Das Sachsenbad soll zu einem Gesundheitsbad umgebaut werden. Einzige Möglichkeit, diese Pläne umzusetzen, ist eine Konzeptausschreibung und der Verkauf an einen privaten Investor. Wenn der Stadtrat zustimmt, soll es bis zum November 2018 eine Bieterphase geben und die Vergabe im Mai 2019 beschlossen werden. 2021 könnte dann die Sanierung beginnen. Das ist das Ergebnis einer von der Stadtverwaltung erarbeiteten Variantenprüfung für die Sanierung des seit 1994 leer stehenden Gebäudes in der Wurzener Straße. Der Stadtrat hatte sich im Januar 2017 bei der Verabschiedung des Prüfauftrages an die Stadtverwaltung noch gegen den Verkauf an einen privaten Investor ausgesprochen. Die nun erarbeitete Rathaus-Vorlage wird am kommenden Dienstag im Ortsbeirat Pieschen diskutiert.
Bereits am Montag will die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen auf einer Informationsveranstaltung im Pieschener Rathaus die Ergebnisse der Variantenprüfung vorstellen und hat sich dafür Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) und Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) – in ihren Verantwortungsbereich fällt der Denkmalschutz – eingeladen. Die Grünen haben sich dafür eingesetzt, dass das Sachsenbad auch künftig ein öffentlich zugängiges Bad bleibt. Die Bürgerinitiative „Endlich Wasser ins Sachsenbad“ hatte 2016 mit einer Petition dafür mit mehr als 4.000 Unterschriften viel Zustimmung erhalten. Ein vom Stadtrat verabschiedeter umfassender Prüfauftrag und 125.000 Euro für die Konzepterarbeitung im Doppelhaushalt 2017/18 führten dazu, dass das Rathaus nun ein „Neues Nutzungskonzept für das Sachsenbad“ vorgelegt hat.
Acht mögliche Nutzungsvarianten haben Experten aus dem städtischen Am für Hochbau und Immobilienverwaltung geprüft und der Projektgruppe Sachsenbad, zu der auch Stadträte aus allen Fraktionen gehörten, präsentiert. So wurden die Potenziale des Gebäudes für ein Schwimm- und Sportbad, eine Schule, ein soziokulturelles Zentrum, für den Wohnungsbau, als Altenpflege-Einrichtung, als Kultur- und Kreativzentrum und als Spa-Hotel analysiert. Am Ende blieb die Idee des Gesundheitsbades als einzige übrig. Nur die Variante, aus dem Sachsenbad eine Einrichtung für die Altenpflege zu machen, halten die Experten noch für machbar. Allerdings wäre dann eine Nutzung als Bad nicht mehr möglich. In allen anderen Fällen hieß das Ergebnis der Prüfung: „Kein Bedarf vorhanden“ oder „Nicht geeignet“. Die Kosten für den Umbau des Sachsenbades zu einem Gesundheitsbad werden in der Vorlage auf rund 24 Millionen Euro geschätzt. Ernüchternd fiel auch die Prüfung von Fördermöglichkeiten aus. „Weder im Bereich der Stadtentwicklung noch im Denkmalschutz stehen aktuell Fördermittel zur Verfügung“, so das Ergebnis in der Vorlage.
Zu den Aussichten, mit der Konzeptausschreibung tatsächlich auch einen Investor finden zu können, äußert sich die Vorlage nicht. Allerdings werde der Verkauf keine große Summe in die Stadtkasse spülen. Man geht von einer „einmaligen, vermutlich niedrigen, Einnahme“ durch den Kaufpreis aus.
Informationsveranstaltung der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Sachsenbad: 9. April, 18 Uhr, Bürgersaal, Rathaus Pieschen
Ortsbeirat Pieschen, 10. April, 18 Uhr, Bürgersaal Rathaus Pieschen, Tagesordnungspunkt 3.3