Thema: Stadtbezirksbeirat

Zebrastreifen HP Pieschen Grüne

Stadtbezirksbeirat: Neuer Vorstoß für Zebrastreifen am Haltepunkt Pieschen

Drei Zebras demonstrierten am Dienstagnachmittag am Haltepunkt Pieschen. Sie fassten sich an den Händen und zeigten auf zwei Transparenten ihre Forderung: „Hier fehlt ein Zebrastreifen.“ In den Kostümen steckten Sophia Jansen, Jette Stieber und Pit von den Pieschener Grünen. „Am S-Bahnhof und den Bushaltesstellen muss unbedingt für mehr Sicherheit für die Fußgänger gesorgt werden“, begründeten die drei ihre Aktion. Die Sichtverhältnisse wegen der Straßenbiegung würden das Überqueren der recht breiten Straße gerade für Kinder, Mütter oder Väter mit Kinderwagen und ältere Bewohner besonders schwer und risikoreich machen. Mit der Aktion bereiteten die Grünen die Präsentation von zwei Anträgen im Stadtbezirksbeirat Pieschen am gleichen Abend vor.

Dort erläuterte Franziska Lordick zu später Stunde die beiden Anfragen an den Oberbürgermeister für mehr Verkehrsberuhigung im Stadtteil. „Uns geht es vor allem um die Situation am S-Bahnhof Pieschen und an der vielbefahrenen Leipziger Straße“, sagte sie. So wolle man prüfen lassen, ob es möglich ist „im Bereich des Leisniger Platzes und des S-Bahnhofes Pieschen bis zur Barbarastraße ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern einzuführen und eine Verbesserung der Querungssituation für Fußgänger in Form eines Fußgängerüberweges am Bahnhof Pieschen einzurichten“, so Lordick.

Mit der zweiten Anfrage soll auf der Leipziger Straße die Einrichtung einer Tempo-30-Zone von der Ampel auf der Höhe des Elbcenters bis zur Ampel an der Kreuzung Moritzburger Straße / Leipziger Straße geprüft werden. Die „Ampelschaltungen sollen in diesem Bereich so geschaltet werden, dass Tempo-30-Fahren mit einer ‚grünen Welle‘ belohnt wird und die Ampeln bei überhöhter Geschwindigkeit auf ‚Rot‘ schalten. An der Verkehrsinsel auf der Leipziger Straße zwischen der Hans-Fromm-Straße und der Rehefelder Straße soll ein Zebrastreifen installiert werden“, erklärte Lordick.

Anzeige

Archiv der Avantgarden - Welten Bauen. Visionäre. Architektur im 20. Jahrhundert


„Steter Tropfen höhlt den Stein“, erinnerte Christoph Böhm (CDU) an mehrere Anfragen aus dem Stadtbezirksbeirat zum Thema Verkehrssicherheit. Auch wenn die Hoffnung auf eine Umsetzung gering sei, lohne sich ein weiterer Vorstoß. Beide Anfragen fanden parteiübergreifende Zustimmung der Stadtbezirksbeiräte.

Schon im Frühjahr 2017 hatte eine Petition für mehr Verkehrssicherheit am Haltepunkt Pieschen mehr als 300 Unterstützer gefunden. Die von der Stadtverwaltung zugesagte Prüfung verlief ergebnislos. Im 2018 vom Stadtrat verabschiedeten Beschluss zur Einrichtung von Fußgängerüberwegen in Dresden fanden sich die Vorschläge aus dem Stadtbezirksbeirat nicht wieder. Der Kreisverkehr Sternstraße / Scharfenberger Straße ist derzeit der einzige geplante Standort für einen Zebrastreifen im Stadtbezirk.

Stadtbezirksbeirätin Lordick will dennoch nicht zurückstecken. „Ich hoffe auf eine zügige Umsetzung unserer Forderungen seitens der Stadtverwaltung. Ich wünsche mir einen Stadtteil, in welchem insbesondere die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen geschützt werden“, erklärte sie.

3 thoughts on “Stadtbezirksbeirat: Neuer Vorstoß für Zebrastreifen am Haltepunkt Pieschen

  1. Dieter Schmitz sagt:

    Sehr geehrte Frau Lordick,

    zum Zeitpunkt Ihres Vortrages hatte ich diese Sitzung bereits verlassen, was ich nun bedaure.

