An der Haltestelle Altpieschen ist heute der erste Mobilitätspunkt im Stadtbezirk eingeweiht worden. Hier kreuzen sich die Straßenbahnen der Linie 4, 9 und 13. Auf dem Platz stehen sechs Leihräder und ein Lastenfahrrad. Auf den Parkplätzen entlang der Mohnstraße sind ein Kombi, ein Kleinwagen und ein Elektroauto vom Carsharing-Anbieter TeilAuto aufgereiht. Dort finden sich auch zwei Ladesäulen für E-Autos oder E-Bikes. Ein Taxistand und kostenloses W-Lan ergänzen das Angebot. „Wir wollen die private Kfz-Nutzung sinnvoll mit umweltfreundlichen Varianten der Mobilität kombinieren“, sagte Dresdens Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) heute zur Eröffnung und fügte hinzu.
„Unser Ziel ist es, die private Kfz-Motorisierung und -Nutzung zu senken, um Lärm, Platzbedarf und Luftverschmutzung zu verringern.“ Für DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach sind die Mobipunkte bestens geeignet, um Carsharing, Radverleih und individuelle Elektromobilität einfach und komfortabel mit dem ÖPNV zu verknüpfen. „So können unsere Kunden neue Mobilitätsformen praktisch erleben“, so Hemmersbach. DVB und Drewag haben rund 115.000 Euro in das auch vom Bund geförderte Mobilitätsprojekt investiert.
Für VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen ist die Eröffnung so etwas wie ein Heimspiel. „Wir sitzen seit Jahren in Altpieschen mit unserer Geschäftsstelle“, meint er. Oft habe er Studenten mit Möbelpaketen gesehen, die hier vom Elbepark kommend, in die Linie 13 umsteigen. Jetzt können sie auch das Lastenfahrrad nutzen. Den Schlüssel dafür gibt es von 7 bis 19 Uhr in der VVO-Mobilitätszentrale.
Zum ersten Mal ist ein Lastenfahrrad in das Angebot integriert. Die ADFC-Initiative „Frieda und Friedrich – Freie Lastenräder für Dresden“, stellt das kostenlose Angebot zur Verfügung. „Wir verstehen uns hier als Impulsgeber“, erklärt Gesa Dickert, Vorstandsmitglied beim ADFC Dresden. „Wir hoffen, dass professionelle Leihräder-Anbieter die Idee aufgreifen und vielleicht auch Elektro-Lastenräder anbieten“, sagte sie. Die Lastenrad-Initiative des ADFC sei ehrenamtlich und spendenfinanziert. Da würden weder Kraft noch Mittel reichen, um Lastenräder an allen geplanten Mobipunkten in der Stadt zu betreuen.
Teilauto-Geschäftsführer Patrick Schöne ist einfach nur froh. „Endlich können wir das Riesenloch in unserem Angebotsnetz im Stadtbezirk Pieschen schließen“, freute er sich. Nach dem Wegfall der vier Stellplätze am Rathaus Pieschen vor mehreren Jahren habe man nun einen attraktiven Ersatz gefunden. Hier sei das Angebot gut im öffentlichen Raum sichtbar und nah am Wohnort der Nutzer. An den 180 Stationen in Dresden würden derzeit rund 300 Autos bereit stehen.
Altpieschen ist der dritte von insgesamt sechzehn Standorten, die noch bis Ende dieses Jahres an den Start gehen werden. Insgesamt soll in Dresden ein Netz von 76 Mobilitätspunkten entstehen. Am Pirnaischen Platz und am Straßburger Platz sind bereits Mobipunkte in Betrieb. Die Eröffnung des Mobipunktes sei auch der Startschuss für die Europäischen Mobilitätswoche 2019, betonte Baubürgermeister Schmidt-Lamontain. Er war selbst mit seinem eigenen Lastenrad zum Termin gekommen und lud für den 22. September zum autofreien Sonntag ans Terrassenufer ein.
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9 Kommentare zu “Altpieschen wird zum ersten Mobilitätspunkt im Stadtbezirk”
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Schade für die Anwohner… größtenteils ja eine nette Idee, aber so fällt weiterer in Pieschen dringend benötigter Parkraum zugunsten eines Großkonzerns weg, der Firmenstellplätze (geschenkt oder wenigstens vermietet?) bekommt um damit Geld zu verdienen (TeilAuto ist kein Wohlfahrtsverband oder Verein).
