„Leute, macht mehr Fotos.“ Erstaunlich klingt dieser Appell aus dem Mund von Micha Kissing angesichts der wie wild fotografierenden Handybesitzer. „Und druckt sie aus“, fügt er hinzu. „Bilder muss man in die Hand nehmen. Sie sind etwas Haptisches, das mehr als zwei Dimensionen hat“, erklärt er. Das mache den Unterschied zur Flut der Smartphone-Vergänglichkeit. „Wer hat heute schon noch ein Fotoalbum mit den schönsten Schnappschüssen aus der Kinderzeit“, fragt Cindy Tamme.
Micha ist ein multidisziplinärer Designer. Cindy ist die Fotografin. Zusammen sind sie das Team „augenscheinlich foto und grafik“. Er bietet Dienstleistungen rings um Marketing, Markenentwicklung und Kommunikationsdesign an. Sie liefert die perfekten Bilder. Ich liebe Emotionen und Geschichten, Licht und Schatten, Formen und Farben“, sagt Cindy.
Kommunikation steht bei Micha und Cindy ganz hoch im Kurs. Mit den Kunden, die Fotos für diverse Dokumente oder Bewerbungen benötigen, mit den Kunden, die nach einer Webseite fragen, mit den Praktikanten, die immer wieder im Studio in der Leipziger Straße auf Erfahrungssuche sind. „Die Klarheit in der Kommunikation ist enorm wichtig“, sagt Micha und hat festgestellt, dass genau dies oft fehlt. Sein zusätzliches Fernstudium als psychologischer Berater hat ihm da weitergeholfen. Es müssen auch mal „Blockaden aufgebrochen werden“, beschreibt Cindy den Sinn der Gespräche. „Wenn man dabei auf Ablehnung stößt, hat die weitere Arbeit eigentlich keinen Sinn“.
Diese Herangehensweise bewirkt oft auch nach Abschluss eines Auftrages ein Echo. Gerade bei Kunden mit mehreren Beschäftigten hätte sich die Art der Kommunikation bis in die interne Unternehmenskultur niedergeschlagen, beschreibt Micha Kissing spätere Reaktionen aus mancher Firma.
Seit April 2016 gibt es das Studio „augenscheinlich foto und grafik“ in der Leipziger Straße in Mickten. Bis dahin waren Cindy und Micha angestellt – zuletzt bei der gleichen Firma in Aachen. Da hatten sie schon kennengelernt, später wurde daraus Liebe. Außerdem haben sie festgestellt, dass sie prima zusammen arbeiten können.
Cindy ist in Dresden aufgewachsen. Ihre Ausbildung zur Fotografin absolvierte in Würzburg. Danach hat sie in mehreren großen Städten in Westdeutschland gearbeitet. Micha kommt aus Düsseldorf und ist beruflich dann auch in Aachen gelandet. Weil Cindy zurück nach Dresden wollte, haben sie sich gemeinsam mit ihrem Know-how selbständig gemacht. Aus der Leipziger Straße wollen sie nicht mehr weg. Auch, weil sie später in der Nähe ihres Studios auch eine passende Wohnung gefunden haben.
Immer wieder sind sie auf der Suche nach neuen Ideen. Gemeinsam mit der Floristin Bianka Schenk, die ihr Geschäft im Elbcenter hat, setzten sie Bräute und deren Brautsträuße in Szene. Gothik, Rockabilly, Modern oder Extravagant – der Strauß soll den Typ der Braut unterstreichen, hatte die Floristin ihren Anspruch formuliert. „Klein, rund und knuffig ist nicht die einzig mögliche Form, ich kann die Blumen auch als Zepter binden oder mit einer Schallplatte verarbeiten“, sagte sie. Nach mehreren Shootings gab es einen neuen Beratungskatalog und die besten Fotos sind noch als große Rollups in der Sparkassenfiliale im Elbcenter zu sehen. Und das Blumengeschäft hat eine neue Webpräsenz erhalten.
Die Marke, die Person, die Dinge. „Es gibt immer viele Herangehensweisen“, beschreibt Micha seine Arbeit als Agenturmensch. Was zum Beispiel mache eine Hausverwaltung aus? „Es sind die Menschen in der Firma“, antwortet er. Und so habe man gemeinsam eine Idee für neue Fotos auf der Webseite entwickelt. Bei dem Besuch in Heidenau haben sie sich von Praktikantin Kristall Dietz Große bei der Arbeit über die Schulter schauen lassen. Beim Aktionstag „sozialgenial“ vor zwei Wochen durften zwei Schülerinnen die Arbeit der Fotografen begleiten. „Beim Weitergeben von Wissen sind wir sehr engagiert“, sagen Cindy und Micha. Mit manchen Ex-Praktikanten seien sie heute noch in einer WhatsApp-Gruppe.
Zum Studio „augenscheinlich“ gehört Aufpasser Bärli. Der schon etwas ältere Hundemischling verfolgt die Fotoshootings seiner Artgenossen, aber auch von Kaninchen, Katzen, Papageien und anderen Tieren mit Gelassenheit. Die Besitzer wollen ihre Lieblinge in Szene gesetzt haben, möchten Fotos für ein späteres Andenken. Und da ist es wieder: „Ja“, sagt Micha Kissing, „ein Bild funktioniert, wenn es eine bestimmte Regung erzeugt“. Das geht besonders gut, wenn man es in der Hand hält.
augenscheinlich foto & grafik
Cindy Tamme, Micha Kissing
Leipziger Str. 222
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