Mittag ist fertig: Die SpeiseplanApp auf Erfolgskurs

Erst Dresden, dann Leipzig, dann das ganze Land! Martin Bruck und Manuel Gillner sind auf Eroberungskurs. Doch keine Sorge, sie führen nichts Böses im Schilde. Ihre SpeiseplanApp bringt volle Töpfe und leere Mägen zusammen. Im Juni waren 10.000 Nutzer zu verzeichnen – es läuft alles nach (Business-)Plan. Auch wenn zum Trio momentan einer fehlt.

Martin Bruck sitzt im Sonnenschein vor dem Café süß und herzhaft an der Großenhainer Straße und trinkt Eiscafé. Nicht nur er ist hier Kunde – das Café ist auch Kunde von ihm. Er gehört mit Manuel Gillner zu den Gründern der SpeiseplanApp. Ein drittes Gründungsmitglied, verantwortlich für Vermarktung und Akquise, fällt länger krankheitsbedingt aus.. „Wir sind nicht so die Typen für Vertrieb und Werbung“, sagt Martin Bruck. „Deswegen ist das ein bisschen auf der Strecke geblieben.“ Dennoch ist das kleine Unternehmen im Wachstum begriffen: 10.000 Nutzer*innen wurden im Juni gezählt. Die Anzahl der Downloads knackte die 1000er-Marke. „Langsam kommen wir in den Bereich der schwarzen Zahlen“, sagt Existenzgründer Martin.

Blick über den Dönertellerrand

Geboren wurde die Idee einer SpeiseplanApp vor etwa vier Jahren aus den eigenen Bedürfnissen heraus. Die IT-Softwareentwickler wollten nicht jeden Tag zum Mittagessen Döner oder Pizza verspeisen. Sie ertüftelten ein leicht zu bedienendes Programm, in das Essensanbieter*innen vom kleinen Eck-Café bis zur Kantine ihren Speiseplan veröffentlichen können.

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Auch die Betreiberin des Café Gemüsetorte hat die App schon getestet. Foto: W. Schenk

„Uns war es wichtig, vor allem kleinere Anbieter mit saisonalen und regionalen Besonderheiten mit aufzunehmen“, erklärt Martin. Über einen Button können Speiseplan-App Nutzer*innen Empfehlungen abgeben, welcher Mittagstisch noch in der Liste fehlt. Durch die App entdeckten die Entwickler selbst noch unbekannte Mittagstische: Zum Beispiel die SIB-Kantine auf der Königsbrücker Straße.

Im Fokus: Vorteile für die Anbieter*innen

„Die App soll den Anbietern auch Vorteile sichern“, erklärt Martin Buck. Diese liegen in der einfachen Bedienbarkeit und der Zeitersparnis: Einmal eingetragen, kann der Speiseplan direkt ausgedruckt und über Dienste wie Facebook oder Twitter geteilt werden. Neu ist die Idee eines Online-Speiseplans nicht. Die Umsetzung aber schon. „Es gibt bereits Seiten, aber viele sahen vom Design nicht so gut aus oder waren mit Werbung vollgepackt. Man hatte Angst, was Falsches zu klicken.“ Das soll den Nutzer*innen der SpeiseplanApp erspart bleiben.

Das Basispaket kostet 10 Euro im Monat und kann einen Monat kostenfrei getestet werden. Für Endnutzer*innen ist die App kostenfrei. Mit einem Filter ist es möglich, die Liste der Angebote auf vegetarische Menüs zu durchsuchen. „Bisher haben wir sehr positives Feedback erhalten“, berichtet Martin. Das sieht man am Wachstum des Unternehmens: Bereits 40 Speise-Anbieter sind in Dresden mit im Boot. Da Martin Kontakte nach Görlitz hat, finden sich auch dort schon einige Nutzer*innen.

Sorgfalt vor Tempo

Das nächste Etappenziel ist die Erschließung einer weiteren Stadt. Bei den momentanen Prognosen könnte die SpeiseplanAPP es noch dieses Jahr erreichen. Anvisiert wird Leipzig – wenn es so weit ist. Sorgfalt geht den Entwicklern vor Tempo. „Wir sind kein Start-Up, in das zu Beginn ein großes Budget gepumpt wird und das sich rasant entwickelt“, sagt Martin. Martin wohnt in Pieschen, Manuel in der Neustadt. Beide halten Kontakt zu ihren Kund*innen, fragen wo der Schuh drückt oder was gut lief. „Wir wollen uns an den Bedürfnissen und Wünschen unserer Kunden orientieren und durch Qualität überzeugen.“

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