Eine Verbindung zwischen Pieschen und dem Ostragehege wird aus Sicht von Stadtrat Martin Schulte-Wissermann (Piraten, Linke-Fraktion) immer dringlicher. Er forderte, die bereits beschlossene Fährverbindung endlich umzusetzen und mittelfristig eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer zu errichten. Die Federführung für das Fähre-Projekt liege im Bereich Stadtverkehr, Bau und Liegenschaften. Ein verkehrsplanerischer Standortvergleich hatte Ende 2017 als Vorzugsstandort die alte Fährverbindung in Höhe des Ballhauses Watzke benannt.
Vergangene Woche hatte Sportbürgermeister Peter Lames (SPD) Pläne für die Entwicklung des Ostrageheges zu einem Sport- und Freizeitzentrum präsentiert. In den nächsten Jahren soll das Heinz-Steyer-Stadion weiter saniert werden. Möglich sei dann auch eine Aufstockung der Zuschauerplätze von derzeit 5.000 auf bis zu 10.000. Eine Verknüpfung mit der privat betriebenen Ballsportarena, die bessere Nutzung der schon vorhandenen Angebote und mögliche Freiluftkonzerte würden die Attraktivität des Ostrageheges als Freizeitareal weiter wachsen lassen. Lames zeigte sich überzeugt, dass für die Bereitstellung von zunächst rund 37 Millionen eine Mehrheit im Stadtrat zustande komme.
„Grundsätzlich“, so reagierte Schulte-Wissermann, „wäre so ein Sport- und Freizeitzentrum sehr schön. Es stellt sich jedoch die Frage, wie die Menschen zum Ostragehege kommen. Gerade aus den dicht besiedelten Gebieten in und um Pieschen ist es ziemlich kompliziert. Dabei leben in Übigau, Pieschen, Mickten und der Leipziger Vorstadt ca. 40.000 Einwohner eigentlich in fußläufiger Entfernung zum Ostragehege – nur eben durch die Elbe getrennt“.
Die Lösung für dieses Problem sei denkbar einfach, so der Piraten-Stadtrat weiter. „Die längst vom Stadtrat beschlossene Fährverbindung muss schleunigst eingerichtet werden, damit die Messe direkt an Pieschen angebunden wird.“
Damit würde der Standort der Messe schlagartig gestärkt. Mittelfristig sollte die Fähre dann durch eine Fuß- und Radbrücke ersetzt werden. Damit wäre nicht nur der angedachte Sportpark dauerhaft und niederschwellig angebunden – es gäbe auch eine direkte Verbindung in den Dresdner Süden. Dann wäre man in fünf bis zehn Minuten beim Eishockey oder sogar in der Friedrichstadt. Ein solches Angebot könne auch den Verkehr auf der Leipziger Straße reduzieren.
Die Kosten für eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke würden sich auf 12 bis 15 Millionen Euro belaufen. Schulte-Wissermann hält eine 70-prozentige Förderung durch Bund und Land für möglich.
Mit seinem Vorstoß prallt er jedoch auf bereits vielfach geäußerte Bedenken der Verkehrsbetriebe und der Stadtplaner. Die DVB AG hatte zum Thema Fähre bereits mehrfach abgewunken, weil Investitionen in die Anleger und die geschätzte Auslastung wirtschaftlich nicht vertretbar wären. Die Stadt hatte ihrerseits eine Brückenvariante an mehreren Standorten geprüft und verworfen.
[poll id=“62″]
2 Kommentare zu “Schulte-Wissermann fordert nach neuen Plänen für das Ostragehege endlich Fähre und Brücke als Verbindung nach Pieschen”
Das könnte Sie auch interessieren …
Wenn am Heiligen Abend die Geschenke verteilt, die Lieder gesungen und die Gedichte aufgesagt worden sind, dann haben auch die Weihnachtsmänner >>>
Mit freundlicher Unterstützung des Dresdner Kinokalenders präsentieren wir die Kinotipps der Woche für den Stadtbezirk Pieschen. >>>
Nachdem am Mittwoch der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im zweiten Wahlgang wiedergewählt wurde, hat er am Donnerstagmorgen >>>
Wem gehört die Dresdner Carolabrücke? Eigentlich ja allen Dresdnern, wenn die Brücke noch stehen würde. Ein Teil ist von allein eingestürzt, >>>
Unbekannte sind am Sonntag, am Nachmittag zwischen 12 und 15 Uhr, in ein Haus an der Heidestraße in Dresden-Pieschen eingebrochen. Sie versuchten >>>
Eine Brücke, mittelfristig wäre ein riesiger Gewinn für die angrenzenden Stadtgebiete. Beste Bsp. ist d.Brücke über den Hafen in Pieschen. Auch für die Volksgesundheit wäre es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Wir hoffen es passiert dort in naher Zukunft etwas.
Die Nachbarschaft wünscht sich schon seit Jahren eine Brücke an dieser Stelle. Für den wachsenden Radverkehr und die Verkehrswende in der Stadt ist das unabdingbar.