Eine Onlinepetition soll jetzt der Forderung nach mehr Sicherheit für Radfahrer auf der Bürgerstraße Nachdruck verleihen. Gestern gestartet, hatten bis heute Nachmittag (Stand 15.30 Uhr) bereits mehr als 170 Unterstützerinnen und Unterstützer die Petition mitgezeichnet.
Die Situation ist bekannt. Pieschen Aktuell hat hier darüber berichtet. „Auf der Bürgerstraße im Stadtteil Pieschen sind Radfahrer:innen gezwungen, entweder in engem Abstand an parkenden Autos vorbeizufahren (Dooring-Gefahr) oder zwischen den Straßenbahngleisen zu fahren, wo man häufig vom Autoverkehr bedrängt wird. Bei einer täglichen Verkehrsbelegung von über 7.000 Fahrzeugen und Tempo 50 sind Konflikte an der Tagesordnung. Gerade durch die zahlreichen Schulstandorte in der Umgebung ist der Bedarf nach einer besseren Radverkehrsführung sogar noch gewachsen“, schreibt Falk Schütze, der die Petition eingereicht hat.
„Leider weigert sich die Dresdner Stadtverwaltung derzeit, irgendetwas an dieser Situation zu ändern“, konstatiert er und formuliert drei Forderungen.
1. die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30
2. die Markierung von Radpiktogrammen zwischen den Bahngleisen, um den Radverkehr sichtbarer zu machen (wie z.B. auch in Berlin, Halle, Bremen)
3. Maßnahmen zur Verhinderung des Falschparken in den Kreuzungsbereichen (z.B. Abpollerung), um die Sichtbeziehungen zu verbessern.
Die aufgeführten Punkte, so die Petition, wären allesamt in kurzer Zeit realisierbar und würden nur sehr geringe Kosten verursachen. Auch der Fußverkehr würde profitieren.
Die Stadtverwaltung hatte das Aufbringen von Piktogrammen unter Berufung auf Verwaltungsvorschriften zur Straßenverkehrsordnung abgelehnt. Der Streit darum dauert nun schon länger als fünf Jahre. Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) will nun intern den Handlungsspielraum noch einmal prüfen lassen. Das hat er in der vergangenen Woche bei der Vorstellung der Bauvorhaben für den Radverkehr zugesichert.
6 Kommentare zu “Onlinepetition fordert „Sicheres Radfahren auf der Bürgerstraße“”
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Worin liegt der Nutzen von Tempo 30? Das erhöht doch das Risiko doch nur? Autofahrer überholen so oder so, soweit es in dem Moment sichet erscheint, doch bei Tempo 30 dauert der Überholvorgang deutlich länger, was aufgrund der oft schwer einsehbaren Kreuzungen und potentiell auftauchendem Gegenverkehr das Unfallrisiko nur unnötig erhöht? Sollen die Autos also mit Tempo 20 den Radfahrern nachzuckeln?
Gerade das Freihalten der Kreuzungsbereiche finde aber auch ich als Autofahrer durchaus sinnnvoll, wenn man an der Oschatzer die Bürgerstraße kreuzt, ist das oft ein Blindflug. Kommt halt durch zu wenig freiem Parkraum :-(
Bei Tempo 30 gibt es weniger Bedarf zum Überholen, weil man sich einem langsameren Verkehrsteilnehmer auch entsprechend langsamer nähert. Auch werden langsamere Kfz als weniger bedrohlich wahrgenommen und schüchtern beim Wechsel zwischen die Gleise weniger ein. Ansonsten ist es erstaunlich, dass Ihrer Schilderung nach höhere Geschwindigkeiten beim Überholen bei unübersichtlichen Kreuzungen das Risiko minimieren sollen. Der potenziell auftauchende Gegenverkehr fährt bei Tempo 30 übrigens auch langsamer. Dass Tempo 30 leiser und bzgl. der Bremswege deutlich besser ist, dürfte klar sein.
Und das Parkproblem kann man auch von der Gegenrichtung betrachten: Es gibt zu viele Autos für den Platz, den die Gemeinschaft bereits vom öffentlichen Raum abknapst, obwohl so einige Straßen auch beispielsweise mehr Grün vertragen könnten.
„Autofahrer überholen so oder so“
Genau das ist das Problem und solange Sie nicht umdenken, Herr Witz, sind härtere Regelungen wohl notwendig.
Diese Petition beruht meiner Meinung nach auf Behauptungen, die sich nicht durch Tatsachen belegen lassen.
Leider treten weder Politik noch Verwaltung den sich immer wiederholenden Forderungen nach 30er-Zonen entgegen.
Sollte es Handlungsbedarf geben, ist die Straßenverkehrsbehörde verpflichtet, sonst machen sich die Verantwortlichen ggf. strafbar.
Die Einrichtung von 30er-Zonen durch politische Mehrheitsentscheidungen ist in keinem Gesetz vorgesehen und auch nicht sinnvoll.
Wer sich die Petitionen auf http://www.dresden.de mal anguckt, wird feststellen, dass sich rund 3/4 um das Thema Verkehr drehen und viele davon von dem Irrglauben der Petenten und Mitzeichner geprägt sind, dass sich Verkehrssicherheit durch politische Mehrheiten herstellen ließe.
Jeder kann sich selbst ein Bild über das Verkehrsunfallgeschehen (mit Personenschaden) auf der Bürgerstraße in den Jahren 2016-19 machen:
https://unfallatlas.statistikportal.de/?Beteiligung=Fahrrad&E=830940&N=5668987&zoom=13&Jahr=2019
Kurz: rund ein Unfall mit Personenschaden zwischen PKW und Radfahrern pro Jahr auf freier Strecke.
Wer dort mit 50km/h fährt, ist sowie so fast immer zu schnell für diese Straße. So gut und weit übersichtlich ist es dort nur selten, dass man die 50 wirklich ausfahren kann.
Früher oder später wird es sowieso zu Umbaumaßnahmen auf der Straße kommen in deren Ergebnis die Parkplätze rechts und links im fotografierten Bereich zum Opfer fallen. Der mittlere Gleisabstand ist für die neuen Stadtbahnwagen zu eng. Wenn man früh oder abends die vielen Ein- und Ausrücker sieht scheinen die DVB hier Handlungsbedarf zu haben. Ist wohl eine Hauptstrecke zum Ein- und Ausrücken für die Linien 4 und 9. Das heißt, Gleisabstand verbreitern, damit ist der Abstand zwischen Bahn und parkenden Autos nicht mehr gewährleistet. Die Parkplätze fallen weg. Jetzt wird ein gefahrloses Radfahren möglich und alle derzeitigen Debatten dazu werden gegenstandslos. Mal von den Falschparkern im Kreuzungsbereich abgesehen. Nur bis jetzt weiß niemand wann die Baumaßnahme kommt.