Ortsbeirat Kulturwerkschule hecht

Wenig Verständnis für Verweigerung der Grundschulgründung durch die Kulturwerkschule

Auf Unverständnis bei Politikern und Lesern ist die angekündigte Absage der Landesanstalt für Bildung und Schule (LASUB) für eine neue Grundschule in Pieschen gestoßen. Die freie Kulturwerkschule wollte im August mit einer ersten Klasse an der Start gehen. Das vierköpfige Gründerteam hatte seine Ideen in mehreren öffentlichen Veranstaltungen, Elterngesprächen und im Ortsbeirat Pieschen erläutert. „Das Konzept der Kulturwerkschule besteht aus Bausteinen, die bundesweit in freien und staatlichen Schulen seit langen Jahren erprobt, wissenschaftlich begleitet und für gut befunden wurden“, erklärte Ulrike Caspary, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Stadtrat. Die Kulturwerkschule sei eine Bereicherung für die Bildungslandschaft in Pieschen und Dresden. „Es muss doch möglich sein, gemeinsam mit der Behörde eine Lösung zu finden, dass es doch noch in diesem Schuljahr klappt Grund- und Oberschule zu eröffnen“, hat sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Auch Pieschens Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger zeigt wenig Verständnis für das Vorgehen der Landesbehörde. „Mir gefällt die Idee einer Stadtteilschule, die im Stadtteil nach Lerngelegenheiten sucht, in dem sie echte Aufgaben im Stadtteil übernehmen könnte. Zum Beispiel könnte die Schule die Stadt unterstützen bei der Pflege der Hufewiesen – ein Gewinn für alle, die Kinder haben ein Grünes Klassenzimmer und die Stadt spart Pflegekosten“, sagte sie. Sie kenne die vier Schulgründer, betonte sie. Es seien „professionelle, theoretisch und praktisch erfahrene Lehrerausbildner*innen“.

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Der Bericht über die bevorstehende Verweigerung der Schulgenehmigung ist auf Pieschen Aktuell viel diskutiert worden. Widerspruch erntete Kommentator „Tusch“, der urteilte: „Kein ernstes pädagogisches Konzept“ und er sei beruhigt, dass „hier von Amts wegen doch auch mal verantwortungsvoll entschieden wurde“.

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, findet, dass es in Sachsen „keine freundliche Verwaltungskultur gegenüber freien Schulträgern gibt“. Auch wenn die Hürden bei der Gründung von Grundschulen vom Gesetzgeber höher gelegt sind, plädiere sie für eine Partnerschaft von freien und öffentlichen Schulen. Dies scheine „einer restriktiven Praxis der Behörde zum Opfer zu fallen“ sagte sie.

„Aus kommunalpolitscher Sicht macht mir das Gebaren der LASUB große Sorgen“, erklärte Dana Frohwieser, SPD-Fraktionschefin im Dresdner Stadtrat. Schon die Entscheidung zum Aus der Natur- und Umweltschule (NUS) sei „sehr erstaunlich“ gewesen. An einer Vielfalt der Bildungslandschaft, so Frohwieser, scheint das Landesamt für Schule und Bildung nicht interessiert zu sein.

„Wir haben ein gutes Konzept, Schülerinnen und Schüler, ein engagiertes Lehrerteam und ein Gebäude – aber die Behörde sieht das anders“, hatte Michael Hecht, einer der vier Schulgründer, auf die LASUB-Absage reagiert.

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Eine Meinung zu “Wenig Verständnis für Verweigerung der Grundschulgründung durch die Kulturwerkschule

  1. Mama eines Grundschülers der Kulturwerkschule sagt:

    Wir sind Eltern eines Grundschulkindes, welches nun voraussichtlich nicht, wie geplant, auf die neue Kulturwerkschule ab August gehen darf. Sowohl wir als Eltern als auch unser Sohn sind schwer enttäuscht und sehr traurig über diese Entscheidung. Wir waren seit Beginn der Ankündigung diese Initiative dabei, haben uns in verschiedenen Elternabenden offen ausgetauscht und gemeinsam mit den Kindern den „grünen Schulhof“ gestaltet. Wir sind Eltern, die genau diese Schule wollen, mit diesem Konzept und diesen engagierten Lehrern. Und wir sind genug Eltern, um diese Schule in geplanter Weise zu füllen. Die Forderungen, die das LASUB nach meinem Wissensstand im Januar des Jahres gestellt hatte, sind erfüllt worden. Mit laufender Antragsprüfungsfrist wurden immer wieder Nachforderungen gestellt, die im Vorfeld anders besprochen waren… Hier geht es nicht um das Konzept oder irgendwelche Rahmenbedingungen. Hier geht es um Macht und um das Signal – „wir wollen Euch nicht!“ Und dieses Machtspiel geht letztendlich auf Kosten unserer Kinder …

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