Nach einem Probelauf am 20. Mai konnte Annett Hoffmann, Geschäftsführerin von SV Motor Mickten-Dresden e.V., am 25. Mai die Türen des Sportcenters für den Sportbetrieb wieder öffnen. Einige Sportgruppen hatten da bereits seit zwei Wochen städtische Außensportanlagen genutzt. Die Freude bei den Mitgliedern ist groß. Dennoch ist fast nichts wie vor der coronabedingten Zwangspause.
„Gemeinsam mit der Vereinsvorstand und den einzelnen Abteilungen haben wir als Geschäftsstelle ein umfangreiches Hygiene –und Sicherheitskonzept erarbeitet“, erzählt Annett Hoffmann. Die Maximalanzahl der Sportler inclusive Trainer, die sich gleichzeitig in der Sporthalle sind, wurde von rund 80 auf 40 reduziert. Der Aufenthalt der Sportlerinnen und Sportler auf dem Vereinsgelände ist nur unmittelbar zur Trainingszeit erlaubt. Die Trainer und Übungsleiter holen ihre Trainingsgruppen am Rolltor ab. Die Laufwege jeder Trainingsgruppe wurden so gestaltet, dass sie sich nicht begegnen. Dazu kommen noch weitere Verhaltensregeln zur Hygiene, wie der Nutzung von Toiletten, dem Desinfizieren von Sportgeräten und noch einiges mehr.
Eine Vielzahl von Abteilungen, wie Badminton, Tischtennis, Turnen, Klettern, Volleyball, Roller Derby und Kegeln, konnte am Montag ihr Training wieder aufnehmen, zum Teil mit reduzierten Gruppenstärken. Dabei werden in allen Sportarten nur solche Übungen absolviert, die kontaktlos und ohne Hilfestellungen ausgeführt werden können. Die Tischtennisspieler spielen zum Beispiel nur Einzel. Die Volleyballer trainieren einzelne Technikelemente, sowie Kraft und Koordination. Im Turnen sind die Gruppen nur ab dem Schulalter wieder aktiv.
Um weiteren Sportgruppen Trainingsmöglichkeiten zu bieten, wurde kurzerhand der Parkplatz auf dem Vereinsgelände zur Außensportfläche umfunktioniert. Gymnastik-, Thai Bo- und Aerobic-Gruppen können auf diese Weise auch wieder trainieren. Jeder bringt seine eigene Gymnastikmatte mit. Trainiert wird ohne Kleingeräte, ausschließlich mit eigenem Körpergewicht.
Einige Abteilungen, wie Handball, Fußball, Basketball, Karate und Judo müssen sich noch in Geduld üben, bis sie wieder trainieren können. Sie nutzen städtische Turnhallen, die bisher noch nicht wieder für den Vereinssport freigegeben sind. Die E-Rolli-Fußballerinnen und –Fußballer gehören zur Risikogruppe und müssen noch pausieren. Judo ist Kontaktsportart und noch nicht wieder erlaubt.
Ab dem 27. Mai können dagegen die Billiardspieler ihr Training wieder aufnehmen. Sie nutzen Räume im Gebäude des Eigenbetriebs Sportstätten an der Freiberger Straße. Auch Capoeira startet das Training wieder im „Emmers“.
Um die Gesundheit aller zu schützen, hat der Vorstand bereits im März Veranstaltungen bis zum 31. August abgesagt. Somit entfallen in diesem Jahr viele Wettkämpfe, Trainingslager und auch das Sommerfest. Auch die Delegiertenversammlung des Vereins musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden – soll aber noch in diesem Jahr stattfinden. So zumindest sieht es die Vereinssatzung vor.
„Ziel ist es, unsere Mitglieder nach und nach wieder in den Sport zurückzubringen“, sagt Annett Hoffmann. „Dabei steht die Gesundheit aller natürlich an erster Stelle.“ Auch nach der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs hilft die Geschäftsstelle den Trainern und Übungsleitern mit Rat und Tat. So wurde eine interne Internetseite eingerichtet, auf die alle Trainer und Übungsleiter Zugriff haben und sich mit ihren Fragen an die Geschäftsstelle wenden können. „Auch wenn unser Konzept sehr detailliert ist, gibt es doch immer wieder Fragen, die offen geblieben sind oder Unsicherheiten, die wir auf diese Weise klären möchten“, so die Geschäftsführerin. Gleichzeitig bietet sie an, anderen Vereinen ihr Hygienekonzept als Orientierung zur Verfügung zu stellen. Anfragen dazu können unter gf@motor-mickten.de gestellt werden.
Die Zeit des Stillstandes im Motor Mickten Sportcenter haben die Mitarbeiter intensiv genutzt. Die ganze Halle wurde bereits grundgereinigt, Außenanlagen verschönert, das Trainerbüro neu gestaltet und die Jahreswartungen durchgeführt. Dadurch kann in diesem Jahr die Schließzeit in den Ferien entfallen und alle Mitglieder können die Halle für ihre sportlichen Aktivitäten nutzen. Sobald alle Mitglieder den Vereinssport aufgenommen haben, werden auch die Projekte im Flüchtlingssport wieder starten. Es sei für den Verein eine Herzensangelegenheit, die Inklusions- und Migrationsprojekte weiter auszubauen.
Eines liegt der Vereins-Geschäftsführerin noch besonders am Herzen. „Wir wollen uns bei unseren Motor-Mickten-Mitgliedern bedanken, denn zum Glück ist eine Rücklastschrift- und Kündigungswelle ausgeblieben. Dies zeigt, dass der Vereinssport einen großen Stellenwert bei den Menschen in Dresden einnimmt. Wir freuen uns sehr, dass unser Sportcenter nun endlich wieder mit Leben gefüllt wird“, sagt Annett Hoffmann.
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