Am Montag, den 24. August 2020 verstarb in Dresden der Schachgroßmeister und Schachtheoretiker Wolfgang Uhlmann. In den 1960er und 1970er Jahren zählte er zu den dreißig weltbesten Schachspielern.
Der am 29. März 1935 geborene und auf der Wurzener Straße in Pieschen aufgewachsene Wolfgang Uhlmann besuchte von 1941 bis 1949 die 27. Volksschule auf der Moltkestraße. Aus der Volksschule wurde 1945 eine Grundschule, und die Straße erhielt 1946 den Namen des antifaschistischen Widerstandskämpfers Robert Matzke (1884-1943).
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Klasse 8 der 27. Grundschule Dresden (1949), Wolfgang Uhlmann steht in der oberen Reihe, rechts außen. Foto: Archiv Karl-Heinz Knippe
Nach Abschluss der achten Klasse begann Wolfgang Uhlmann eine Lehre als Buchdrucker im VEB Sachsenverlag auf der Riesaer Straße. In der 1948 gegründeten Betriebssportgemeinschaft wurde er Mitglied der Sektion Schach und belegte 1951 als Sechzehnjähriger den ersten Platz bei den gesamtdeutschen Jugendmeisterschaften. Die Liebe zum Schachspiel hatte ihm sein Vater, der langjährige Pieschener Bäckermeister Alfred Uhlmann, nahe gebracht. Gegenüber dem 1929 eröffneten Volksbad Dresden Nord-West, dem heutigen Sachsenbad, befand sich seit 1930 dessen Geschäft nebst einer Backstube.
Von 1954 bis 1986 gewann Uhlmann insgesamt elfmal die DDR-Schachmeisterschaften, nahm von 1956 bis 1990 ebenso viele Male für die DDR an Schacholympiaden teil, wobei er 1964 in Tel-Aviv die Goldmedaille gewann.
Wolfgang Uhlmann, der auch ein bedeutender Schachautor war, wurde 1956 der Internationale Meistertitel und drei Jahre später durch den Weltschachbund (FIDE) der Großmeistertitel verliehen.
Noch viele Jahre spielte er als Mitglied des USV der TU Dresden so manche Partie, seine letzte im April 2016. Alte Bekannte traf er beim Pegasus Chess Summit 2014 auf dem Neumarkt. Dort wurde die Schachpartie Deutschland gegen den Rest der Welt gespielt – sie endete mit einem Remis. Bei dem Event vor der Frauenkirche traten bekannte Schachgrößen wie Nikola Padevsky (Bulgarien), Mark Taimanov (Russland) und Victor Kortschnoi (Schweiz) gegen ein Team mit Wolfgang Uhlmann, Hans-Joachim Hecht und Klaus Darga an.
Im September 2018 wurde Wolfgang Uhlmann von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) mit dem Sächsischen Verdienstorden geehrt. „Bei den zu Ehrenden handelt es sich um Bürgerinnen und Bürger, die dem Freistaat in besonderer Weise verbunden sind. Und die sich mit bewundernswertem Engagement um Sachsen und die Menschen, die hier leben, verdient gemacht haben“, sagte Kretschmer und fügte hinzu. „Sie stehen stellvertretend auch für all jene, die sich mit Herz und ihrer ganzen Persönlichkeit für unser demokratisches Gemeinwesen einsetzen“.
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