Der Petitionsausschuss des Dresdner Stadtrats hat gestern eine öffentliche Anhörung zur Zukunft des August Theaters beschlossen. Die Stadträte wollen die Argumente der Vertreter des Dresdner Amtes für Hochbau und Immobilienverwaltung, des Kulturamtes und der Inhaber des Theaters, der beiden Puppenspieler Randi und Grigorji Kästner-Kubsch, hören. Die nächste Sitzung des Petitionsausschusses findet nach der Sommerpause am 9. September statt.
Der Förderverein des „August Theater“ hatte mit einer Petition gegen die Kündigung der Spielstätte im Rathaus Pieschen protestiert und mehr als 1.100 Unterstützer gefunden. Darum befasste sich gestern der Petitionsausschuss mit dem Thema. Die während der Laufzeit der Petition noch über den Theaterleuten schwebende Kündigung ist inzwischen vollzogen. Nach einer Entscheidung von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) ist die Kündigung zum Jahresende schriftlich ausgesprochen worden, unterschrieben vom Leiter des Hochbauamtes.
Pieschens Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger, Mitglied im Petitionsausschuss, kommentierte die Entscheidung so. „Soziales Miteinander entsteht über Begegnung. Es ist ein Glücksfall, in einem Rathaus gleichzeitig auch über ein kulturelles Angebot zu verfügen. Mit dem August Theater kommt ‚Leben in die Bude‘ und das Ensemble rund um das Pieschener Rathaus wird endlich zu einem kleinen belebten Stadtteilzentrum. Dank der gut besuchten Pieschener Bibliothek, dem liebevoll sanierten Französischen Bistro in der Nachbarschaft, den Bürgerbüros und eben jenem Puppentheater.“ Sie plädierte dafür, jetzt gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Stefan Engel, der für die SPD im Stadtrat sitzt, erinnerte daran, dass dem Stadtbezirksbeirat 2019 der Verbleib des Theaters im Rathaus auch nach dessen Sanierung zugesichert wurde. „Ich wünsche mir von der Verwaltung machbare Vorschläge zur Lösung des Problems und keine Abwehrhaltung“, sagte er.
Am vergangenen Wochenende hatte das Theater das erste Mal nach der Corona-Zwangspause wieder geöffnet. In den nächsten Wochen gibt es Puppentheater für Kinder und Familien. Die Abendvorstellungen für Erwachsene sollen dann im Herbst wieder ins Programm aufgenommen werden.
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