Es hätte alles viel schlimmer kommen können. Selbst eine Verschiebung des Baubeginns bis ins Jahr 2022 hat zwischendurch gedroht. Jetzt stehen René Hempel und Christoph Lämmel vor ihrem künftigen Wohnhaus in der Konkordienstraße 15. „Unser Richtfest ist leider Corona zum Opfer gefallen. Wir haben uns mit einem kleinen Essen bei den Bauarbeitern bedankt“, sagt Christoph Lämmel. Weil nicht gefeiert werden konnte, habe man auch auf das Richtkronen-Ritual verzichtet. Jetzt steht der Rohbau. Darum konnte am 14. November auch der Kran abgebaut werden, der zum Teil auf der Straße stand.
„2017 habe ich angefangen, mich mit dem Projekt zu beschäftigen“, blickt René Hempel zurück. 2018 habe die inzwischen gegründete Baugemeinschaft den Zuschlag für das Grundstück erhalten. Ende 2018 war die Gemeinschaft komplett. Lämmel hatte bei Pieschen Aktuell gelesen, dass noch eine dritte Familie gesucht wird. „Da habe ich mich beim Bauforum Dresden, das die Bauherren berät, gemeldet. Alles hat gepasst“, sagt er und fügt hinzu. „Wir sind sechs Erwachsene und fünf Kinder. Der Stadtteil gefällt uns und wir wollten hier bleiben.“ Er selbst wohne in Pieschen, die beiden anderen Familien in Übigau und in der Neustadt.
Im Erdgeschoss finden sich neben drei Pkw-Stellplätzen ein Fahrrad-Raum und ein Gemeinschaftsraum mit einem kleinen Bad. Das kann auch mal als Gästezimmer dienen. Der Bau ist halb unterkellert. Hier gibt es Platz für die Haustechnik und drei kleine Abstellräume. Auf den drei Etagen darüber sind noch keine Zimmerwände eingezogen. Was aus dem Raum unter dem Spitzdach wird, müssen die Bauherren noch überlegen. Eigentlich wollten sie aus Kostengründen ein Flachdach bauen – wie beim Haus rechts nebenan. Die Stadtplaner haben sich jedoch an dem Nachbarn auf der anderen Seite orientiert und eine andere Dachform gefordert. Im Moment, so Lämmel, seien die finanziellen Spielräume bei den drei jungen Familien ausgeschöpft. Die Baukosten würden ohnehin höher als geplant liegen.
Der für Oktober 2019 geplante Baustart musste vor allem wegen der vielen Fernwärme-Baustellen verschoben werden. Dann sei sogar offen gewesen, ob in der Zeit, wo die 8. Grundschule saniert wird, überhaupt gebaut werden könne. Genau gegenüber von der Konkordienstraße 15 war nämlich die Baustelleneinfahrt auf das Schulgrundstück eingerichtet worden. „Als wir das gehört haben, ist uns fast das Herz stehen geblieben“, erinnert sich Lämmel. Die Kredite waren bereits aufgenommen, teure Bereitstellungszinsen hätten gedroht. „Unser Glück war, dass die Sanierung wegen der Corona-Pandemie verschoben wurde“, ist René Hempel auch heute noch erleichtert. So konnte es im Mai 2020 endlich losgehen. Jetzt verfolgen die Bauherren das Geschehen mit der Gewissheit, dass sie im kommenden Jahr hier einziehen werden. Die Zeit bis zum Baustart war sehr viel nervenaufreibender, erinnern sich die beiden. „Hundertmal habe ich in die Baupläne geschaut und wollte dann nur noch, dass es endlich losgeht“, sagt Christoph Lämmel. Im Juni 2021 ist der Einzug geplant. Dann wird bestimmt gefeiert. Wie auch immer.
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