Fähre, Fußgänger- und Radfahrerbrücke oder Seilbahn. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) hat noch eine Idee für die Elbquerung zwischen Pieschen und dem Ostragehege ins Spiel gebracht. „Ich habe noch eine andere spannende Variante, die ich gar nicht so schlecht finde: Amphibienbusse“, sagte er in einem Interview mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell (das komplette Interview erscheint im Laufe der Woche). Bei der Idee würden zwar immer alle lachen, auch einige Stadträte fänden das abwegig. Aber der Gedanke ist nicht neu. „Ich war diesen Sommer in Salzburg und saß mit meinem Sohn an der Salzach. Da sagte er: Guck mal Papa, da schwimmt ein Bus im Fluss“, schildert Schmidt-Lamontain, wie er auf das Thema kam. Es schwamm tatsächlich ein Bus auf der Salzach.
Seit dem Herbst 2016 ist der Amphibienbus für Stadtrundfahrten in Salzburg unterwegs. Vier Jahre habe man an dem österreichweit einzigen Amphibienbus entwickelt, sagte Monica Bönsch vom Veranstalter „Salzburg Highlights“. Für das Fahrzeug sei „Leichtbaumaterial wie Kohlefaser zum Einsatz gekommen, drei Antriebe auf engsten Raum installiert und ein exklusives Design entwickelt worden“, so Bönsch. Das Fahrzeug wiege 7,6 Tonnen und biete Platz für 26 Personen. Die „Amphibious Splash Tours“ hätten sich schnell zu einem begehrten Sightseeing-Angebot entwickelt.
Ebenfalls 2016 hatte der Hafencity Riverbus in Hamburg seine Premiere. „Der HafenCity RiverBus ist ein Amphibienfahrzeug der neuesten Generation. Er erfüllt die hohen technischen Anforderungen der Binnenschiffsuntersuchungsordnung (BinSchUO) sowie der Straßen-Verkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), denn Sicherheit ist unser oberstes Gebot“, heißt es beim gleichnamigen Unternehmen. Der NDR besuchte die Veranstalter zum zweijährigen Jubiläum des schwimmenden Busses in diesem August.
„Ein Amphibienbus – das klingt erst einmal kurios“, meint Schmidt-Lamontain. „Die Stadträte haben gesagt, wir halten nichts davon, aber schaut es euch an. Nur kosten darf es nichts“, beschreibt er das Echo. „Wir gehen der Idee nach und schauen, was andere Städte hier machen“, fügt er hinzu. Im Linienbetrieb könnte man mit einem solche Angebot gute Verbindungen im bestehenden Straßenbahnnetz herstellen. Die von einigen ins Spiel gebrachte Idee einer Seilbahn finde er spannend, aber umweltrechtlich genauso schwierig wie eine Brücke. Auch die Kosten-Nutzen-Rechnung würde wohl nicht aufgehen.
Der Amphibienbus sei aber, wenn überhaupt, keine schnelle Lösung für die Verbindung zwischen Pieschen und dem Ostragehege. „Wir untersuchen die Fähre weiter. Dafür haben wir einen Auftrag vom Stadtrat“, betont der Baubürgermeister. Die Verkehrsplaner hätten eine kleine Vorplanung gemacht. Nun prüfe das Umweltamt, ob das umweltrechtlich machbar ist. Einen Termin für die Vorstellung der Ergebnisse wollte er nicht nennen.
5 thoughts on “Baubürgermeister Schmidt-Lamontain: Amphibienbusse zwischen Pieschen und Ostragehege wären eine spannende Variante”
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-Eine bescheuerte Idee
Um welchen Faktor kostet so ein Bus mehr als eine primitive Fähre, wie man sie auch vor 100 Jahren hätte hinstellen können?
Aber klar, für so 1-2 Städte lohnt sich das und ist ein prima Touristenmagnet – total überraschend wenn das nicht mehr funktionieren sollte, wenn man das in jeder zweiten Stadt hätte.
Und das Goldkrönchen obendrauf? Ein Bus würde die meiste Zeit halt nicht damit zubringen genau zwischen den beiden Ufern zu pendeln – eine Fähre wäre also auch noch effektiver/erreichbarer für Leute die dort über die Elbe wollen. Ein Bus ist also noch weiter von einem Brücken-Effekt für Pieschen entfernt.
Manchmal zweifel ich am Verstand der Leute in unseren öffentlichen Ämtern.
Diese Verbindung soll es doch für die Anwohner geben, die mal schnell zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad zur anderen Seite wollen.
Also baut bitte eine ganz normale Fähre. Kann ja wohl nicht so schwer sein.
Ich möchte mich da nicht an eine Schlange voller Touristen anstellen müssen.
So ein Bus kann irgendwo im Stadtzentrum rumfahren, aber doch bitte nicht hier.
U.T.
[…] 54 und 101 Zentimetern. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) hatte die Idee eines Amphibienbusses statt einer Fähre in Pieschen als eine „spannende Variante“ für die Zukunft […]
wirklich ne tolle Idee, vor allem für Kinderwagen und Fahrräder…
Ich dachte immer es geht um die Anwohner, jetzt stehen doch Touristen im Vordergrund
Schade
[…] Auf die Frage nach Fähre, Brücke oder Seilbahn zwischen Pieschen und dem Ostragehege hatte er mit dem Amphibienbus eine für ihn auf lange Sicht „spannende Variante“ ins Spiel gebracht. Darüber haben wir bereits berichtet. Im Interview konfrontierten wir den […]