„Ich weiss einfach nicht, wie es mit mir beruflich weitergehen soll!“ Solche und ähnliche Anfragen erhalten die Bildungsberaterinnen während des Lockdowns besonders häufig. Statt des persönlichen Gesprächs im Pieschener Büro der Dresdner Bildungsberatung in der Oschatzer Straße, sind inzwischen Beratungen auch telefonisch, per Videokonferenz oder E-Mail möglich.
Gerade in Pandemiezeiten seien Ideen zu beruflichen Perspektiven besonders wichtig. Viele würde die Gelegenheit nutzen, um sich Rat zu holen und Pläne zu schmieden. Welche Chancen habe ich außerhalb meiner krisengebeutelten Branche? Kann ich die Kurzarbeit nutzen, um mich weiterzubilden? Welchen Talenten in mir möchte ich mehr Raum geben? Im Beratungsprozess werden diese Themen eingängig gemeinsam bearbeitet und von den Bildungsberaterinnen strukturiert. „Es geht uns vor allem in Zeiten von Corona darum, die Menschen da abzuholen, wo Sie gerade stehen. Nur so kann es ein stimmiger, kundenorientierter Prozess werden“, erklärt die Sozialpädagogin Beatrix Linge.
Wenn die Ratsuchenden nach der Beratung orientierter, strukturierter, motivierter und organisierter sind, hat das vierköpfige Team sein Ziel erreicht. Zu dem Team gehört seit November 2019 Christine Schiewe mit ihrem Büro in der Oschatzer Straße.
Seit der Gründung im Jahr 2010 halfen die Bildungsberaterinnen in 17.800 kostenfreien Gesprächen bei der beruflichen Um- und Neuorientierung weiter. Ihre Kundinnen und Kunden stehen in der Regel nach Elternzeit, längerer Krankheit oder Erwerbstätigkeit vor einem Neueinstieg ins Berufsleben. Manche wollen ihre berufliche Ausbildung nachholen, fortsetzen oder vertiefen. Einige suchen nach
neuen Ideen, um ihre Potenziale zu entfalten. Andere möchten sich über die aktuellen Standards beim Bewerbungsanschreiben, Einstellungsgespräch und Lebenslauf informieren.
Ganz ohne Erfolgsdruck kann hier auch über bisher heimliche Berufsträume gesprochen werden. So manche lang aufgeschobene Frage eröffnet für Erwerbstätige und auch Erwerbslose in der Beratung gleichermaßen einen Zugang zu völlig neuen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.
Mit fünf Beratungsorten in Gorbitz, Johannstadt, Altstadt, Friedrichstadt und Pieschen bieten die Beraterinnen Interessierten kurze Wege zur Beratung. Noch schneller ist derzeit der Griff zum Telefonhörer oder zum Rechner, so können Kundeninnen und Kunden bequem von zu Hause aus Ihre Fragen loswerden. „Dennoch freue ich mich darauf, wenn ich wieder Interessierte in unseren Büros – live und in
Farbe empfangen kann“, so Melanie Ducke, die die Arbeit der Bildungsberatung koordiniert und auch selbst berät. Gefördert werden die Angebote der Bildungsberatung Stadtweit vom Dresdner Sozialamt; Angebote der Bildungebratung im Quartier erhalten von der Landeshauptstadt Dresden, vom Freistaat Sachsen sowie von der Europäischen Union eine Förderung. Träger ist die Volkshochschule Dresden.
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