Thema: Hafencity

Hotelmanager Johannes Mauthe: „Es muss eine gschmeidige Geschichte werden“

Es wird das sechste Hotel sein, das Johannes Mauthe eröffnet. Und doch ist beim Arcotel in der Dresdner Hafencity vieles anders. Vor allem ist die Zeit knapp. Sonst begleitet der gebürtige Wiener seine Projekte vom Bau bis zur Eröffnung. In Dresden bleiben ihm knapp vier Monate, um den für Mitte November geplanten Start zum Erfolg für die Arcotel-Gruppe aus Wien zu machen.

„Die Personalgespräche führe ich alle selbst“, erzählt Johannes Mauthe. Wir haben uns im Hotel Maritim getroffen – der dortige Manager ist ebenfalls Österreicher und ein guter Bekannter – und Mauthe hat gerade die ersten 15 Vorstellungsgespräche hinter sich. Die Bewerberlage sei nicht schlecht, meinte er. Aufgrund der tiefen Einschnitte in der Tourismusbranche verlängern einige Hotels ihre Verträge nicht. „Aber ein neues Projekt hat auch immer seinen eigenen Reiz“, ist er überzeugt.

Neu in der Silhouette: Die beiden Gebäude des Arcotel Hafencity. Foto: W. Schenk

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In den nächsten Wochen muss er nicht nur einen General Manager finden. Etwa 55 bis 65 Mitarbeiter verteilen sich auf den Empfang, die Küche, den Etagenbereich, die Bedienung in Restaurant und Bar, Verwaltung und Verkauf und die Haustechnik. Im Stellenportal klingt das natürlich anders: Executive Housekeeper, Front Office Manager, HR & Administration Assistant, Kreativer Küchenchef mit Führungsqualitäten, Revenue Manager oder Sales Manager sind da ausgeschrieben.

„Wir wollen nicht outsourcen. Wo Menschen arbeiten, muss es auch menscheln. Und das kann man einfach nicht outsourcen“, sagt Mauthe und betont. „Die Mitarbeitersuche ist entscheidend in dieser Phase. Sie ist ausschlaggebend für den Erfolg des Hotels.“

Wenn es um die Pläne für das Restaurant geht, ist Johannes Mauthe etwas zurückhaltender. Die Themensuche sei noch nicht abgeschlossen, Einige Eckpunkte stehen aber fest. Schon zum Richtfest hieß es, dass es einen offenen Küchenbereich geben werde. Eine wichtige Rolle ist auch der großen Außenterrasse zugedacht. „Wir wollen kein fine dining, Wir planen mit einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis, in das auch ein tägliches Mittagsangebot passen wird.“ Das soll Anwohner und Beschäftigten aus dem Umfeld anlocken. Wir wollen gezielt das Dresdner Publikum ansprechen. Die Anwohner aus dem Stadtbezirk und der Neustadt sollen sich hier genauso wohl fühlen wie die Hotelgäste.

Das Arcotel Hafencity. Visualisierung: USD Immobilien

80 Prozent der Besucher Dresdens kommen aus Deutschland. Und es werden wohl in den Nach-Corona-Zeiten noch mehr werden, denkt Mauthe. Mit dem Hotel direkt am Elberadweg wolle man auch die Radfahrer und Fahrradtouristen ansprechen. Im Freigelände ist eine abschließbare Box für 25 Fahrräder vorgesehen, weitere Stellplätze seien in der Tiefgarage geplant. Auch einen Fahrrad-Reparaturservice werden die Gäste vorfinden. Besucher, die ohne Fahrrad anreisen, können sich Räder ausleihen. Der Standort direkt an der Elbe und das Umfeld seien ein Plus, mit dem das Hotel werben kann. Dazu gehören auch der benachbarte Citybeach, der Alte Schlachthof und der Hafen. Im August will der Hotelmanager mit seiner Frau den Elberadweg erkunden. Vielleicht gibt es danach weitere Ideen.

„Es ist ein Privileg, diese Hoteleröffnung vorzubereiten“, sagt Johannes Mauthe und ist froh, dass Martin Lachout, Vorstand der Arcotel Hotels AG, auf ihn zugekommen ist. Er nimmt einen Schluck aus seinem Glas Wasser. Und dann sagt der Wiener: „Es muss eine gschmeidige Geschichte werden.“

 

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