Heute Vormittag war ich in der Klingerstraße, um Fotos vom Fortschritt der Bauarbeiten an den ehemaligen Kasernen in der Klingerstraße zu machen. Bei meinem Rundgang über das Areal fiel mir eine kleine Gruppe von vier Menschen auf, die neugierig die eingerüsteten Häuser betrachteten. Eine ältere Frau zeigte mit dem ausgestreckten Arm hierhin und dahin. Sie sprach russisch. Das machte mich neugierig und so fragte ich nach.
Svetlana Sharochina kennt die Kasernen in der Klingerstraße sehr gut. Sie hat hier von 1966 bis 1972 gelebt. In dem Haus an der Ecke Klingerstraße / Scharfenberger Straße. Ja, so meinte sie, vereinzelt hatte es auch Kontakte der Offiziersfamilien zu den Bewohnern in der Nachbarschaft in Übigau gegeben. Ihr Mann sei Sportoffizier beim dort stationierten 68. Selbständigen Pontonbrücken-Regiment gewesen. Das Regiment war Bestandteil, so erinnert sie sich, der 1. Gardepanzerarmee, die bis zu ihrem Abzug 1993 in Dresden stationiert war.
drei junge Fotografen haben 2014 und 2015 den Zustand der ehemaligen Kaserne in Übigau dokumentiert
Es ist das erste Mal, dass sie nach ihrem Wegzug wieder in Dresden ist. Geboren ist sie im sibirischen Omsk, jetzt wohnt sie in Schabo, einem kleinen Dorf am Schwarzen Meer in der Nähe von Odessa. Das ist in der Ukraine. Von dort hat sie sich aufgemacht, um ihre Tochter Uljana und deren Ehemann in Stuttgart zu besuchen. Jetzt ist die kleine Gruppe auf dem Weg zu den Stätten der Vergangenheit und will sich auch noch die ehemaligen Kasernen in der Marienallee anschauen. „Ich bin jetzt 83 Jahre alt. Es ist schön zu sehen, dass die alten Gebäude noch stehen. Das weckt viele Erinnerungen. Ich freue mich, dass aus den Kasernen nun bald wieder Wohnungen werden“, erzählt die rüstige Seniorin. Damals war sie Mitglied in einem Gesangs- und Tanzensemble. Bei Konzerten und Auftritten habe sie viele Städte in der DDR kennengelernt.
Ein Kommentar zu “Abstecher in die Vergangenheit: Svetlana Sharochina hat sechs Jahre in Übigau gelebt”
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