„Es waren unsere Nachbarn“ – Stadtteilrundgang zu Stolpersteinen

In der Trachenberger Straße 23 erinnern seit 2012 zwei Stolpersteine an Rosa und Walter Steinhart. Das jüdische Ehepaar betrieb hier ein Spezialgeschäft für Haus- und Küchengeräte. Beide wurden am 3. März 1943 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Die Steinharts waren damals eine weitverzweigte Familie in Dresden. Stadtweit zeugen 21 Stolpersteine von den Schicksalen der Steinharts. Einigen von ihnen gelang die Flucht. Vor fünf Jahren reiste Mark Steinhart, einer der Nachfahren der jüdischen Familie, mit seiner Frau Shirley aus Kanada nach Dresden. Der Verein „Stolpersteine für Dresden“ hatte ihn ausfindig gemacht und eingeladen. Heute erinnern nicht nur Stolpersteine an die Steinharts. In den Pieschener Melodien wurde eine der drei neuen Straße nach Rosa Steinhart benannt.

Am 9. November, dem Tag, als 1938 die Novemberpogrome in Deutschland begannen, werden stadtweit die Stolpersteine gereinigt. Sie erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Im Stadtbezirk Pieschen finden sich neun Stolpersteine.

Zum Thema: Stolpersteine im Stadtbezirk Pieschen
  • Barbara Kühnert Weinbergstraße 40
  • Edith Kühnert Weinbergstraße 41
  • Albert Hensel Volkersdorfer Str. 3
  • Rosa Steinhart Trachenberger Str. 23
  • Walter Steinhart Trachenberger Str. 24
  • Erich Kurt Mosberg Rückertstr. 12
  • Kurt Schlosser Leipziger Str. 72
  • Heinz Martin Wendisch Hans-Sachs-Str.27
  • Helga Margot Grünewald Großenhainer Str. 194
  • mehr über die Stolpersteine in Dresden

Die SPD Pieschen hat alle Interessierten zu einem Stadtteilrundgang zu einigen Stolpersteinen in Pieschen und Trachenberge eingeladen. Es werden Blumen niedergelegt, Stadtrat Stefan Engel wird Leben und Wirken der Opfer mit einem Redebeitrag würdigen. „Gerade weil rassistische und abwertende Äußerungen in Dresden immer mehr salonfähig werden, hat das Erinnern an die schrecklichen Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands eine besondere Bedeutung. Die Stolpersteine machen ganz normale Biographien fassbar, die durch solch menschenverachtendes Gedankengut und Handeln jäh beendet wurden. Daher darf die Erinnerung am Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 auch nicht hinter andere gedenkwürdige Ereignisse dieses Datums zurückbleiben“, erklärte Engel, der auch Vorsitzender der SPD Pieschen ist.

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Der Verein Stolpersteine Dresden erinnert gemeinsam mit dem Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine fertigt, an die Verbrechen und die Deportationen in der NS-Diktatur. Vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Opfer wird ihnen zu Ehren eine Gedenktafel aus Messing in die Gehwege eingelassen.

Service:

WAS: Putzen der Stolpersteine, Stadtteilrundgang
WANN: Sonnabend, 9. November, 15.30 Uhr
WO: Treffpunkt an den Stolpersteinen für Rosa und Walter Steinhart, Trachenberger Straße 23

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