Das lange brachliegende Areal an der Kötzschenbroder Straße zwischen Herbststraße und Franz-Lehmann-Straße soll bebaut werden. Die Stadt hat bereits im Januar 2018 eine Baugenehmigung für die Errichtung von drei Wohngebäuden mit insgesamt 30 Wohnungen erteilt. Die Häuser sollen entlang der Herbststraße entstehen.
Seit auf dem Areal große Bagger mit Abrissarbeiten an den Gebäuden des ehemaligen Werkes für Elektroschaltgeräte nahe der Franz-Lehmann-Straße begonnen haben, sind in der Redaktion von Pieschen Aktuell mehrfach Fragen von Anwohner und Gewerbetreibenden eingegangen. Besonders interessiert die Frage, was gebaut wird und ob es sich in die Umgebung auch architektonisch einpasst. Besorgt zeigten sich einige Anwohner auch in Sachen Denkmalschutz.
Bekannt ist derzeit nur, was die bereits veröffentlichte Baugenehmigung beschreibt: „Drei Wohngebäude mit insgesamt 30 Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit 30 Stellplätzen“. Die Genehmigung gilt für das Flurstück 152/9 (siehe Foto). Die Auflagen zum Denkmalschutz sind nicht näher beschrieben.
Nicht überprüft werden konnte die mehrfach gestellte Frage nach der Dachform der Neubauten. Immerhin würden sich die fünf Mehrfamilienhäuser, die 1993/94 an der Sternstraße und der Herbststraße gebaut wurden, mit ihren Walmdächern an die Nachbarhäuser gut anpassen. Sollten nun, wie befürchtet, Staffelgeschosse mit einem Flachdach gebaut werden, wäre dies kein schöner Anblick, hieß es. Klarheit darüber wird wohl erst die Bautafel schaffen. Deren Aufstellung ist allerdings eine freiwillige Angelegenheit für den Bauherren. Auch über weitere Baupläne auf dem Grundstück ist noch nichts bekannt.
Auf der bereits bebauten Straßenseite im Abschnitt zwischen Sternstraße und Kötzschenbroder Straße sind laut Themenstadtplan drei der sieben Hauser als Kulturdenkmäler ausgewiesen. In dem Eckhaus an der Kötzschenbroder Straße befindet sich die „Micktner Weibswirtschaft“. Gleiches trifft auch auf die ehemalige Fabrikantenvilla in der Franz-Lehmann-Straße 5 und die Villa an der Kötzschenbroder Straße 26, heute eher bekannt als Medienvilla, zu. Diese Villa gehörte zum VEB Kofa Dresden und blieb Mitte der 90er Jahre als einziges Haus stehen, als die Produktionsgebäude der Konservenfabrik komplett abgerissen wurden. Mehrere Jahre war die Agentur Narciss & Taurus – davon zeugen noch heute die Schilder – Mieter in der Villa. Sie ist aber schon vor längerer Zeit an den Messering umgezogen. Die Villa gehört nicht zu dem Flurstück, für das laut Amtsblatt die Baugenehmigung erteilt wurde. Auf Anfrage erklärte eine Rathaussprecherin, dass gegen die Baugenehmigung ein Widerspruch vorliege. Über diesen, so hieß es, habe die Landesdirektion noch nicht entschieden.
2 thoughts on “Baupläne für ehemaliges Kofa-Gelände: Drei neue Wohnhäuser an der Herbststraße”
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Die denkmalgeschützte Villa auf der Kötzschenbroder Straße Nr.26, für die Firma „Wachs & Flössner“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, ist offensichtlich ebenso ein Werk der Radebeuler Architekten Ziller wie die Villa Großenhainer Straße Nr.241 (1886), Bauherr war der Firmeninhaber Carl Hermann Wachs, und die „Villa Martha“ (1871/72) auf der Leipziger Straße Nr.43.
Lustig, dass die 90er Jahre-Billigstbauten als schön empfunden werden – mit 50cm dicken Balkonplatten, Fenstern, die halb so groß sind wie in den Nachbargebäuden und Monsterbriefkästen auf massiven Betonsockeln, wegen derer man auf der Sternstraße keinen Kinderwagen lang schieben kann… Ganz große Architektur ;-)