung. In den vergangenen Jahren entwickelte der Verein zudem viele Inklusionsprojekte und wurde dafür im Sommer dieses Jahres auch von der Ferry-Porsche-Stiftung ausgezeichnet.
Darüber berichteten e-Rolli-Fußballerin Romy Pötschke und Vereinsgeschäftsführerin Annett Hoffmann am Dienstag in der Sitzung des Stadtbezirksbeirates Pieschen. Weil die Sitzung im Gymnasium Pieschen stattfand, konnte Romy Pötschke mit ihrem E-Rollstuhl bis in den Tagungsraum fahren. Im Rathaus Pieschen, das derzeit saniert wird, wäre das nicht möglich gewesen. Dort wird jetzt erst für den barrierefreien Zugang gesorgt. Dazu gehört auch der Einbau eines Fahrstuhls.
Anlass für den Besuch im Stadtbezirksbeirat war die Vorstellung eines Förderantrages für die Anschaffung eines „Strike Force Power Wheelchair & Soccer Guards“. Das ist ein spezieller Sportrollstuhl für den e-Rolli-Fußball. „Die Spielerinnen und Spieler, die in dieser Sportart trainieren sind stark körperlich und auch teilweise geistig beeinträchtigt. Für sie ist jedes Training ein besonderes Erlebnis, denn hier können sie die verbindende Kraft des Sports erleben. Die E-Rollstühle, die die Sportlerinnen in ihrem Alltag nutzen, sind für eine stetige Dauerbelastung im Sport nicht ausgelegt. Zu einem hat der Motor nicht die nötige Leistung, zum anderen hält er der Beanspruchung während eines Trainings und Spieles nicht auf Dauer stand und überhitzt“, erläuterte Romy Pötschke aus eigener Erfahrung den Antrag.
Annett Hoffmann ergänzte, dass der e-Rolli-Fußball für diese Sportler oft die einzige Sportart überhaupt ist, die sie aufgrund ihrer Beeinträchtigung ausüben könnten. Darum würden die Teams auch aus Spielern aller Altersgruppen bestehen. Und es gibt weitere Herausforderungen. „Für die E-Rolli-Fußballerinnen- und fußballer ist ein Training in den städtischen Hallen nicht möglich, da nur ein Teil barrierefrei ist und zudem Lagermöglichkeiten für die Rollstühle fehlen. Daher unterstützt die Stadt das Training in der BallSportarena, wo für ideale Bedingungen gegeben sind“, sagte Annett Hoffmann. Dies sei auch die Erklärung dafür, dass auch im Stadtbezirksbeirat Altstadt am Mittwochabend ein Förderantrag für einen weiteren „Strike Force“ gestellt werden konnte. Erfolgreich. In beiden Stadtbezirksbeiräten wurde jeweils rund 14.000 Euro für die Anschaffung der speziellen Sport-Rollstühle bewilligt.