Ein Haus geerbt und hunderte in großen Mappen eingebundene Bilder auf dem Dachboden gefunden. Es war großes Glück, dass Sieglinde und Bernd Ullbrich auf diese Weise das künstlerische Erbe von Elisabeth Schlüter gesichert haben. Elisabeth Schlüter lebte von 1924 bis 1978, war freischaffende Künstlerin und Illustratorin, lebte in ihren letzten Jahren im Schloß Pillnitz und hat eine Vielzahl von Aquarellen, Märchenbildern, Naturstudien und Porträts hinterlassen. Etwa 30 sind seit gestern im DRK Seniorenzentrum Impuls in der Bürgerstraße zu sehen. Die Künstlerin war die Tante von Sieglinde Ullbrich.
„Ich habe sie selbst gar nicht gekannt“, erzählte sie gestern bei der Eröffnung der Ausstellung. Erst im Haus eines verstorbenen Onkels seien sie vor einigen Jahren auf die dort gelagerten Kunstwerke gestoßen. „Wir waren sehr beeindruckt von der Vielfalt und der Ausdruckskraft der vielen Bilder“, erinnerte sich Sieglinde Ullbrich und fügte hinzu. „Das konnten wir nicht einfach wegwerfen“. Dennoch, so erzählt Ehemann Bernd Ullbrich, hätten die Bilder in den Mappen dann jahrelang und dem Bett gelegen. Erst ein Aufruf aus dem Seniorenzentrum, mit dem Kunstwerke zum Thema „Märchen- und Sagengestalten“ gesucht wurden, brachte sie auf die Idee, dort von den Bildern zu erzählen.
Ute Scharrnbeck engagiert sich dort ehrenamtlich im Malzirkel und kann sich noch gut an diesen Tag erinnern. „Wir waren begeistert, als Familie Ullbrich uns die Aquarelle und Zeichnungen zeigte“, sagte sie. Schnell sei klar gewesen, dass nicht etwa zwei oder drei Bilder mit Märchenmotiven ausgesucht werden. Der Vorschlag, mit den Bildern eine eigene Ausstellung zu veranstalten, fand schnell Zustimmung. „Dann wurde es noch einmal schwer, aus den fast 300 Bildern, die Familie Ullbrich mitgebracht hat, eine Auswahl zu treffen“, meinte Ute Scharrnbeck. Das Seniorenzentrum ist für solche Vorhaben gut ausgerüstet. Wegen ständig wechselnder Ausstellungen sind ausreichend Bilderrahmen vorhanden. Sie sind nun über die Räume der Begegnungsstätte verteilt, darunter auch ein Selbstporträt der Künstlerin.
In gemütlicher Runde beantworteten Sieglinde und Bernd Ullbrich nach der feierlichen Eröffnung der Ausstellung Fragen. Sie könnten sich gut vorstellen, die Bilder auch an anderen Orten zu zeigen, meinten die beiden. Es gebe auch noch viele Werke von Aufenthalten der Malerin in der Künstlerkolonie in Ahrenshoop und im Ostseebad Prerow. Während dessen macht eine Buchausgabe aus dem Jahr 1978, erschienen im Neumann-Verlag Radebeul die Runde, in dem eine Vielzahl von Illustrationen von Elisabeth Schlüter bewundert werden können. Familie Ullbrich ist froh, dass jetzt, vierzig Jahre nach ihrem Tod, eine Ausstellung an das Schaffen der Künstlerin erinnert.
WAS: Aquarelle von Elisabeth Schlüter
WANN: während der Öffnungszeiten des Seniorenzentrums – Montag/Mittwoch/Freitag 9-15 Uhr und Dienstag/Donnerstag 9-12 Uhr
WO: Seniorenzentrum Impuls, Bürgerstraße 6
Ein Kommentar zu “Vom Dachboden gerettet – Seniorenzentrum „Impuls“ zeigt Werke von Elisabeth Schlüter”
Das könnte Sie auch interessieren …
In der Nacht zum 24. Dezember 2024 wurde in Dresden-Trachau ein Zigarettenautomat durch eine Explosion erheblich beschädigt. Gegen 1.25 >>>
Mit freundlicher Unterstützung des Dresdner Kinokalenders präsentieren wir die Kinotipps der Woche für den Stadtbezirk Pieschen. >>>
Liebe Leserinnen und Leser, im Namen des Teams von Pieschen Aktuell wünsche ich Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest und ein paar besinnliche >>>
Die Radio-Initiative Dresden hat den Tod ihres langjährigen Mitglieds Peter Rother bekannt gegeben. Der Lyriker, Autor und Moderator >>>
Wenn am Heiligen Abend die Geschenke verteilt, die Lieder gesungen und die Gedichte aufgesagt worden sind, dann haben auch die Weihnachtsmänner >>>
in der Volkssolidarität Trachenberger Straße könnten weitere Bilder dieser Künstlerin gezeigt werden. man müßte das einfach mal besprechen. eine Bereicherung wäre es allemal.