Gestern lernte ich nebenbei privat sogar die ersten kennen, die aus Pieschen wegziehen, Grund: mangelnder Parkraum.
Der Parkraum ist weiter vorhanden – jetzt halt statt von einer Person von mehreren genutzt. Ein TeilAuto steht halt bei weitem weniger sinnlos im Weg rum als das durchschnittliche Auto in Besitz von Einzelpersonen.
Und zu „die wollen ja auch nur Geld verdienen“: Es steht auch den Anwohnern frei sich Stellplätze zu mieten – das will aber keiner. Die PKW-Fanatiker wollen immer innerstädtischen Raum geschenkt bekommen. Parkhäuser stehen selbst in der Altstadt und in der äußeren Neustadt immer grö0tenteils leer und rentieren sich nicht – während die Anwohner über Parkplatzmangel jammern.
Bei Parkplätzen und Fachkräften scheinen die gleichen Regeln für Mangel zu gelten – es gibt einfach nicht genug davon kostenlos.
Wir freuen uns sehr, dass der MobiPunkt endlich eröffnet hat. Unsere Firma stand vor der Wahl: neuen Firmenwagen kaufen (der 90 Prozent der Zeit ungenutzt in Pieschen am Straßenrand rum stehen würde) oder teilAuto. Nun fällt die Entscheidung leicht.
PS: teilAuto ist kein Großkonzern.
Naja, wenn man mangelnde Parkmöglichkeiten als Anlass zum Wegziehen nutzt, dann bitte, wird die Wohnung für andere frei!
Ich finde das wichtig, vor allem auch wegen der Ladesäule für E-Autos.
Für solchen Mist werden wieder Parkplätze gestrichen. Nicht jeder kann mit Bahn oder Bus zur Arbeit fahren und ist auf das Auto angewiesen. :8
sie wurden nicht gestrichen, sie wurden umgewidmet und sind jetzt viel effektiver zu verwenden. Einen Parkplatz auf dem 16h/Tag ein privater PKW steht nutzen weniger als 2 Personen – ein Teilauto steht weit weniger sinnlos rum und nutzt mehr als nur 2-3 Familien.
Und natürlich steht es jedem frei, der dringend einen Parkplatz braucht, sich entsprechende Flächen zu mieten. Da gibt es durchaus Angebote – auch in Pieschen.
Aber das würde ja Geld kosten und wäre evtl. mehr als 100m von der Haustür entfernt! Das geht ja nun wirklich nicht! (Interessanterweise sind 100m Fußweg für ÖPNV-Nutzer natürlich zuzumuten)
Jetzt mal Butter bei die Fische. Wenn die Teilautos unterwegs sind (das ist durchaus wünschenswert) , dürfen die Parkplätze nicht belegt werden. Sie bleiben ungenutzt frei. Es ist also verboten auf freien Parkplätzen zu parken!
Allein das ist die effektive Wahrheit, kein anderen Schönsprech wie „umgewidmet“ etc. bitte. Eine Verknappung des öffentlichen Raumes durch private Firmen. Der Bürger wird von den Gruenen bevormundet.
Hallo, Carsharing funktioniert nur umweltschonend, wenn es feste Stationen gibt.
Sie können ja mal im Sinne der „effektiven Wahrheit“ in Pieschen eine Befragung starten, wie viele teilAuto Nutzer ohne teilAuto sich auch ein Auto anschaffen würden. Dann können Sie sich überlegen, ob dafür drei Parkplätze in Altpieschen reichen.
Außerdem können Sie jeden Firmenwagen, der einen kostenlosen Parkplatz in Pieschen besetzt, anprangern – er verknappt den öffentlichen Raum genauso, ohne zu zahlen (mich würde im Übrigen die Quelle interessieren, aus der hervor geht, dass teilAuto nicht für die Stellplätze zahlt).
Zum Schluss noch: bevormundet kann man sich als Fußgänger von jedem Auto fühlen, was da rum steht und ungenutzt Raum verbraucht, meist viele, viele Stunden pro Tag.
Aber der Bürger wird bevormundet! Furchtbar! Weil Firmen einfach so Platz belegen dürfen!
Vorbei ist die schöne Welt in der ich überall meine Blechkiste abstellen darf – egal ob Spielplatz, Kantine einer Firma oder Dach des Landtages!
Aber nein! Überall Bevormundung!
Ich habe sogar Gerüchte gehört, Leute würden Häuser bauen! In Pieschen! Will man sich gar nicht vorstellen!