Ein heftiger Dämpfer für die rot-grün-roten Pläne am Alten Leipziger Bahnhof kam heute aus der Zentrale der Globus Holding in Saarbrücken. Entgegen anderslautender Behauptungen will das Unternehmen seine Pläne an dem Standort in der Leipziger Vorstadt weiterverfolgen. „Es wurden nun Fakten geschaffen, obwohl bisher keineswegs gesichert ist, ob es in Dresden eine adäquate Ansiedlungsalternative für uns gibt“, erklärte Enrico Wilde, Regionalleiter Standortplanung bei Globus.
Damit ist gemeint, dass der Stadtrat am vergangenen Freitag mehrheitlich die Masterplanvariante Leipziger Vorstadt/Neustädter Hafen ohne einen Globus-Markt verabschiedet hatte. Bereits am 8. Juni hatte eine Mehrheit von Linke, SPD, Grünen und Piraten im Stadtrat durchgesetzt, dass am Alten Leipziger Bahnhof „ein Standort für preisgünstiges, familienfreundliches und behindertengerechtes Wohnen“ entstehen soll. In der Sitzung hatte Linke-Fraktionschef André Schollbach erklärt, dass er sich freue, „dass diese Suche (nach einem alternativen Standort – W.S.) inzwischen von Erfolg gekrönt ist“. Die Globus Holding sei bereit, sich von dem Standort am Alten Leipziger Bahnhof abzuwenden. Inzwischen habe die Sicherung von alternativen Grundstücken an zwei Standorten ganz konkrete Formen angenommen, hatte Schollbach gesagt und hinzugefügt, dass er davon ausgehe, dass in den nächsten Wochen entsprechende Erfolge vermeldet werden könnten.
„Die Entscheidung des Stadtrats für eine Masterplanvariante ohne Globus bedauern wir außerordentlich, insbesondere da wir in der Vergangenheit bereits zahlreiche Vorleistungen getätigt und der Stadt mit Zugeständnissen entgegengekommen sind“, erklärte Wilde. Die Suche nach einem Alternativstandort für das Globus-Vorhaben laufe ungeachtet der Stadtrats-Entscheidung weiter. Globus bemühe sich gemeinsam mit der Stadtverwaltung nach wie vor, einen Standort zu finden, „dessen Eignung an das bisher vorgesehene Areal am Alten Leipziger Bahnhof heranreicht“. Wilde stelle aber unmissverständlich klar, dass „wir unser Vorhaben am Alten Leipziger Bahnhof im konstruktiven Dialog mit der Stadt weiterverfolgen“, wenn die Suche nicht erfolgreich abgeschlossen werde.
Hält die Globus Holding an ihrem Eigentum fest, ist auf lange Sicht die geplante Wohnbebauung nördlich der Leipziger Straße zwischen Bahngleisen und Erfurter Straße blockiert. Andere Grundstückseigentümer hatten ihr Wohnungsbaupläne davon abhängig gemacht, dass in der Nachbarschaft kein großer SB-Markt entsteht.