Zwei mal die Note 6. Abstellanlagen gesamt – gleich Null, davon fahrradfreundlich – gleich Null, davon mit Dach – gleich Null: Trotz anderweitiger Ankündigungen müssen die Radfahrer ihre Räder an den Haltepunkten Pieschen und Trachau bis heute wild parken. Für Besitzer von teuren Rädern und e-Bikes kommt eine Kombination von Rad und Bahn darum überhaupt nicht in Frage. Dabei wollte die Bahn die bereits für 2019 geplanten Abstellanlage für Fahrräder am Haltepunkt Pieschen in diesem Jahr realisieren. Bisher wächst auf der dafür vorgesehenen Fläche jedoch immer noch Grünzeug.
Dresdenweit ist die Lage nicht viel besser. Von den 26 Bahnhöfen haben 19 gar keine oder nur sehr mangelhafte Fahrradabstellanlagen. Das zeigt eine detaillierte Studie des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen, die alle 521 Bahnhöfe im Land unter die Fahrrad-Lupe genommen hat. Dresdens Bahnhöfe wurden in der Studie mit den Schulnoten 5 oder 6 bedacht und lagen damit deutlich unter dem sächsischen Notendurchschnitt von ebenfalls nicht berauschenden 4,5.
Dabei, so die Studie, seien Abstellplätze für Fahrräder viel günstiger als Parkplätze. Sie benötigten nur etwa ein Zehntel der Fläche eines Pkw-Parkplatzes – nämlich 1 bis 1,5 Quadratmeter statt durchschnittlich etwa 12 Quadratmeter. Oder, so die Autoren der Studie: „Wo Platz für ein Auto ist, können zehn Fahrräder abgestellt werden.“ Auch bei den Baukosten sind die Unterschiede gravierend. Während die Kosten für einen Fahrradbügel bei etwa 150 Euro liegen, sind es für einen normalen Kfz-Parkplatz rund 1.500 Euro. Der Fahrradbügel muss ein sicheres Fahrradparken ermöglichen. Dazu, so die Studie, gehöre, dass „mindestens der Rahmen, möglichst auch ein Rad des Fahrrads angeschlossen werden“ kann.
Die Defizite in der Landeshauptstadt würden besonders schwer wiegen, sagte Nils Larsen vom Vorstand des ADFC Dresden. „Es besorgt mich sehr, dass beispielsweise die wichtigen Bahnhöfe Trachau, Pieschen und Plauen über gar keine Abstellmöglichkeiten verfügen.“ Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden, forderte die Stadtverwaltung und den Verkehrsverbund Oberelbe auf, jetzt schnell zu handeln und die Dresdner Bahnhöfe mit hochwertigen Fahrradabstellanlagen auszustatten. „Schließlich werden neue Angebote erfahrungsgemäß schnell und gut angenommen und Studien belegen, dass das Fahrgastaufkommen in den Zügen steigt, wenn es gute Fahrradständer an den Bahnhöfen gibt. Da gibt es gerade an Dresdens S-Bahn-Bahnhöfen noch enorm viel Luft nach oben“, sagte Seifert.
Eine Meinung zu “ADFC-Studie zu Fahrradparken an Bahnhöfen: Note 6 für Pieschen und Trachau”
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