Als die Trommelschule loslegte, war erst einmal Schluss mit dem Reiten. Die Pferde von Linda Stüwe wurden etwas nervös und brauchten eine kleine Pause. Später und mit etwas Abstand ging es dann weiter. Die Stimmung auf dem Festgelände an der Gaußstraße war bestens. Kinder jeden Alters wuselten zwischen den Erwachsenen, etlichen Picknickdecken und den Ständen hin und her. Keines ging dabei verloren. Nur für einen kleinen weißen herrenlosen Hund wurde per Durchsage der Besitzer gesucht.
Für Mara Studen und Gerd Relitz von der Offenen Jugendarbeit in der Laurentiuskirchgemeinde Dresden (JiL) passte diese entspannte Atmosphäre perfekt ins Konzept. An ihrem Stand war Ausgangspunkt für die Suche nach verschwundenen Märchen. Übers Gelände verstreut waren 13 dekorierte Verkehrskegel, unter denen die Kinder die Märchenbilder finden mussten. Die Belohnung wartete bei der Rückkehr zum Stand in der Schatzkiste voller Süßigkeiten.
Kletterturm, Genussmeile, verschiedene Flohmarktstände mit Kinderspielzeug oder Büchern und ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne.
Friedemann Mütze von der Trommelschule Dresden hatte sich für Musik mit karibisch-afrikanischen Trommeln entschieden. Mit seinen acht Mitstreiterinnen und Mitstreitern munterte er die teils träge in der Sonne liegende und sitzende Publikum auf. 120 Schüler aus allen Altersgruppen werden in der privaten Musikschule von einem sechsköpfigen Lehrerteam unterrichtet. „Uns gibt es schon seit 25 Jahren“, sagte der Chef der Trommler.
Mit großer Besetzung war das Jugendorchester der 56. Oberschule angetreten. Da wurde es richtig eng auf der kleinen Bühne. Sie spielten bekannte Stücke aus Spielfilmen und Popmusik und wurden am Ende erst nach einer Zugabe vom Publikum wieder entlassen.
Moderator Uwe Buchholz hatte daran seinen Anteil. Mit Witz und der nötigen Gelassenheit war er ein Garant dafür, dass es auf und vor der Bühne nicht langweilig wurde.
Sonst ist er vor allem auf Sportveranstaltungen gefragt, beim Trachenfest ist er zum fünften Mal dabei. Zu Hochform lief er bei der pünktlich um 17 Uhr gestarteten Trachenparade auf. Als die Kinder mit ihren selbstgebastelten Figuren an der Tribüne eintrafen, wuchsen sie durch seine Anfeuerung förmlich über sich hinaus. Dann zeigte er viel Einfühlungvermögen, als er die kleinen Trachenbastler interviewte.
Dicht umlagert war am Nachmittag der kleine Eisverkaufswagen. Michael Hecht vom Hufewiesen-Verein und einer der vier Schulgründer der Kulturwerkschule, half mit aus.
Der Rockzipfel-Verein war mit einem Flohmarktstand vertreten. „Wir haben eine ganze Reihe von Spielzeug, Bekleidung und Kinderbüchern aussortiert und wollen uns etwas erneuern“, erläuterte Juliane Leser. Das Eltern-Kind-Büro in der Großenhainer Straße will dabei helfen, Familien- und Arbeitsleben besser zu vereinbaren. Dafür stehen Arbeitsplätze mit Internetzugang und eine Kinderbetreuung zur Verfügung.
Die Pferde von Linda Stüwe aus Kaditz haben schon vor dem Fest eine Woche lang auf der Wiese gearbeitet, oder besser, gefressen. Am Sonnabend waren sie dann beim Kinderreiten besonders gefragt. Die Schlange war fast so lang, wie am Eissstand. Geduld war gefragt. Tochter Amy kümmerte sich um das Pony. „Für den Winter suchen wir noch einen festen Stellplatz für unsere Tiere“, sagte die Pferdebesitzerin und hofft auf ein Quartier in Kaditz oder Umgebung.
Zum Finale spielte die Band Band Korn&Sprite aus der Neustadt. Und dann ging es schon wieder ans Abbauen. Vereinsmitglieder und so manche freiwilligen Helfer packten an. Vielleicht hatten sie dann auch noch Zeit, sich über das gelungene Fest mit vielen Besuchern zu freuen. Vor allem der Zuspruch bei Familien mit Kindern wird immer größer. Es wäre ein großer Gewinn, wenn es auch in den nächsten Jahren gelingt, ein solches echtes Familienfest ohne Kommerz – mit Essen und Trinken von Vereinen und privaten Initiatoren – zu organisieren. So war an vielen Ständen der gute Zweck zu lesen, für den die Einnahmen verwendet werden.
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