Vor der Verlegung von Fernwärmeleitungen in der Oschatzer Straße will die Drewag Netz mit den mehr als 40 Händlern und Gewerbetreibenden zwischen Leipziger und Bürgerstraße Wege finden, um die erwarteten Belastungen für die Geschäfte zu reduzieren. Gestern Abend stellten die zuständigen Projektleiter der Drewag Netz, Norbert Gassel und Klaus Künzelmann, den geplanten Bauablauf vor und unterbreiteten in der Diskussion erste Vorschläge für eine Verbesserung der Kommunikation.
Wichtigste Nachricht für alle Beteiligten war die Information, dass der Bauablauf ab Januar 2020 in vier Abschnitte unterteilt werde. Damit reduziere sich der Zeitraum, in dem die jeweiligen Geschäfte von den Bauarbeiten unmittelbar betroffen sind, auf etwa zwei bis drei Monate, erklärte Klaus Künzelmann. Ursprünglich hatte es geheißen, dass die Arbeiten in zwei Bauphasen über das Jahr 2020 verteilt werden sollten. Der gesamte Abschnitt von der Leipziger Straße bis zur Bürgerstraße hat eine Länge von 360 Metern. Es werden nur Fernwärmeleitungen verlegt, betonte Künzelmann. Durch die jetzt erfolgte Aufteilung sei jeder Bauabschnitt weniger als einhundert Meter lang. Die Bauzeiten würden auch dadurch verkürzt, dass hier weder Wasserleitungen noch Stromversorgung erneuert werden müssten. Außerdem, so betonte Projektsteuerer Steffen Kadler vom Büro ICL Ingenieur Consult, sei die Kreuzung Oschatzer Straße / Konkordienstraße während der gesamten Bauzeit frei. Die entsprechenden Anschlüsse unter der Kreuzung seien bereits in beide Richtungen der Oschatzer Straße verlegt worden.
- 10,4 Kilometer – Länge der Fernwärme-Gesamttrasse in Pieschen
- 6,7 Kilometer – (64 Prozent) fertig gestellt
- 4 Kilometer – neu im Jahr 2019
- weitere 700 Meter noch im Bau
- 2,5 Kilometer neue Trasse im Jahr 2020 geplant
- 5,4 Kilometer Trinkwasserleitungen mit erneuert
- 1,1 Kilometer 110 KV-Netz mit erneuert
- 1 Kilometer Mittel- und Niederspannungsleitung erneuert
Die anwesenden Gewerbetreibenden – der Bürgersaal im Rathaus Pieschen war trotz Briefsendungen an alle betroffenen Geschäfte und Haushalte eher spärlich besetzt – berichteten über ihre Befürchtungen und nutzten die Gelegenheit, um ihren Frust über die Bauarbeiten in den vergangenen Monaten loszuwerden. „Es waren sehr schwierige Zeiten“, sagte Silke Zimny, Inhaberin der Konditorei und Café Maaß. Sie habe Kredite aufnehmen müssen, um die Lohnkosten für ihre 16 Mitarbeiter zahlen zu können. Grund seien Umsatzrückgänge um etwa ein Drittel durch ausgebliebene Kundschaft wegen der Straßensperrungen gewesen. Auch andere Händler verwiesen auf die rückläufigen Einnahmen durch die Bauarbeiten im Jahr 2019. „Wir haben hier Existenzängste“, machte Jean Bernhardt, der mit seiner Fleischerei und dem Bistro doppelt betroffen ist, die Lage deutlich. Er trage die Verantwortung für acht Mitarbeiterinnen, müsse täglich Waren in Empfang nehmen und ausliefern. Dazu brauche er die Zufahrt auf seinen Hof. Die Baumaßnahmen würden die Kunden abschrecken, erklärte Änne Stange vom Café Gemüsetorte. „Wir wollen Ihnen einfach nur nahebringen, dass die langen Bauzeiten existenzbedrohend sind“, sagte sie. Auch die Kommunikation sei schlecht. Zwar gebe es Aushänge und Infoschreiben, die würden jedoch nicht aktualisiert. So habe man keine Informationen darüber erhalten, warum sich die Arbeiten in der Konkordienstraße um mehrere Monate verlängerten.
Künzelmann und Kadler sicherten eine verbesserte Kommunikation zu. So wolle man regelmäßig über den Fortschritt der Bauarbeiten informieren. Interessenten könnten sich dafür in einen Mailverteiler eintragen lassen. Künzelmann erklärte, dass auch die wöchentlichen Bauberatungen eine Möglichkeit seien, um auf kurzem Weg Probleme klären zu können. Auf Zustimmung stieß der Vorschlag, vor den Baustellen Hinweisschilder aufzustellen, auf denen die Erreichbarkeit der Geschäfte beschrieben wird. „Wir nehmen jetzt erst einmal alle Anregungen auf“, betonte Künzelmann. Für die Klärung der Vorschläge müsse man sich auch mit anderen Ämtern der Stadt, wie zum Beispiel der Straßenverkehrsbehörde, abstimmen.
Christian Wintrich, Leiter des Stadtbezirksamtes, verwies auf die monatlichen Sitzungen des Stadtbezirksbeirates. Dort würden die Drewag-Vertreter regelmäßig über den Baufortschritt bei der Verlegung der Fernwärmeleitungen informieren. Die nächste Sitzung ist am 3. Dezember.
- Drewag-Info Fernwärme Oschatzer Straße – für die Aufnahme in den E-Mail-Verteiler Mail an stadtbezirksamt-pieschen[at]dresden.de
- Präsentation der Drewag zur Informationsveranstaltung am 26.11.2019 im Rathaus Pieschen, Bürgersaal
- Nachrichten und Hintergründe zu Fernwärme in Pieschen
3 Kommentare zu “Oschatzer Straße: Verlegung der Fernwärmeleitung in vier Bauabschnitten”
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Schöne verlinkte Präsentation. Gibt es sowas auch für den weiteren Ausbau in der Osterberg- und Leisniger Strasse? Hier gilt leider bisher als Anwohner: Nichts Genaues weiß man nicht :-(
Nein, die Präsentation war speziell für die Oschatzer Straße gedacht. Am kommenden Dienstag werden die Drewag-Vertreter im Stadtbezirksbeirat, 18 Uhr im Rathaus, über den Fortgang der Arbeiten informieren. Da können Anwohner auch Fragen stellen. Ich werde selbst auch noch mal nachfragen.
Leider bin ich zu den Zeiten der Sitzungen immer auf Arbeit. Gibt es auch die Möglichkeit direkt an die Bauverantwortlichen seine Fragen zu richten? Direkt an die Drewag geschrieben kam nie eine Antwort zurück. Wir z.B. wohnen auf dem Abschnitt der Oschatzer Straße zwischen Leisniger Straße und Bürgerstraße. Laut den Bildern wird hier (warum auch immer) nicht durchgängig die Leitung verlegt. Jetzt ist die Frage, wie genau diese Grafik ist, unsere Parkplatzzufahrt liegt nämlich am Ende des Striches, werden wir unseren Stellplatz nutzen können oder uns anderweitig umschauen müssen?