„Müll wirkt auf Kinder magisch anziehend.“ Kathrin Arndt erlebt das jeden Tag, wenn sie mit den Mädchen und Jungen aus dem Hort oder der Kita „Kleiner Fröbel-Kindergarten“ an die Elbe in Übigau geht. „Es liegt immer Müll auf dem Weg zwischen dem Wirtshaus Lindenschänke und dem kleinen Gewerbepark an der Werftstraße“, sagt sie. Glasscherben, Papier, Plasteabfälle und Unmengen an Zigarettenkippen. Und „Hundestinker“. So sagen die Kinder zu den Hundehaufen. Der Weg an der Elbe ist bei Hundebesitzern und ihren Tieren sehr beliebt. Oft genug müssen die Kita-Mitarbeiterinnen dann die Folgen tragen und die Schuhe der Kinder von den „Hundestinkern“ reinigen.
Die Steinbank am Ende der Straße Altübigau ist ein ruhiger Platz mit einem schönen Rundblick. Aber auch hier ist es selten sauber. Die Hortkinder haben darum kleine Poster gemalt und auf der Bank befestigt. „Wir haben hier sauber gemacht. Der Fröbelkindergarten“ ist da zu lesen. Sogar Kommentare wie „Super“ oder „Danke“ haben manche Besucher draufgeschrieben, andere dagegen ihren Müll verteilt.
Das soll bald anders werden. Der Stadtbezirksbeirat Pieschen hat am Dienstag 650 Euro für die Anschaffung eines Papierkorbs bewilligt. Es soll das Modell Pinto mit einem Volumen von 50 Litern und integriertem Ascher werden. Eine Hundetoilette mit integriertem Beutelspender wäre mindestens genauso nötig, wenn man an die Erlebnisse der Kita-Kinder denkt.
Die Initiative für diesen Papierkorb feiert im November einjähriges Jubiläum. Tino Jasef, der in Übigau wohnt und für die Freien Wähler im Stadtbezirksbeirat sitzt, hatte sie ausgelöst. Schnell fand er eine Mehrheit bei den anderen Beiräten. Weil aber das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft für die Papierkörbe und deren Leerung zuständig ist, musste von dort eine Stellungnahme her. Das hat gedauert. Anfragen und Schreiben gingen hin und her.
Nun stehen die Preise fest: 650 Euro für das Modell Pinto. 250 Euro für das Aufstellen von Pinto und 600 Euro pro Jahr für dessen Leerung – von November bis März dreimal wöchentlich, von April bis Oktober täglich. Weil aber das Budget des Stadtbezirksbeirates an das Kalenderjahr gebunden ist, wurde jetzt nur die Anschaffung des Papierkorbes beschlossen. Im Januar, wenn der Doppelhaushalt 2021/22 für die Stadt Dresden beschlossen ist – inklusive des neuen Budgets für den Stadtbezirksbeirat – ,können die Gelder für das Aufstellen und die Leerung von Pinto bewilligt werden. „Bürgernahe Entscheidungswege der Verwaltung stelle ich mir anders vor“, kommentierte Tino Jasef den Vorgang. Immerhin hat der Stadtbezirksbeirat die Gelegenheit gleich noch für einen weiteren Papierkorb genutzt: Er soll am Elbzugang an der Böcklinstraße / Altmickten in der Nähe des Spielplatzes aufgestellt werden.
Eine Meinung zu “Müll und Hundehaufen sorgen für Ärger an der Elbe in Altübigau und Altmickten”
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Leider sieht es am Elbweg immer schlimmer aus, undurchdringliches Gestrüpp, darin weggeworfene Plastiktüten mit Hundekot, überall Hundekot, inzwischen größere Birken die aus den Fugen wachsen und Jahrhunderte altes Gemäuer zerstören, eine große schwere Betonplatte die seit der Flut 2002 am Elbufer liegt … alles zwischen Lindenschänke und Fröbel-Kindergarten und da soll ein einziger Papierkorb helfen?