    Bereits vor Monaten wies ich einen Vertreter Ihrer Iniative auf geltende Gesetze hin. An dieser Stelle noch einmal: StVO § 3, Absatz 1, Satz 4 lautet: Er darf nur so schnell fahren, daß er innerhalb der übersehbaren Strecke halten kann. (alte Fassung, nicht gendergerecht)

    Ein Fahrzeugführer, der in einer solchen Verkehrsituation auf (seine) 50 km/h verweist, handelt nicht nur grob fahrlässig, sondern bereits mit Vorsatz! Dieses Gesetz gibt es seit vielen Jahren, wie andere Gesetze auch, die den Sinn haben schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen. Es ist nur niemand da der diesen Gesetzen Geltung verschafft. Weder Gesetzeshüter noch Ordnungsamtmitarbeiter die ein Einhalten dieser Gesetze überwachen und Verstöße ahnden (was durch mündliche Hinweise in vielen Fällen ausreichend wäre, Geldforderungen sehe ich da eher kritisch).

    Ihre Idee 30 km/h Schilder aufzustellen ist nett gemeint, verfestigen aber im Ergebnis einen völlig falschen Ansatz zur Problemlösung.

  2. Gutelaunefahrer* sagt:

    Tolle Argumentation – Keine Vorschriften erlassen weil sich keiner daran hält. Ja super. Dann bin ich für die Abschaffung der Nachtruhe, Legalisierung von harten Drogen und das legale wegboxen von Nazis – in meinem Umfeld hält sich eh keiner an diese Gängelungen. Mein Umfeld achtet dafür die StVO.

  3. Dieter Schmitz sagt:

    Das an dieser Stelle,wie an anderen auch, eine Problemlösung dringlich ist, steht außer Frage. Die geltende StVO ist hierzu ausreichend, sie muss nur angewandt werden. Dazu gehören Geschwindigkeitsbeschränkungen ebenso wie Zebrastreifen.

    Zur Situation Leisniger Platz/ S-Bahn Station: Hier hätte bereits vor Jahren ein, bzw. ein zweiter Zebrastreifen angelegt werden müssen! Bei diesem Straßenabschnitt handelt es sich um eine Nebenstraße und fällt somit in die Zuständigkeit der Stadt.

    Zur Leipziger Straße ist die Zuständigkeit zu prüfen. Eine Bundesstraße unterliegt anderen Kriterien, was berücksichtigt werden muss. (Ausfallstraße) Auch hier ist eine Lösung erforderlich (und auch (zeitnah) machbar).

    Seitens der Verwaltung ist nichts erkennbar was auf Aktivitäten schließen lässt. Durch den starken Zuzug der letzten Jahre hat sich die Situation so verschärft dass diese Probleme von vielen (Bürgern) längst erkannt wurde. Eine Anpassung ist dringlich!

    Bin da ganz auf der Seite von Frau Lordick und deren Mitstreitern. Die Nachtruhe wurde ja bereits abgeschafft. Sonst wären nächtliche Gesänge, möglichst schräg, nicht hörbar. Für die Legalisierung harter Drogen wären weitere Feldversuche meinerseits erforderlich.

    Dass sich Verkehrsteilnehmer in der (absoluten) Mehrheit an die Verkehrsregeln halten, auch weil diese grundsätzlich bereit sind andere Menschen und deren Anliegen zu achten, ist als selbstverständlich zu betrachten. Allerdings gibt es hier Ausnahmen, nicht jeder erkennt eine Notwendigkeit, die StVO wird von einigen allenfalls als Empfehlung betrachtet. Die Notwendigkeit der Verkehrsüberwachung, den Rollenden Verkehr wie auch den Ruhenden Verkehr betreffend, sollte man nicht in Frage stellen angesichts der absurden Situation dass im Hechtviertel einige wenige ihre Fahrzeuge auf dem Fußweg abstellen und ein Straßenfest dafür geopfert werden soll.

    Die Durchsetzung der Gesetze tut Not. Ohne funktionierende Kontrollmechanismen können wir endlos Regelwerke schaffen, die allesamt keine Ergebnisse bringen. Dies beschäftigt viele Schwätzer, aber keine Macher.